Mit seiner in diesem Monat erschienene Kleopatra-Biographie hat Professor Dr. Wolfgang Schuller rasch den Sprung in die oberen Drittel der Verkaufslisten geschafft. Sein ebenso geistreich wie kurzweilig geschriebenes Buch ist Ausgangspunkt für seinen Vortrag „Kleopatra. Fakten und Fragen“, den er am 16. Oktober 2006 um 19 Uhr im Fürstensaal des Landgrafenschlosses in Marburg hält. Dabei beleuchtet der renommierte Konstanzer Wissenschaftler die Rolle Kleopatras VII. als makedonische Fremdherrscherin in der Funktion einer pharaonischen Königin. Natürlich kommen auch ihre politischen und persönlichen Beziehungen zu Rom und den großen Römern Caesar und Mark Anton nicht zu kurz.
Der Vortrag ist die Einstiegsveranstaltung in eine Ringvorlesung, die das gesamte Wintersemester hindurch andauert. Unter dem Titel „Bauern - Händler - Herrscher - Funktionäre. Szenen aus dem Alltag des pharaonischen bis früharabischen Ägypten“ skizzieren Marburger und mit der Universität Marburg verbundene Wissenschaftler das Leben am Nil ab dem 3. vorchristlichen bis in das 2. nachchristliche Jahrtausend hinein. Insgesamt 12 Zyklen sind vorgesehen, die z.B. den pharaonenzeitlichen Alltag anhand der lexikalischen Begriffe, die Vorstellungswelt der Amarnazeit, das Soldatenleben im römischen Ägypten oder Gewalt und Tätlichkeit im ptolemäischen Ägypten zum Thema haben. Veranstalter ist die Ägyptologie an der Philipps-Universität Marburg in Verbindung mit der Buchreihe „Philippika. Marburger altertumskundliche Abhandlungen“, die im Harrassowitz Verlag (Wiesbaden) erscheint. In nur zwei Jahren ist es möglich geworden, bereits 15 Bände in der wissenschaftlichen Serie veröffentlichen zu können, die eine Plattform für interdisziplinär ausgerichtet altertumswissenschaftliche Forschungsergebnisse ist. Die enge Verzahnung der an der „Philippika“ beteiligten Fächer - Alte Geschichte, Klassische Archäologie, Papyrologie und Ägyptologie - und ihr gemeinsamer Forschungsgegenstand Ägypten sind Ideengeber zu dieser Veranstaltungsreihe geworden. Sie dokumentiert die hohe wissenschaftliche Effizienz der miteinander vernetzten Fächer und die hohe qualitative Produktivität der einzelnen Studiengänge, die bislang deutschlandweit nur an der Philipps-Universität in dieser Konstellation studiert werden können. Die Einbindung einzelner Fächer bzw. Studienkurse in das neue Centrum für Nah- und Mittelost-Studien der Universität (CNMS) aus dem „Philippika“-Verbund trägt zu einer Stärkung auch des internationalen Ansehens der Marburger Universität bei.
Veranstalter:
Studiengang Ägyptologie, Altorientalistik, Institut für Orientalistik und Sprachwissenschaft, Fachbereich Fremdsprachliche Philologien (10), Centrum für Nah- und Mittelost-Studien (CNMS), Philipps-Universität in Verbindung mit "Philippika. Marburger altertumskundlkiche Abhandlungen"
Kontakt:
Witthuhn, Orell
Tel.: 06421 - 282 4843