Handbuch zum Personalabbau

Wie befreie ich mich kurzfristig ohne Abfindung von lästigem Personal? Auf diese hinter verschlossenen Türen in abgedunkelten Räumen oft diskutierte Frage gibt es jetzt eine überzeugende Antwort. Der „Mordsbetrieb“ beschäftigt sich mit dem etwas anderen Personalabbau. Nur scheiden diesmal nicht die Mitarbeiter, sondern das Management vorzeitig aus Unternehmen und Leben. An bizarren Vorschlägen für ein schlankeres Management herrscht dabei kein Mangel. So rutscht der Marketingchef bei einer Open-Air-Präsentation mit seinem Rednerpult in einer Schlammlawine in den Teich. Der Chefentwickler geht mitsamt seinem Labor in Flammen auf und beweist damit auf eindrucksvolle Weise, dass er endlich die feuerfeste Spanplatte entwickelt hat. Denn die übersteht unbeschadet das Malheur. Der Lagerleiter stirbt auf der Flucht vor der Polizei den Heldentod auf dem Gabelstapler. Die Pole-Position bei der Management-Entschlackungskur gebührt jedoch dem Controller. Diesem Milchbubi wird seine Eiweiß-Allergie zum Verhängnis.

Darwin feiert in der knallbunten Management-Satire „Mordsbetrieb“ seine Wiederauferstehung. In Person der kanadischen Heuschrecke Kenneth Wickham mischt er den Betriebsfrieden mächtig auf. Die panischen Reaktionen des Managements kennt der Leser oft schon aus dem eigenem Unternehmen. „Du bist nicht allein“ lautet denn auch die Botschaft der Autoren Peter Schütz und Robert Kroth. Das Gespann aus Marketing-Professor und Werbeagenturchef nutzt das Mittel der schwarzen Satire ausgiebig. Bei der Schilderung von Managerrunden, Arbeitskämpfen und Übernahmeschlachten werden Phrasendrescher und Spiegelfechter schonungslos entlarvt. Doch wie im richtigen Leben gibt es auch im Mordsbetrieb Schattierungen zwischen schwarz und weiß. Denn selbst der polternde Vorstand Holger Hansen, der sich aufgrund seines rustikalen Führungsstils den Beinamen „Holzer“ redlich verdient, hat menschliche Züge. So hält die Satire bis zum großen Finale noch einige Überraschungen für den Leser bereit.

„Mordsbetrieb – der etwas andere Personalabbau“ können Sie am Strand oder in einem langweiligen Meeting lesen. Wenn Sie in Unternehmen wie Deutsche Bank, Allianz oder Telekom arbeiten, können Sie es auch Ihrem Management auf den Schreibtisch legen. Vielleicht führt ja die Satire zur Erkenntnis, dass man sich auf spitze Ellenbogen dauerhaft nicht gut stützen kann.

Peter Schütz, Robert Kroth
Mordsbetrieb – Der etwas andere Personalabbau
BusinessVillage, Göttingen, 2006
190 Seiten
ISBN: 3-938358-31-9

http://www.businessvillage.de/shop/eDocs/Detail/eb-644_Handbuch_Personalabbau.html

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13.09.2006:

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