Souveränität

Schäuble und die Souveränität

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat sich in einer Gesprächsrunde geäußert, Deutschland sei seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr souverän gewesen. Dieser Ausspruch muss einen Zuhörer zweifellos irritieren. Bei einer kleinen, aber gerade im Internet sehr aktiven Gruppe von Ideologen, die behaupten, dass die Bundesrepublik nicht existiert, dass sie aber zumindest kein Staat, noch immer von den Alliierten besetzt oder gar eine GmbH sei, war die Freude daraufhin naheliegenderweise groß. Aber auch bei rationaler Betrachtung sollte diese Stellungnahme verwundern. Selbstverständlich, die Kernaussage ist im Grundsatz korrekt: In einer globalen Welt und in einem unionierten Europa kann nicht mehr jeder Staat ohne Rücksicht auf die anderen tun und lassen, was er möchte. Gefährlich wird es aber, wenn man diese Tatsache als Verlust an Souveränität bezeichnet. Das würde nämlich bedeuten, dass es keinen Weg zurück gibt. Das...

Inhalt und Ton - wo stimmt das schon?

Inhalt und Ton - wo stimmt das schon? Das fragen sich heute viele, die den aktuellen Botschaften aus Politik, Wirtschaft und Religion lauschen. Entweder ist der Inhalt der Reden nichts sagend von Worthülsen gefüllt oder der Ton passt nicht zum Thema oder (noch schlimmer) nicht zum Redner. Und mancher Redner dient unfreiwillig als Steilvorlage für ein Kabarett Programm. Frust und verlorene Zeit auf beiden Seiten. Wie man seine Botschaft richtig - vor allem glaubhaft - an den Mann (oder die Frau) bringt, das zeigen die beiden Spezialisten für "Stimme" (Dr. Anna Martini, Institut für StimmRhetorik, Autorin vom Bestseller "Der kleine Martini") und für "Inhalt" (Jürgen W. Goldfuß MTD, 10-facher Buchautor). Sei es bei einer Gehaltsverhandlung, einer Präsentation, einer Bewerbung, einer Rede vor einer Partei oder einem Club - für Ihren Erfolg ist entscheidend, Kopf und Herz Ihres Publikums zu erreichen. Deshalb für alle, die...

29.10.2009: | |

Japan als Vorbild

In Japan mit seinen 128 Millionen Einwohnern unterhalten die USA seit 1945 Militärstützpunkte. Darauf sind heute 47.000 US-Soldaten stationiert. Nach der derzeitigen Vertragslage soll bis zum Jahre 2014 der Hauptstützpunkt in weniger bevölkerte Regionen der Insel Okinawa verlegt und ein Teil der dortigen US-Armee auf die Insel Guam abgezogen werden, die die USA 1898 nach dem spanisch-amerikanischen Krieg okkupierten. Die neue japanische Regierung, die bei den jüngsten Parlamentswahlen die seit langem herrschenden Liberaldemokraten ablöste, strebt eine einvernehmliche Schließung der amerikanischen Basen zuerst auf Okinawa und danach in ganz Japan mit einem alsbaldigen Totalabzug aller stationierten US-Truppen an. Dies war ein Hauptthema der Verhandlungen, die jetzt der amerikanische Verteidigungsminister Gates in Tokio mit dem japanischen Ministerpräsidenten Hatoyama und seinem Außenminister Okada führte. Obama will die Verhandlungen über...

Richtig verhalten in der Krise

Schon im November letzten Jahres stand fest, dass die deutsche Wirtschaft 2009 keinesfalls florieren würde. „ Wir müssen damit rechnen, dass das kommende Jahr, zumindest in den ersten Monaten, ein Jahr schlechter Nachrichten wird“, so Kanzlerin Angela Merkel am 22. November 2008 für die Süddeutsche Zeitung. Und tatsächlich: Fast täglich berichten die Medien von drohenden Insolvenzen, unüberwindbaren Schuldenbergen und dramatischen Mitarbeiterentlassung. Besonders für Führungspersönlichkeiten heißt es jetzt, die Nerven zu behalten. Doch ist diese Aufgabe bei dem ständigen Druck der Medien, dem wachsenden Misstrauen der...

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