Reinhard Mohn

Alles aus einer Hand

Wie die Bertelsmann-Stiftung nicht nur die europäische Währungspolitik steuert Die Bertelsmann-Stiftung drängt dieser Tage auf den „weiteren Ausbau der Wirtschafts- und Währungsunion“. Daran hat sich nichts geändert seit der weichenstellenden „Europäischen Währungskonferenz“ vom Mai 1989 im konzerneigenen „Parkhotel Gütersloh“, einem Tochterunternehmen der Bertelsmann AG. In „Wohlfühlatmosphäre vom Feinsten in Gütersloh“, so die Werbung des Hotels, empfing damals Bertelsmann-Chefin Liz Mohn die Großen aus Politik und Wirtschaft, Außenminister Genscher ebenso wie Deutsche-Bank-Chef Herrhausen. Eingeschworen wurden die Teilnehmer der „Fachtagung“ auf die „Vollendung des Europäischen Währungssystems“. Zur Vorbereitung war – das ist typische Bertelsmann-Manier – ein „Gutachten“ in Auftrag gegeben worden, in dem „Kriterien und Organisationsformen für eine europäische Zentralbank“ dargelegt wurden....

Bertelsmanns Weg und Wandel

Betrachtungen nach dem Tode Reinhard Mohns. „Menschlichkeit gewinnt“, „Wir haben die Freiheit zum Handeln! Wir sollten sie nutzen!“, mit solchen Zitaten Reinhard Mohns bekundeten die Bertelsmann AG und die Bertelsmann Stiftung auf ganzseitigen Anzeigen ihre Trauer über den Tod des am 3. Oktober verstorbenen Firmenchefs und Stiftungsgründers. Fast 45 Jahre lang hatten in Mohns Händen die Geschicke eines der größten Unternehmen Deutschlands gelegen. Jeder Bundesbürger über 15 Jahre verbringt laut Statistik durchschnittlich pro Tag eine Stunde mit der Nutzung von Bertelsmann-Produkten. VERANTWORTUNG FÜR ISRAEL 1977 gründete er die Bertelsmann-Stiftung, die „konkrete Beiträge zur Lösung aktueller gesellschaftlicher Probleme“ leisten will und sich dabei mit besonderer Fürsorge und Sorgfalt den „Fragen des deutschjüdischen und deutsch-israelischen Verhältnisses“ widmet. Dementsprechend wirbt die Stiftung, die einen...

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