Politikwissenschaft

Wer aus der Geschichte nicht lernt, ist dazu verdammt sie zu wiederholen

Dies gilt insbesondere für die Geschichte des „liberalen“ Kapitalismus im 19. Jahrhundert, die den Menschen ins Elend und in die Weltkriege des 20. Jahrhunderts geführt hat. Seit dem Beschluss des „Washington Consensus“ von 1985 wiederholt der Mensch die Geschichte des „liberalen“ Kapitalismus durch einen „neoliberalen“ Kapitalismus, der die Menschen wieder in ein soziales Elend und in einen ökonomischen Weltkrieg führt. Auf nichts trifft daher die Erkenntnis von George Santayana (1863 -1952) mehr zu als auf die Geschichte des „liberalen“ Kapitalismus. Auch für die generelle Geschichte der Standeskultur, die vor 5000 Jahren in Mesopotamien und Ägypten begonnen hat, gilt die Erkenntnis von George Santayana, so dass es für den heutigen Menschen immer wichtiger wird, sich mit dieser Geschichte und ihren Hintergründen eingehend auseinander zu setzen. Angesichts der kulturellen Probleme, die sich heute zunehmend forcieren,...

Das Leviathan-Frontispiz - Ein bildwissenschaftlicher Beitrag zur staatstheoretischen Kontroverse

In ihrem wissenschaftlichen Fachbuch "Das Leviathan-Frontispiz" begibt sich die Autorin Saskia Mestern auf die Spuren von Thomas Hobbes und verbindet gekonnt Politikwissenschaft und Kunstgeschichte. Bei dem sogenannten Leviathan-Frontispiz handelt es sich um eine Visualisierung von Hobbes Staatstheorie, die aus dem Jahr 1651 stammt. Das Bild besteht vordergründig aus einer Gestalt, die wiederum aus zahlreichen Menschen zusammengesetzt ist und die zentralen Aussagen von Hobbes Theorie wiedergeben soll. Insbesondere durch das Schwert und den Bischofsstab wurde die Gestalt, die über ein friedliches Land zu wachen scheint, zu einer Ikone politischer Symbolik. In ihrem neuen Buch untersucht die Autorin, ob diese Darstellung einen bildwissenschaftlichen Beitrag zu theoretischen Forschungskontroversen leisten kann. Hierfür analysiert sie die Bildelemente und den Text detailliert und bringt neue und überraschende Zusammenhänge ans Licht. Auf diese...

Mehr Systemkritik und Anarchismus wagen

Ein Interview mit Wolf-Dieter Narr über Anarchismus, Politikwissenschaft und die bleibende Notwendigkeit emanzipatorischer Perspektiven auf Peira.org Berlin, 15.10.2013: Wer zu Beginn der 90er über Wege aus dem Kapitalismus reden wollte, galt als Verrückter und wurde als solcher diffamiert und ausgegrenzt. Doch seit der weltweiten Banken- und der damit verbundenen Eurokrise entwickelt sich wieder ein lebendiger Diskurs über das Spannungsfeld von Demokratie und Kapitalismus. Politiker, Wissenschaftler, Schriftsteller und Journalisten setzten die Systemfrage/-kritik wieder auf die Agenda. Ja, sie findet sogar in konservativ-bürgerlichen Leitmedien wie der FAZ statt. Einer davon, der den Diskurs einfordert, ist Jakob Augstein, Verleger des "Freitag" der unabhängigen Wochenzeitung für Politik, Kultur und Haltung. In seinem jüngst erschienen Buch "Sabotage" legt er dar, warum wir uns zwischen Demokratie und Kapitalismus entscheiden müssen....

Helmut Schelsky - der politische Anti-Soziologe

Helmut Schelsky erscheint in unserer Zeit – überspitzt formuliert – als ein Vergessener, vielleicht auch als ein Ungeliebter. Drei Indizien deuten zumindest in diese Richtung: Erstens sind seine Werke nicht mehr lieferbar (außer auf antiquarischem Wege). Zweitens ist eine Werkausgabe weder in Arbeit noch in Aussicht. Schelsky genießt offenbar keinen »Klassiker«-Status – anders etwa als sein Lehrer Arnold Gehlen. Wer keine Werkausgabe bekommt, so mag man diesen Umstand zuspitzen, »ist nur ein Nebenklassiker oder ein Favorit von vorgestern«. In Frageform gekleidet wäre das im Falle Schelskys zu prüfen. Drittens, so das letzte...

Globales Rapa Nui?

von Nicola Kulp - OPTIMUS Redaktion Polkappenschmelze, Flutkatastrophen, Rekordsommer - tagtäglich werden wir mit Meldungen zum Klimawandel konfrontiert. Und die Prognosen für die Zukunft sind alarmierend: Wachsende Wüsten, zunehmende Naturkatastrophen und ein steigender Meeresspiegel lassen die lebensfreundlichen Regionen zusammenschrumpfen und ziehen Wohnraum- und Ressourcenknappheit nach sich. Rapa Nui - die Osterinsel - gilt zahlreichen Wissenschaftlern als historisches Beispiel für die Auswirkungen massiver Umweltzerstörung auf die Gesellschaft. Isoliert von Möglichkeiten des Außenhandels oder der Auswanderung, führte...

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