Parlamentarismus

Aufrecht in den Untergang

Berlin, 06.01.2014 - Zu dem für die Piratenpartei ernüchternd ausgefallenen Ergebnis der Bundestagswahl sowie mehreren krachend verlorenen Landtagswahlen sind bereits zahlreiche mehr oder weniger treffende Analysen geschrieben worden. Man könnte dieses Spiel nun weiter führen und es ist nicht ganz unwahrscheinlich, dass es auch nach den Wahlen im Jahr 2014 weitergeführt wird. Die meisten Wahlanalysen gehen von der Grundfrage aus, aus welchen Gründen es der Partei bei der jeweiligen Wahl nicht gelungen ist, eine entsprechende Wählerschaft zu mobilisieren. Diese konformistische Herangehensweise ist zunächst durchaus angebracht, schließlich ist es Sinn und Zweck der Parteien im vorgefundenen Parlamentarismus Einzug ins Parlament zu halten. Gleichzeitig bleiben die Erkenntnisse einer auf die jeweilige Mobilisierungsfähigkeit gerichteten Sichtweise jedoch recht beschränkt: Der o. g. Sinn und Zweck der Parteiarbeit wird eben vorausgesetzt und...

Mehr Systemkritik und Anarchismus wagen

Ein Interview mit Wolf-Dieter Narr über Anarchismus, Politikwissenschaft und die bleibende Notwendigkeit emanzipatorischer Perspektiven auf Peira.org Berlin, 15.10.2013: Wer zu Beginn der 90er über Wege aus dem Kapitalismus reden wollte, galt als Verrückter und wurde als solcher diffamiert und ausgegrenzt. Doch seit der weltweiten Banken- und der damit verbundenen Eurokrise entwickelt sich wieder ein lebendiger Diskurs über das Spannungsfeld von Demokratie und Kapitalismus. Politiker, Wissenschaftler, Schriftsteller und Journalisten setzten die Systemfrage/-kritik wieder auf die Agenda. Ja, sie findet sogar in konservativ-bürgerlichen Leitmedien wie der FAZ statt. Einer davon, der den Diskurs einfordert, ist Jakob Augstein, Verleger des "Freitag" der unabhängigen Wochenzeitung für Politik, Kultur und Haltung. In seinem jüngst erschienen Buch "Sabotage" legt er dar, warum wir uns zwischen Demokratie und Kapitalismus entscheiden müssen....

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