Heide Marie Zimmer

Renata Komanetschy – eine Näherin erobert die Hauptstadt

Nach und nach füllte sich am Donnerstagabend, den 15. Oktober 2009, Gretels Lesestube im Hotel Kluster Hof in Basdahl bei Bremervörde. Mit viel Applaus wurde Christine Sonnenberg vom erwartungsvollen Publikum willkommen geheißen. Frau Sonnenberg stellte erneut unter Beweis, dass sie nicht nur eine begnadete Fußpflegerin ist, sondern auch gekonnt spannende Geschichten vortragen kann. Renata Komanetschy wächst als Tochter eines Dorfschneiders auf und lernt ganz nebenbei nähen. Eines Tages wird sie von einer wohlhabenden Dame der Gesellschaft entdeckt und mit nach Berlin genommen. Dort entwickelt sich die einstige Dorfnäherin zur Star-Designerin, die für die Feine Gesellschaft und die Berliner Theaterwelt Kostüme und Roben kreiert. In ihrer Freizeit besucht sie Varietés und Tanzlokale im swinging Berlin der ausgehenden 1920er Jahre und entdeckt ihre Liebe zu den Brettern, die die Welt bedeuten. Als Ansagerin, Sängerin und Tänzerin baut...

Eine außergewöhnliche Frau geht ihren Weg - Christine Sonnenberg liest in Gretels Lesestube aus „Fassetten der Angst“

Am Donnerstag, den 14. Mai 2009 hätte man in Gretels Lesestube im Hotel Kluster Hof in Basdahl bei Bremervörde jede Stecknadel fallen hören. Im voll besetzten Zuschauerraum war die Spannung buchstäblich zu spüren, als Christine Sonnenberg begann, die Erinnerungen einer außergewöhnlichen Frau vorzulesen. Renata, 1905 in einem kleinen Dorf in der Nähe von Berlin geboren, durfte nur nach wiederholter Aufforderung durch den Dorfschulmeister lesen und schreiben lernen. Dem Vater waren seine Töchter mehr oder weniger egal. Er kümmerte sich fast ausschließlich um seine Söhne. In den 1920er Jahren wurde Renata immer häufiger in der väterlichen Schneiderwerkstatt eingesetzt und erlernte so ganz nebenbei dieses Handwerk. Da die Zeiten immer schlechter wurden, kamen nun auch begüterte Personen aus Berlin, um sich auf dem Lande preisgünstig mit neuer Kleidung einzudecken. Eines Tages wird Renata von einer reichen Frau angesprochen und gebeten,...

Interview mit der Autorin Heide Marie Zimmer zum Thema „Frauen in der Gesellschaft“.

Heide Marie Zimmer hat im Laufe vieler Jahre Geschichten von Frauen gesammelt und aufgeschrieben. Inzwischen sind zwei Bücher von ihr erschienen, in denen sie interessierten Leser/innen einen Einblick in intimste Erlebnisse gewährt. Die haarsträubenden Geschichten handeln von Gewalt, Verstümmelung, sexuellem Missbrauch und Versklavung. Mabelpress traf Frau Zimmer in einem Frankfurter Hotel. MP: Im Moment wird viel über die Gleichberechtigung der Frau in unserer Gesellschaft geredet und geschrieben. HMZ: Ja, es wurde festgestellt, dass Frauen in vergleichbaren Positionen im Schnitt 22% weniger verdienen als Männer. Ich weiß nicht, warum das jetzt so hochgespielt wird? Das ist doch lange bekannt. Ich bin keine Freundin von Leuten, die Themen dieser Art nur dazu benutzen, um sich selbst zu profilieren. MP: Sollte darüber lieber geschwiegen werden? HMZ: Nein, so meine ich das nicht. Themen, die mit der Ungleichbehandlung der Frau zusammenhängen,...

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