Behinderte

Fehl am Platz? Die gesellschaftliche Wahrnehmung von Menschen mit Behinderung in Deutschland

Die gesellschaftliche Wahrnehmung von Menschen mit Behinderung in Deutschland In Deutschland scheinen behinderte Menschen immer mehr an den Rand der Gesellschaft gedrängt zu werden. Ein aktueller Fall, der die Gemüter erhitzt und für Empörung sorgt, wirft Fragen über den gesellschaftlichen Stellenwert von Menschen mit Behinderung auf. In einer Pflegeeinrichtung in Essen ist ein 22-jähriger behinderter Mann von einem Pfleger ans Bett gefesselt worden. Die Staatsanwaltschaft bewertet das Vergehen als geringfügig, da der Pfleger seinen Arbeitsplatz verloren habe und somit bereits bestraft sei. Doch reicht diese "Strafe" wirklich aus, um ein solches Verhalten gegenüber einem wehrlosen Menschen angemessen zu ahnden? Kritiker führen an, dass der entlassene Pfleger schnell eine neue Anstellung in der Nähe finden könnte, während das junge Opfer mit seiner Behinderung keine vergleichbaren Möglichkeiten hat. Die Entscheidung der Staatsanwaltschaft,...

Behinderteninitiativen raten trotz neuer Gesetzregelung zur Patientenverfügung

Das sogenannte Not- und Ehegattenvertretungsrecht ermöglicht es seit diesem Jahr, dass Ehepartner und Partner in einer eingetragenen Lebensgemeinschaft im Falle dessen, dass eine medizinische Situation eintritt, in der das Gegenüber nicht mehr selbst formulieren kann, welche Maßnahmen der ärztlichen Intervention gewünscht werden, auch dann über die Versorgung des nicht einwilligungsfähigen Partners entscheiden kann, wenn keine Patientenverfügung vorliegt. Allerdings gelte dies nur für einen Zeitraum von sechs Monaten, unterstreicht der Sozialberater der Anlaufstelle "Beratung mit Handicap" und des Vereins "Humanitas Müritz e.V.", Dennis Riehle (Konstanz), in einer aktuellen Stellungnahme. Dauert also ein Notzustand, beispielsweise in Form eines Komas, länger als ein halbes Jahr an, gilt ab dem Moment die Vertretungsregelung nicht mehr. Zudem gebe es weitere Fallstricke, wie auch "Humanitas"-Vorsitzender Klaus Heidrich erklärt: "Nicht...

Behinderung im Job: Arbeitnehmer verzichten auf Nachteilsausgleiche

Er ergänzt hierzu: "Faktisch werden die Betroffenen durch Nachteilsausgleiche lediglich auf dasselbe Chancen- und Arbeitsniveau wie gesunde Mitarbeiter gestellt und sind damit nicht bevorzugt. Stattdessen wird Gerechtigkeit für alle Arbeitnehmer geschaffen, weil jene mit Behinderung durch die Hilfestellungen vom gleichen Startblock ins Rennen gehen können und damit Fairness garantiert wird. So kann letztendlich eine Vergleichbarkeit von Leistungen erzielt und damit ein angemessener Wettbewerb im Unternehmen und zwischen Mitarbeitern erreicht werden", meint der 37-jährige Konstanzer. Durch verschiedene Erleichterungen am Arbeitsplatz werde kein Neid oder Missgunst zwischen Angestellten mit und ohne Handicap geschürt, sondern viel eher ein Ausgleich für etwaige Nachteile durch eine körperliche, psychische oder geistige Behinderung zugesprochen, der das Arbeitsklima harmonisieren und verbessern kann. "Damit dieses von außen hergestellte Gleichgewicht...

Wohnortnahe Gesundheitsversorgung muss erhalten bleiben und noch weiter gestärkt werden

"Zwar müssen wir mehr junge Menschen für das Medizinstudium und eine spätere hausärztliche Tätigkeit auch außerhalb der Städte begeistern. Das alleine genügt jedoch nicht, um eine zukunftsfeste Betreuung einer älter und damit kränker werdenden Gesellschaft zu gewährleisten. Vielmehr wird es auf ein Umdenken ankommen, das am Ende einerseits zur Einsicht führen muss, dass das Gesundheitswesen nicht länger als Teil der Wirtschaft mit Profitstreben verstanden werden darf. Krankenhäuser müssen zurück in die öffentliche Hand. Und Arztpraxen muss der ökonomische Druck genommen und sie gegebenenfalls subventioniert werden,...

Schonvermögen für Grundsicherungsempfänger mit Handicap muss deutlich stärker erhöht werden!

Personen mit einem Handicap haben zahlreiche Mehrausgaben gegenüber Mitbürgern ohne eine Beeinträchtigung, weshalb es aus Sicht des Sozialberaters der Anlaufstelle "Beratung mit Handicap", Dennis Riehle, dringend notwendig erscheint, dass behinderte Grundsicherungsbezieher ein höheres Schonvermögen zurückbehalten als Sozialhilfe- oder Bürgergeld-Empfänger ohne eine Beeinträchtigung: "Sie müssen eine gewisse finanzielle Flüssigkeit und Flexibilität behalten, weil das Risiko groß ist, dass sie kurzfristig Geld bereitstellen müssen - beispielsweise für unerwartet notwendig werdende Hilfsmittel, Wohnraumanpassung oder Selbstbehalte...

Psychosoziale Unterstützung für Hörbehinderte hat sich bewährt

Hörbehinderte Menschen erfahren aufgrund ihrer Beeinträchtigung weiterhin mannigfaltige Nachteile in ihrem alltäglichen Dasein, weshalb sie nicht selten auf psychosoziale Unterstützung angewiesen sind und vor allem durch Information, Aufklärung und mentale Stärkung in einem selbstbestimmten Leben gefördert werden können. Auf diesen Umstand macht die bundesweit tätige Anlaufstelle "Beratung mit Handicap" aufmerksam, die Betroffenen und ihrem Umfeld Coaching per Mail anbietet. "Diese Kommunikationsform hat sich bewährt", wie deren Leiter, der selbst hörbehinderte Berater Dennis Riehle (Konstanz), in einer aktuellen Aussendung...

Sozialberater mit Handicap berichtet von regelmäßigen Anfeindungen wegen klarer Positionen

Der Leiter der Anlaufstelle "Beratung mit Handicap", Dennis Riehle (Konstanz), berichtet von zunehmenden Anfeindungen wegen seiner Haltung zum Thema "Lebensschutz". Der selbst behinderte Sozialberater hatte sich in der Vergangenheit vermehrt gegen Lockerungen der geltenden Abtreibungsregeln eingesetzt. Er begründete dies nicht zuletzt damit, dass auch Kinder mit einer Beeinträchtigung das Recht hätte, das Licht der Welt erblicken zu können. "Ich habe mir anhören müssen, dass es unverantwortlich und ethisch vollkommen inakzeptabel sei, Frauen zur Geburt eines gehandicapten Menschen zu zwingen. Auch sagte man mir, wonach ich als...

Es existieren weiterhin zahlreiche Beispiele für eine Alltagsdiskriminierung von behinderten Menschen

"Dann kaufen Sie sich endlich ein zweites Hörgerät!", "Wenn Sie die Stufen nicht hochkommen, müssen Sie eben außen herum gehen!", "Du bist nicht psychisch erkrankt, du bist einfach verrückt!"... - Unbedachte Worte, die aber viel Schaden anrichten können. Sie sind Beispiele, mit denen sich Menschen mit Behinderung an die Anlaufstelle "Beratung mit Handicap" wendete - und deren Leiter, der Sozialberater Dennis Riehle (Konstanz), bestätigt in diesem Zusammenhang weiterhin eine hohe Zahl von Meldungen über Alltagsdiskriminierung von behinderten Menschen, die oftmals zwar nicht wirklich gewollt und strukturell verankert seien, aber...

Langfristig braucht es ein Nationales Behindertengeld

Eltern von behinderten Töchtern oder Söhnen erhalten auch bei Erreichen der Altershöchstgrenzen Kindergeld bis ins Erwachsenenalter, wenn das Kind nicht in der Lage ist, aufgrund seiner noch im Jugendalter eingetretenen Behinderung nicht für den eigenen Unterhalt durch Erwerbsarbeit ausreichend zu sorgen. Sobald die Eltern aber verstorben sind, entfällt auch die Kindergeldzahlung, weil der jeweilige Bezug nicht auf die betroffenen Kinder übertragen wird. Diesen Umstand kritisiert der Sozialberater der Anlaufstelle „Beratung mit Handicap“, Dennis Riehle (Konstanz), in einer aktuellen Aussendung ausdrücklich. Immerhin bleibe...

Viele Anträge auf Schwerbehinderung werden enttäuschend beschieden

Millionen Bundesbürger haben einen Schwerbehindertenausweis. Und doch erreichen die Anlaufstelle "Beratung mit Handicap" immer öfter Nachrichten von unzufriedenen Hilfesuchenden, die sich von ihrem Versorgungsamt nicht adäquat eingestuft sehen: "Leider sind die Erwartungen vieler Menschen mit Handicap zu hoch, wenn es um die Vorstellungen über Ansprüche und Nachteilsausgleiche geht", erklärt der Psychologische Berater Dennis Riehle in einem aktuellen Statement zu den eingehenden Mails, in denen die Betroffenen um Unterstützung bitten. "Es ist ja durchaus verständlich, dass man für sich das Bestmögliche herausholen möchte....

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