UVSD: Psychologisch-soziale Beratung ist wichtiges Element in der Betreuung von Schmerzpatienten

Selbsthilfeverband bietet auch im Bereich der Ernährung, Entspannung und Stressreduktion viele Impulse

"Die psychosoziale Begleitung von Schmerz-Betroffenen stellt eine große Herausforderung dar, ist aber gerade deshalb ein wichtiger Bestandteil in einer multimodalen Versorgung", attestiert der Berater der Unabhängigen Vereinigung aktiver Schmerzpatienten (UVSD) in Rückblick auf die seit Anfang des Jahres angebotene Hilfestellung im psychologischen und sozialen Bereich. Dennis Riehle steht für Erkrankte und deren Angehörige zur Verfügung, sie können sich bei Bedarf jederzeit mit Anliegen melden können. Er selbst ist seit vielen Jahren ebenfalls an einem komplexen Schmerzsyndrom erkrankt und als Professioneller Berater ausgebildet. "Letztlich ist der Stress der Seele ein wesentlicher Katalysator von vielen schmerzhaften Leiden, die fast immer eine körperliche und psychische Komponente besitzen und gleichzeitig vom Lebensstil beeinflusst werden", befindet der 37-jährige Konstanzer, welcher in Entspannungstraining und Burnout-Beratung seine Schwerpunkte hat und deshalb auf die Stärkung der Resilienz von Schmerzpatienten setzt: "Es gibt zahlreiche Aspekte, um für sich eine Widerstandskraft zu entwickeln. Schwelende Konflikte, Traumata und chronische Belastungssituationen triggern den Schmerz und senken die Schwelle für Sensibilität, Empfindung und Wahrnehmung, weshalb aus akuten auch dauerhafte Probleme werden können, die Aufmerksamkeit und Ernsthaftigkeit bedürfen", erklären Riehle und UVSD-Vorsitzende Heike Norda.

Riehle berät deshalb, wann und welche Psychotherapie nötig werden kann und vermittelt an die zuständigen Stellen. "Auch versuche ich, mit dem Patienten mögliche psychodynamische Wurzeln offenzulegen und niederschwellige Tipps für einen sorgsamen Umgang mit Persönlichkeit und Biografie zu geben. Da ich auch in Seelsorge qualifiziert bin, helfe ich mit durchtragender Stütze und mentalem Training, denn oftmals sind es auch übertriebene Glaubenssätze und Überzeugungen, die uns unter Druck setzen und damit den Fortbestand der Schmerzen begünstigen. Gleichsam ist mir als Ernährungsberater der Blick auf das Essen und die Nährstoffversorgung ein wichtiges Ansinnen, denn es lässt sich ergänzend und diätetisch schon Einiges beeinflussen". Riehle gibt aber auch Auskünfte über Ansprüche der Betroffenen im deutschen Sozialstaat: "In Rechtsfragen fortgebildet, lege ich die geltenden Gesetze dar und weise auf Leistungen wie Arbeitslosengeld, Pflegegrade, Erwerbsminderungsrente, Schwerbehinderteneigenschaft oder Krankengeld, Sozialhilfe und berufliche wie medizinische Rehabilitation hin". Bislang wird die Beratung sehr rege genutzt und soll fortgesetzt werden: "Selbsthilfemaßnahmen sind ein nicht mehr wegzudenkender Baustein in der algesiologischen Versorgung von Schmerzpatienten", sagt Norda abschließend.

Die UVSD stellt sich auf ihrer Webseite unter www.uvsd-schmerzlos.de vor.