Der Kirchenwirt/Wachau - gelungener Brückenschlag von der Renaissance zur modernen Gastlichkeit

Zu den schönsten Urlaubsgebieten in der Wachau, umgeben von sonnigen Weinbergen (500 ha Rebflächen), eingebettet zwischen der blauen Donau und grünen Wäldern, im Herzen des österreichischen Welterbes Wachau, zählt die Gemeinde Weissenkirchen mit den bekannten Winzerorten Joching, Wösendorf und St. Michael. Seit dem frühen Mittelalter lebte die Bevölkerung vom Weinbau, Salz- und Holzhandel. Die Ortsbild prägende auf das Fest Mariä Himmelfahrt geweihte römisch-katholische Pfarrkirche wurde auf einem Felsen im Jahre 1190 erbaut und 1531 auf Befehl von König Ferdinand I. mit Türmen, Wall und Graben zum Schutz gegen die Osmanen ausgebaut. Auf dem Ausläufer dieses Felsens entstand 1542 das Gebäude des jetzigen Kirchenwirts, welches 1979 von den Eheleute Martha und Fritz Köck erworben wurde und in dem man mit viel Engagement zunächst ein Gasthaus einrichtete. Das Stammhaus „Kirchenwirt“ war zuvor über viele Jahrzehnte hinweg eine Bäckerei (erstmals im Jahre 1620 erwähnt). Durch den Handel waren viele Bürger von Weißenkirchen zu Wohlstand gekommen. Sie unterhielten sich mit Theaterspiel und anderen Belustigungen und haben aber stets trotz einer größeren Vorliebe für Essen und Trinken auf Frömmigkeit, Rechtlichkeit und Ordnung geachtet. Und so nimmt es dann auch kein Wunder, dass die historische Pfarrkirche und das Kirchwirtgebäude aus der Renaissancezeit eine geglückte Symbiose nach dem Motto „Erst der Gottesdienst und dann der Frühschoppen“ eingegangen sind und bis heute beibehalten haben. Kurz nach Eröffnung des Kirchenwirts kamen im Jahre 1985 die ersten Gästezimmer hinzu. Zum Stammhaus gehören noch drei außergewöhnliche und liebevoll restaurierte Dependancen aus dem 16. Jahrhundert. Darunter das ehemalige Wohnhaus mit Atelier des bekannten Wachauer Malers Johann Nepomuk Gellert, dem heutigen „Gellerthaus“, der denkmalgeschützte „Renaissance-Arkadenhof“ in dem sich heute neben Doppelzimmern auch Veranstaltungsräume befinden und das urige Wellness- Winzerhaus mit Sauna, Dampfbad, Infrarot-Kabine, Erlebnisduschen und Ruheräume, für das zwölf Tonnen Felsgestein weichen mussten. Stolz ist man auch auf den neuen Hotelgarten mit Rosenpavillon, Relaxliegen und Natursteinmauern. Im Jahre 2013 übernahm Manuela Wildeis(sechs Jahre war sie Flugbegleiterin der Austrian Airline) den elterlichen Betrieb in zweiter Generation. 2019 stieg ihr Ehemann Christian Wildeis, damals Landesgeschäftsführer des Maschinenrings Niederösterreich-Wien, in das Unternehmen ein und ist seitdem als geschäftsführender Gesellschafter für das Marketing und die Finanzen zuständig. In den Zeiten der Corona-Pandemie wurde viel Zeit und Energie in die Räumlichkeiten des Betriebes gesteckt. Nach Renovierung und Modernisierung einzelner Hotelbereiche wurden ein neuer Weinrepäsentationsraum, und jeweils eine neue Rezeption, Frühstückbuffetlandschaft, Galerie und neuer Gastgarten geschaffen.
Heute stehen für die Gäste 40 bestens ausgestattete Komfort-Zimmer in vier historischen Gebäuden mit eigenem Stil und Charme zur Verfügung. Beim Kirchenwirt wird österreichische Hausmannskost auf Haubenniveau (12 Punkte laut Gault Millau) je nach Saison geboten. Seit 20 Jahren davon 15 Jahre als Chefkoch ist Jürgen Bicker Garant für die Spezialitäten des Hauses wie Rehgerichte, Marillenknödel und jetzt im Spätherbst die Waldvierteler Gans verantwortlich. Besondere Beachtung findet beim Kirchenwirt das Weinangebot der Winzer aus der gleichnamigen Kremser Straße wie die Weingüter Jäger, Kartäuser Hof, Lehensteiner und andere von den 21 im Falstaff genannten Top-Weingüter aus Weißenkirchen. Das Hotel ist ganzjährig geöffnet; das Restaurant von Mitte März bis Dezember. Zielgruppen sind Familien , Senioren, Wandergäste, Sportbegeisterte und Weininteressierte.

27.10.2021: