Interreligiöser Dialog: Verschiedene Religiöse Leiter untersuchen die Thematik von 'Gut und Böse'

Interreligiöser Dialog: Verschiedene Religiöse Leiter untersuchen die Vorstellung von Gut und Böse in ihren heiligen Schriften
50. WARP Office: Enge Zusammenarbeit religiöser Leiter stärkt gesellschaftlichen Zusammenhalt

Am 25. Februar 2021 veranstaltete HWPL Deutschland das 50. World Alliance of Religions’ Peace Office (WARP Office), einen interreligiösen Dialog zum Thema „Gut und Böse aus der Perspektive Gottes“ per Videokonferenz statt. Religiöse Leiter aus dem Islam, Christentum, Buddhismus und Baha‘i sowie 31 Jugend- und Gemeindemitglieder versammelten sich, um sich gemeinsam basierend auf ihren jeweiligen heiligen Schriften der anwesenden Gläubigen zum Thema Gut und Böse auszutauschen.

Die Diskussion begann mit einem grundlegenden Verständnis von Gut und Böse anhand der Heiligen Schriften der anwesenden Diskussionsteilnehmer. Imam Tariq, Mitglied des Komitees in Frankfurt betonte die Charakteristiken von gutem und schlechtem moralischem Verhalten, sowie die Unterscheidung, die ein Gläubiger für sich machen kann. Dabei betonte er: „Allah hat die menschliche Seele mit vielen Fähigkeiten wie Rationalität, Verständnis und Gewissen gesegnet. Dies ist ein Prüfstein, um zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, nach dem heiligen Quran 91:8. Wenn ein Gläubiger über eine Handlung wissen möchte, ob sie gut oder schlecht ist, muss man sein Gewissen fragen.“

Im Gegensatz dazu konzentrierte sich der Baha‘i-Diskussionsteilnehmer, Herr Dr. Behjat, Mitglied des Komitees in Wiesbaden, darauf, wie die Werke der Menschen sich von denjenigen unterscheiden, die Gutes und von denen die Böses getan haben. So hob er hervor: „Die Quelle allen Übels ist, dass sich der Mensch von seinem Herrn abwendet und sein Herz auf gottlose Dinge richtet. Der Böse ist derjenige, der den Aufstieg und den geistigen Fortschritt der Menschenkinder verhindert, Baha’u’llah Seiten 92-98.“

Anschließend stellte das Publikum den Diskussionsteilnehmern Fragen wie: „Da es keine böse Existenz gibt und Gott am Anfang alles Gute geschaffen hat, warum passieren dann so böse Dinge auf der Welt?“. Eine weitere Frage lautete: „Welchen Wert haben die Gesetze Mose heute, um Gut und Böse zu unterscheiden?“. Die Diskussionsteilnehmer wurden aufgefordert, diese Fragen präzise, aber umfassend gemäß ihren jeweiligen Schriften zu beantworten.

Andreas Klamm, Journalist, Leitung und Gründer von Liberty and Peace NOW! Human Rights Reporters und Gründer von Regionalhilfe.de aus Ludwigshafen unterstreicht, das Gute, das in jeden Menschen eingepflanzt ist: „Ein interreligiöser, friedvoller und respektvoller Austausch von Geistlichen und religiösen Führungen des Bahaismus, des Islams, des Christentums ist möglich, wenn der Wille und die Offenheit hierzu bei den Menschen vorhanden ist.“ Das Wissen über Gut und Böse sei in die Seelen aller Menschen „eingepflanzt“. Selbst wenn man nicht an einen Allmächtigen Gott den HERRN und Schöpfer von Allem glauben sollte, so könne man vielleicht doch offen dafür sein, das Geschenk zu wissen, was Gut und Böse sei. Dies sei durch höhere, universelle Mächte allen Menschen aus Gnade der spirituellen, himmlischen und geistlichen Welt eingegeben. Andreas Klamm fügte hinzu: „Wie Menschen in einer materialistisch geprägten Welt mit diesem Wissen umgehen, bleibt offen. Es ist uns allen frei gegeben nicht nur an das Gute zu glauben, sondern auch das Gute zu tun und das Gute zu leben.“ Alle Menschen wüssten in der Seele und im Herzen, dass es gut sei, armen Menschen und Tieren in Not zu helfen und Menschen, die bedürftig sind zu unterstützen und wieder aufzurichten, so Klamm. „Das kann für alle Menschen Ermutigung, Anregung und Hoffnung sein, Gutes zu tun und wohltuend zu handeln“, betonte Klamm abschließend.

Die Veranstaltung endete mit der Botschaft, Frieden könne nur gemeinsam mit dem vollständigen Verständnis von dem Willen des Schöpfers erzielt werden. Dafür müssten die Religionsgemeinschaften eng zusammenarbeiten und miteinander eins werden. Durch die Erörterungen von Ähnlichkeiten und Unterschieden zwischen den heiligen Schriften entwickeln die verschiedenen religiösen Leiter ein gegenseitiges Verständnis und werden zu Botschaftern des Friedens und der Harmonie in der Gesellschaft.

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