Sommer, Sonne, Studienbeginn - Studienstart zum Sommersemester: Herausforderung oder Vorteil?

Der April läutet nicht nur die wärmere Jahreszeit, sondern auch das Sommersemester an Universitäten und Fachhochschulen ein. Laut Statistischem Bundesamt wählen circa 14 Prozent aller Studien-anfänger diesen Termin für ihren Studienbeginn. Auszeit zur Selbst-findung oder Work-and-Travel nach dem Abi, NC-Wartezeiten, Probleme mit Wohnungssuche oder Visa – die Gründe dafür sind vielfältig. Und ebenso die Herausforderungen, die ein Sommerstart mit sich bringt: So werden im Durchschnitt nur ein Fünftel der Seminare angeboten, die es im Wintersemester gibt. Hier gilt es, im Vorfeld, sorgfältig zu recherchieren und zu planen.

„Wir bei GSA haben durch unsere jahrzehntelange Erfahrung als Anbieter und Betreiber von Studierendenunterkünften und den engen Kontakten zu unseren Bewohnern die Erfahrung gemacht, dass es für Studienanfänger im Sommersemester einige Besonderheiten zu berücksichtigen gilt. Aus diesem Wissen haben wir einige Tipps zusammengestellt, mit denen der Einstieg als Sommer-Ersti gelingt“, sagt Valérie Bensiek, Managing Director der Global Student Accommodation (GSA) Germany GmbH, die unter der Marke Uninest Student Residences sechs Studentenunterkünfte in Deutschland betreibt.

1. Studienangebot finden: Der erste und wichtigste Schritt ist es, herauszufinden, welche Studiengänge überhaupt im Sommer angeboten werden und an welcher Universität oder Fachhochschule. Zum Beispiel beginnen Masterstudiengänge noch seltener im Sommer als Bachelorstudiengänge. Recherchieren kann man entweder auf den Webseiten der Universitäten, die einen interessieren. Oder man sucht auf einschlägigen Internetportalen, die sich mit verschiedenen Themen rund um das Studium beschäftigen.

2. Fristen beachten: Die Bewerbungsfristen für das Sommersemester laufen in der Regel schon Mitte Januar ab und variieren zwischen zulassungsbeschränkten und zulassungsfreien Studiengängen. Deshalb ist es wichtig, sich rechtzeitig zu informieren und eventuell eine Übersicht der Fristen zu erstellen, wenn man sich an mehreren Universitäten und Fachhochschulen gleichzeitig bewerben möchte. Das ist empfehlenswert, denn die Chancen auf einen Studienplatz sind im Sommersemester keineswegs höher. Auf weniger Bewerber kommen auch wesentlich weniger Studiengänge und Seminare. Nach einer Zusage sofort mit Tipp 3 starten.

3. Semester im Voraus organisieren: Das Sommersemester ist einen ganzen Monat kürzer als das Wintersemester, dadurch auch meistens anstrengender – und die Einstiegs- oder Schonphase ist kürzer. Daher ist es sinnvoll, sich direkt nach der Zusage (und nicht erst in der ersten Studienwoche) mit dem Stundenplan zu beschäftigen. Gerade weil das Sommersemester weniger Einführungen und Seminare bietet, ist es besonders wichtig, zu klären: Gibt es Seminare oder Kurse, für die man sich bereits vor Semesterbeginn anmelden muss, zum Beispiel auf den Onlineportalen der Unis? Wann und wo gibt es Orientierungsveranstaltungen?

4. Sprechstunden aufsuchen und informieren: Wichtig ist, die Sprechstunden bei Dozenten, Sekretariaten und den Studienfachleitern zu nutzen. Sie können darüber informieren, welche Formulare man fürs Studium braucht, wo und für was man sich anmelden muss und ob und wann es sinnvoll ist, bestimmte Themen oder Texte aus dem Wintersemester nachzuholen.
So lassen sich eventuelle Anschlussprobleme vermeiden, die dadurch entstehen können, dass manche Einführungsveranstaltungen und -seminare nur einmal im Jahr – im Winter – angeboten werden. Bei einem Sommerstart ist es deshalb oft unumgänglich, in die Seminare des zweiten Semesters einzusteigen und die Seminare des ersten Semesters im zweiten nachzuholen. Das bedeutet: viel und selbständig lernen. Gespräche mit den zukünftigen Dozenten können helfen, sich dabei auf die richtigen Dinge zu konzentrieren. Außerdem kann man sich in diesem Rahmen schon einmal vorstellen und einen persönlichen Kontakt aufbauen. Auch Studierende, die bereits im Wintersemester begonnen haben, sind immer eine gute Informationsquelle, wenn es um die Auswahl bestimmter Fächer oder Dozenten geht.

5. Kontakte knüpfen: Nicht nur aus Informationsgründen ist es essentiell, schnell Beziehungen zu anderen Erstsemestern oder Kommilitonen aus höheren Semestern aufzu-bauen. Nur so schafft man es, in einer neuen Stadt und Umgebung heimisch zu werden und sich wohlzufühlen. Deshalb ist es sinnvoll, möglichst viele Orientierungsveranstaltungen zu besuchen. Auf Facebook gibt es häufig Gruppen für Universitäten, Studiengänge und manchmal sogar Jahrgänge, in denen man schnell Hilfe bei Fragen erhält und andere Neulinge kennenlernen kann. Durch die geringere Ersti-Zahl im Sommer herrscht weniger Anonymität als im Wintersemester. Deshalb ist es generell leichter, Kontakte zu anderen Erstsemestern zu knüpfen.

Gute Chancen zur Kontaktanbahnung bieten auch Studierendenunterkünfte. In den Residences von Uninest beispielsweise finden regelmäßig Veranstaltungen statt, die dazu beitragen, dass die Bewohner schnell zu einer sich gegenseitig unterstützenden Gemeinschaft zusammenwachsen. Die Chancen auf ein Apartment sind im Sommersemester übrigens höher: Der Andrang und die Bearbeitungszeiten bei Beratungsstellen, Ämtern und Wohnheimen sind geringer.

6. Hochschulsport: Ob alt bekannt oder noch nie gehört: Die Universitäten und Fachhochschulen bieten ein breites Spektrum an Sportarten an. Die Kurse starten jedes Semester neu. So kann man als Erstsemester neue Sportarten ausprobieren oder seinen Lieblingssport weiter betreiben – und dabei andere Studierende mit gleichen Interessen kennenlernen.

7. Psychologische Beratungsstellen: Werden Studiendruck, Zweifel oder private Probleme doch einmal zu viel und beeinträchtigen das Studium, sollte man nicht zögern, die psychosoziale oder psychotherapeutische Beratung der Universität oder Fachhochschule in Anspruch zu nehmen.

Aber soweit kommt es hoffentlich nicht, da das Sommersemester im eher stimmungsaufhellenden Frühjahr beginnt. Pausen zwischen den Vorlesungen oder Entdeckungstouren durch die neue Stadt machen bei frühlingshaftem Sonnenschein doch viel mehr Spaß als im Winter.