„NEW EXPERIENCES“ | FineArtJazz 2019/2

Ein Exklusivauftritt von Nils Petter Molvaer, ein Klaviertrio, das Techno spielt, ein neues Gesangswunder aus den Niederlanden und viele weitere spannende Entdeckungen verspricht das zweite Halbjahr der Konzertreihe „FineArtJazz“! Bernd Zimmermann, künstlerischer Leiter der Reihe, untertreibt, wenn er das neue Programm als „wunderbaren Gemischtwarenladen“ bezeichnet. Denn er und seine Partnerin Susanne Pohlen, die zusammen die Eventagentur „PublicJazz“ betreiben, wissen genau, wen sie ins nördliche Ruhrgebiet einladen und warum.

Das Spektrum an Musikfarben bedient sowohl die Neugier von „Jazz-Einsteigern“ wie auch höchste Erwartungen von Experten. Typisch „FineArtJazz“ ist: Statt vieler großer Namen sollen vor allem die „Geheimtipps“ überraschen, denn für diese ist die Konzertreihe längst eine Marke geworden.

Seit der Gründung vor über sechs Jahren wurde an zahlreichen oft unkonventionellen Spielstätten eine Lücke im nördlichen Ruhrgebiet geschlossen. Die Philosophie: Nicht nur musikalische Qualität, sondern ebenso ein atmosphärischer Rahmen produziert das echte „Ereignis“. Die Rechnung ging auf und längst hat sich ein Stammpublikum gebildet, das aus ganz Nordrhein-Westfalen und auch dem benachbarten Ausland auf die Reihe schaut. Viele Menschen haben hier überhaupt erst den Zugang zum Jazz gefunden.

Los geht es im zweiten Halbjahr mit einem „Geheimtipp“ aus dem frankophonen Raum. Manuel Hermia (Saxofon), Valentin Ceccaldi (Cello) und Sylvain Darrifourq (Drums) begeistern durch ungeheure Energie und ungestüme Kreativität. Diese wollen sie am 14. September ans Publikum im Dorstener LEO weitergeben. „Das LEO“, ein neugegründetes Soziokulturzentrum belegt, welche Früchte das Engagement für die freie Kulturszene auch in Zeiten knapper Kassen trägt: Die Konzerte der „FineArtJazz“-Reihe an diesem Ort sind fast immer ausverkauft! Also vor allem hier rechtzeitig Tickets sichern! Aber dies gilt mittlerweile für nahezu alle Konzerte.

Die Veranstalter haben einen guten Draht zu Luxemburgs vibrierender Jazzszene. Das beweisst das Konzert am 27. September mit Pascal Schumacher, einem der wohl innovativsten Vibraphonisten. Für die unverbrauchten, lyrischen Klangwelten des Luxemburgers ist der Gelsenkirchener Nordsternturm der ideale Entfaltungsraum. 60 Meter hoch über dem Lichtermeer des Ruhrgebiets ist die Maschinenhalle des Förderturms die wohl außergewöhnlichste Spielstätte im Ruhrgebiet.

Mit einem unvergesslichen Auftritt von Bugge Wesseltoft ging die „FineArtJazz“-Konzertreihe schon in ihren Gründertagen in die Vollen. Am 16. Oktober folgt ein weiterer Großmeister norwegischer Klanglandschaften: Nils Petter Molvaer, berühmt für sein ergreifend dramatisches, oft elektronisch modifiziertes Trompetenspiel, konnte für einen exklusiven Soloauftritt im Dorstener Creativquartier Fürst Leopold gewonnen werden. FineArtJazz will keine Konkurrenz zu anderen Angeboten in der Region sein. Vielmehr hilft Kooperation, um das Angebot an Konzerten und Auftrittsmöglichkeiten reicher zu machen: In diesem Sinne ist dieses Konzert ins Programm des diesjährigen Münsterland-Festivals eingebunden.

Eine hochsensible, zugleich nordisch-kühl akzentuierende Sängerin mit enormem Potenzial ist die Niederländerin Kiki Manders, die am 25. Oktober auf dem Nordsternturm die Entdeckerseele glücklich machen dürfte. Von „Magie“ ist in aktuellen Kritiken die Rede, wenn es um die feine Ausdruckswelt dieser jungen Ausnahmekünstlerin und ihrer Band geht. Man darf gespannt sein!

Auch die „klassischeren“ Diktionen des Jazz gehören zum Spektrum der Konzertreihe. Wie in einer Symbiose verweben die Brüder Julian und Roman Wasserfuhr auf Trompete und Piano feinste Ingredienzien aus der feinen Kunst des Jazz, um am 8. November im Gelsenkirchener Schloss Horst, einem architektonischen Kleinod aus der Renaissance, etwas ganz eigenes daraus zu machen. Nicht minder einem hochkultivierten Mainstream Jazz Idiom verschrieben hat sich das noch junge Pascal Bartoszak Quartet und gibt am 16. November im LEO seine Visitenkarte ab.

Solche eher vertrauten Klänge als „Einstiegsdroge“ zu nehmen und damit auch neue Publikumskreise zu erschließen, ist die erklärte Herangehensweise dieser Reihe. Schließlich kann so etwas auch die Ohren für neue Grenzerfahrungen öffnen. Eine solche verspricht das Trio LBT, wenn es sich am 22. November der raffinierten Adaption von minimalistischem House und Techno verschreibt – als rein akustisches Klaviertrio wohlgemerkt! Dazu passt die die ehemalige Schwarzkaue der Zeche Schlägel & Eisen in Herten mit ihrem postindustriell-rohen Ambiente.

Niemand möchte im Sommer schon über Weihnachten nachdenken! Aber es muss schon jetzt auf ein Ereignis verwiesen werden, was am 7.12. in der Gladbecker Matthias-Jakobs-Stadthalle einen erfrischenden Kontrast zu Einkaufshektik, Weihnachtsliedern und Glühweindunst verspricht: Tom Gaebel and His Orchestra lassen es am 7.12. in der Mathias-Jakobs-Stadthalle auf höchstem Bigband-Niveau in der Tradition von Showlegenden wie Frank Sinatra und Dean Martin swingen!

Gute Erfahrungen hat die Agentur PublicJazz mit Konzertabos für die eigenen Reihen gemacht. Denn dies hilft, regelmäßig das heimische Sofa zu verlassen und auch mal Konzerte mit unbekannten Besetzungen zu besuchen. Hier werden gleich mehrere Optionen angeboten, etwa ein „Gesamt-Abo“ für sämtliche Veranstaltungen oder auch ein Abo für eine bestimmte Stadt. Neu hinzu gekommen ist jetzt ein persönliches Abo, bei dem fünf Konzerte zu einem Vorzugspreis ausgewählt werden können.


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