Priesterausbildung im Geist von "Vatikanum 2"

In den Jahren 1986 bis 1995 war ich in der Gruppe des sog. "Zweiten Vatikanischen Konzils" zeitweilig sog. "Priesteramtskandidat" - mit einer realen Studienzeit (zeitweilig war ich exmatrikuliert) des "Vollstudiums katholische Theologie" von elf Semestern, die ich 1995 mit dem "Diplom katholische Theologie" abschloss. Gem. deutschen Bestimmungen darf ich hier den Titel "Diplom-Theologe" führen, habe es aber nie getan, weil die Irrlehre von "Vatikanum 2" ja keine katholische Theologie gem. den kirchlichen Bestimmungen ist. Erst 2011 wurde mir gerichtlich verboten, überhaupt zu erwähnen, dass ich V2-"Priesterkandidat" war, erst recht, dass ich ein V2-Diplom besitze. Aber dieses Verbot wurde nur deswegen erlassen, weil dieses Diplom unanfechtbar beweist, dass das damalige (2011) "Gutachten" von "Kirchenrechtler" Thomas Schüller gegen mich absolut verlogen ist. Und weil das Gericht höchstselbst dieses Falschgutachten - mangels "Alternativen" - als einzigen "Beweis" gegen die Richtigkeit meiner "sedisvakantistischen" Position genommen hat, hat es mir befohlen, mich diesem Falschgutachten rückhaltlos zu unterwerfen. Deshalb halte ich das Diplom immer gerne in die Kamera resp. veröffentliche ich Scans davon als öffentliches "(Diplom-)Zeugnisgeben für die Wahrheit".
Doch zur Problematik Priesterausbildung: Nach meiner Taufe war ich zeitweilig zu "Vatikanum 2" abgefallen. Und bevor ich wieder katholisch wurde, machte ich als V2-"Priesterkandidat" eine unglaubliche Odyssee durch Europa, wo ich - kürzer oder länger - zahlreiche "katholische Priesterseminare" und "Fakultäten für katholische Theologie" und "katholische Seminaristen" ganz persönlich kennenlernte. Die antichristliche Rebellion und Revolution, z.B. Propaganda gegen den Zölibat und für das "Priestertum der Frau" und insbesondere durch schlimmste Gotteslästerungen in der "Liturgie", war auch schon damals in vollem Gange. Allerdings gab es damals kein allgemein praktikables Internet. Trotzdem: Heute, 2019, wird man als "Seminarist" von "Vatikanum 2" wohl ähnliche Erfahrungen machen können wie ich damals zwischen 1986 bis 1995: Chaos! Über meine damalige Seminar-Zeit habe ich bereits geschrieben, bevor ich Priester war (geweiht am 02.03.1996). Der erste Text stammt sogar aus meiner "Vatikanum-2"-Zeit und beweist meine damalige Blindheit für das eigentliche Übel, i.e. eben die Pseudokirche von "Vatikanum 2". Beide Texte sind geschrieben worden für Printmedien; dort wurden sie auch veröffentlicht. Beide Texte sind entstanden in Reaktion auf Berichte der jeweiligen Zeitschriften über die "kirchliche" Situation. Darauf spiele ich jeweils einleitend an, aber auf Erläuterungen zu diesen Hintergründen resp. Anspielungen sei jetzt verzichtet.

1. Leserbrief von 1993, geschrieben als "Priesterkandidat" im "Bistum Chur", an UVK - Una Voce Korrespondenz
Wenn ich an meine Zeit als Seminarist in Bochum (Bistum Essen) zurückdenke, fühle ich mich durchaus "an Maßnahmen totalitärer Systeme gerade vergangener Zeiten" erinnert. Dr. Stadels Androhung rechtlicher Schritte wegen Diffamierung, weil ein Erfahrungsbericht eines Seminaristen veröffentlicht wurde (UVK Heft 4/1992; 6/1992) muß nachdenklich stimmen, wenn man sieht, wie munter gewisse Dozenten schamlose Diffamierungen und objektive Häresien publizieren dürfen. Aus meinem einjährigen Aufenthalt im Bochumer Theologenkonvikt möchte ich einige wenige Erfahrungen kurz anführen: In meinem Studium beherrschten Rahner - übrigens anscheinend der Lieblingstheologe unseres Spirituals -, der "Geist des Konzils", die historisch-kritische Methode u.ä. das Feld. Ein Fundamentaltheologe sagte mir, die Hl. Schrift sei als unwissenschaftliches Buch nicht für wissenschaftliche Arbeiten geeignet, dafür müsse ich die Kommentare, v.a. Bultmanns, zu Rate ziehen. Ratzinger sei spätestens seit seiner Ernennung zum Präfekten der Glaubenskongregation kein Theologe mehr, und daher dürfe man nur auf seine frühen Schriften zurückgreifen.
Die Liturgie war anscheinend primär als Unterhaltungsprogramm gedacht. Bezeichnend waren die Messen, die die Professoren in unserem Haus feierten: Da gab es Meßdienerinnen, geradezu peinliche Diskussionen anstelle der Predigt, ein sicher nicht approbiertes Hochgebet von Schillebeeckx u.ä. Im Fach Liturgie wurde ich dann belehrt, daß die Liturgiereform "nur halb" gewesen sei, da sie noch immer den Gedanken des stellvertretenden Gebetes und eine zu geringe Beteiligung der Gemeinde begünstige. Auf meine Einwände gegen die Überbetonung der Gemeindeaktion hieß es niederschmetternd: "Sehen Sie sich die Dokumente (sc. des Vaticanum II) an."
Zu Kreativität verpflichtete nicht zuletzt der Liturgiedienst, in dem zwei Alumnen die Gottesdienste einer Woche gestalten mußten. Obligatorisch war nicht nur z.B. eine Einführung in die Messe anstelle des Schuldbekenntnisses, sondern auch die Ausfüllung ca. einer halben Stunde in der Hauskapelle. Der Direktor bezeichnete dies als "liturgisches Experimentierfeld", wo man neue Möglichkeiten der liturgischen Unterhaltung geradezu mit Narrenfreiheit ausprobieren durfte bzw. mußte (der Direktor sagte dazu: "Nutzen Sie diese Gelegenheit zum experimentieren!").
Die liturgische Freiheit hatte aber auch Grenzen: Nach dem Hinweis eines Alumnen, die Meßdiener sollten» in der Kommunitätsmesse knien (Kniebänke gab es für die Meßdiener am - nur durch einen Teppich "erhöhten" Altar nicht), wurde das Knien für die Meßdiener einheitlich verboten.
Ferner wurde der Kontakt zur KSG zumindest insofern aufgedrängt, als die Teilnahme an der dortigen Messe ausdrücklich erwünscht war. Dort gehörten Händchenhalten beim Vaterunser und Selbstbedienung bei der Kommunion zum Alltagsbild. Nach der KSG-Messe gab es dann Vorträge, in denen z.B. ein Unterzeichner der "Kölner Erklärung" zu Wort kam oder der Dekan der Theologischen Fakultät den "Holländischen Katechismus" wärmstens empfahl. Die Alumnen konnten in der Fakultäts- und in der Hausbibliothek Publik-Forum lesen, für die Deutsche Tagespost oder den Osservatore Romano war dagegen kein Geld mehr übrig. Von der UVK und ähnlichen Zeitschriften habe ich im Rahmen meines Studiums nichts gehört, geschweige denn vom Römischen Katechismus, es sei denn Kritik, wenn ich mich auf solche Quellen, die ja "rechts" bzw. "unwissenschaftlich" sind, berufen habe. Gegen die – sicherlich in unterschiedlichem Grade verschuldete – Unreife der Alumnen wurde wenig unternommen. So konnte es sein, daß ein Alumne kurz vor Ende seines Studiums noch nie gebeichtet hatte und weder den Kreuzweg noch den Rosenkranz kannte. Auf Berichte über einige geradezu infantile Aktionen der Alumnen möchte ich hier verzichten. Sicher werden die Verantwortlichen das hier Geschriebene als boshaft diffamierend kritisieren. Dennoch gilt, daß ich diese Aussagen nach bestem Wissen und Gewissen gemacht habe.

2. Leserbrief von 1995, geschrieben als "Diplom-Theologe" in Jülich, an SAKA - Sammlung glaubenstreuer Katholiken
Der Artikel "Ein Bischof an Wahrheitsfrage interessiert?" (Saka-Informationen, Juli/August 1995) über ein Interview mit dem Laien Wolfgang Haas (Umkehr Nr. 4 v. April 95), der hartnäckig von sich behauptet, Bischof von Chur zu sein, hätte vielleicht besser mit der Frage "Ein Haas versucht sich als moderner Rattenfänger?" betitelt werden sollen. Es sollte endlich Schluß gemacht werden mit der Mär vom "integren Bischof" - wenigstens letzteres ist anhand der Ordinationsformel objektiv widerlegbar -, wenn man einige Fakten bedenkt, die aus den Medien bekannt sind bzw. von denen es schriftliche Unterlagen gibt. Auch auf die Gefahr hin, mir den Vorwurf der Verleumdung einzuhandeln, möchte ich den Leser bitten, das folgende zu überdenken. Die besondere Taktik der ökumenischen Antikirche besteht aus einer diabolisch raffinierten Mischung von frömmelndem Geschwafel einerseits und verhaltenen Klagen über Mißstände andererseits, die aber keine Veränderungen nach sich ziehen oder nur solche, die eher eine Verschlechterung bedeuten. Suchen wir diese beiden Elemente - Schönrednerei und konsequenzenloses Klagen - nun konkret bei dem Churer Okkupanten Wolfgang Haas: Bekannt ist Haas für seine ausufernden Predigten, die meist durch zwei Charakteristika gekennzeichnet sind, nämlich die Verkündigung der Lehre seines "Heiligen Vaters", den er ja auch in seinem Interview lobt, und der Hinweis auf Maria als Vorbild. Da manche Johannes Paul II. für marianisch orientiert halten und sogar meinen, das "M" im Wappen oder seine Worte "totus tuus" bezögen sich auf die Gottesmutter statt auf ein Konstrukt seiner kranken Philosophie, die J. Dörmann aufgezeigt hat, will Haas diesen Irrtum noch verstärken. Fast jedes neue Schreiben Wojtylas wird von Haas in Predigten, Vorträgen und Privatgesprächen rühmend erwähnt und die Quintessenz den Zuhörern vermittelt; z.B. verkündete Haas vor mehreren hundert Besuchern der Churer Kathedrale in einer Pseudomesse in Anlehnung an den bekannten Spruch: "Christ, werde, was du bist", das "höhere Evangelium" Wojtylas: "Mensch, werde, was du bist". Haas hat Wojtyla offensichtlich verstanden und denkt auch so. Sonst könnte er ja auch nicht die Enzykliken so penetrant anpreisen und würde auch nicht permanent dazu aufrufen, an den Sessions mit Wojtyla anläßlich der "Internationalen Jugendtreffen" teilzunehmen, für die auch er schon viele tausend Franken ausgegeben hat. Also lautet das Haas-Motto: "Glaubt an Wojtyla und glaubt an mich, und schaut auf Maria, die Mutter der Kirche, des pilgernden Gottesvolkes." Die Ahnungslosen, versammelt z. B. in "Pro ecclesia" oder im "Marianischen Frauen- und Mütterverein", schmelzen ob der Treue zum "Heiligen Vater" dahin und fragen nicht mehr nach der Wahrheit. Ein bißchen - falsche - Mariologie obendrauf, und jeder Versuch der Kritik wird im Keim erstickt. Eng damit verwoben ist die Klage darüber, daß einige den "Heiligen Vater" im Stich lassen und durch Ungehorsam ihm bzw. Gott gegenüber (hier stellt sich die Frage: Wem denn nun?) betrüben. Diese gefühlsbetonte und argumentationslose Masche verwenden die Modernisten gerne, da für sie ja nicht die Wahrheit, sondern das Gefühl das höchste Gut bedeutet. Paul VI. verbreitete sogar die häretisch klingende Formulierung von der "Selbstzerstörung der Kirche"; zwar hat Montini in der Tat gegen die Kirche gekämpft, doch als Nicht-Christ gehörte er nicht zur Kirche, weswegen er nicht von einer "Selbstzerstörung" sprechen durfte. Immer, wenn Wojtyla das Hohelied auf die Liturgiereform singt, stöhnt er auch ein wenig über die Übertreibungen, gegen die er aber nicht wirksam vorgeht. Haas befürwortet in seinem Interview eine Revision der Liturgiereform, feiert aber munter den Novus Ordo; vielleicht träumt auch er von einer liturgia semper reformanda. Um es klar zu sagen: Ein paar mehr oder weniger salbungsvolle Worte bringen nicht viel und dürfen einen Katholiken nicht täuschen. Anhand der oft beiläufigen antichristlichen Äußerungen und nicht zuletzt der Taten erkennt man, was nun wirklich Sache ist. Betrachten wir deshalb zwei Bereiche, in denen sich das hinhaltende Nichtstun, also letztlich wohl eine Verlogenheit der Klagen des Herrn Haas, besonders klar erkennen läßt. Der erste betrifft die Theologische Hochschule, deren Großkanzler Haas ist, der zweite die Frage der Ordinationen im Bistum Chur. Zur Theologischen Hochschule Chur: Durch die Medien geisterte immer wieder ein Thema: Einige Professoren (nennen wir sie einfach die Ohne-Haas-Esser) weigerten sich - das tun sie auch noch heute -, mit dem von Haas zum Regens eingesetzten Opus-Dei-Mann Dr. Peter Rutz (nennen wir ihn und seine Tischgenossen einfach die Mit-Haas-Esser) an einem Tisch zu speisen. Das wurde von "Pro ecclesia" und Co. immer wieder als Skandal bezeichnet, während die Ohne-Haas-Esser es als Nötigung einstuften, von Haas zur Tischgemeinschaft aufgefordert zu werden. Scheinbar brisant wurde es mit dem "Ultimatum", in dem Haas den Ohne-Haas-Essern mit der Ausweisung aus dem Seminar drohte, falls sie nicht bis zu einem bestimmten Termin den Tischplatz entsprechend den Vorstellungen des Churer Oberlaien wechselten. Der Termin kam, die Professoren blieben sowohl an ihrem Stammplatz als auch im Haus, das sie jedoch nach und nach verließen, nicht ohne sich das Image des Märtyrers gleich mitzunehmen. Traurig ist dabei nicht nur, daß sich die Beteiligten auf beiden Seiten zum Märtyrer erklärten oder erklären ließen, sondern daß die Lappalie des Sitzplatzes bei den Mahlzeiten so aufgebauscht wurde, während die Frage nach der dogmatischen Zuverlässigkeit gar nicht zur Debatte stand. In der Antikirche ist ja "Einheit in der Vielfalt" alles, d. h. solange man die geschwisterliche (Mahl-) Gemeinschaft pflegt und es mit der Kritik am "Papst" nicht allzu bunt treibt, darf man bleiben. Dogmen spielen letztlich keine Rolle. Eine Klage konnte also nur den Gehorsam den Kirchenhassern gegenüber betreffen, aber nicht den Gehorsam gegenüber Gott, denn in der Antikirche muß man Wojtyla mehr gehorchen als Gott. Zu der Dogmatik nun noch ein paar Ausführungen: Es ist bedauerlich, daß keine Video- oder wenigstens Tonbänder von den Vorlesungen oder gar den privaten Gesprächen der Dozenten existieren, denn was man schwarz auf weiß erhält, ist meistens sehr entschärft, und nur sehr wenige Dozenten teilen überhaupt Texte aus. Da Chur m. W. nicht über international anerkannte Kapazitäten verfügt, sollen nur zwei kurze Texte zitiert werden, die der Exeget des Alten Testaments (Beat Zuber) und der Pastoraltheologe (Ernst Spichtig) verteilt haben. Sofern man mir nicht den Vorwurf der sinnentstellenden Zitation macht, halte ich es nicht für der Mühe wert, eine akribische Analyse dieser Werke zu verfassen; schon durch Abtippen ihrer Elaborate läßt man den Dozenten m.E. mehr Anerkennung zukommen, als sie verdienen. Das Interessante bei der Sache ist, daß Spichtig zu den Ohne-Haas-Essern, Zuber aber zu den Mit-Haas-Essern gehört. Man bedenke das genau: Den Ahnungslosen wird eingetrichtert, entscheidend sei der Tischplatz, also hat der Mit-Haas-Esser schon den größten Teil der Naiven auf seiner Seite. Die Seminaristen schlucken eifrig das Gift, sie folgen ihrem Guru, selbst wenn er sie in die Hölle führt. Das heißt aber nicht, daß sofort alles, was der Ohne-Haas-Esser Spichtig zum Besten gibt, kritisch hinterfragt wird. 1.) Zuber, aus einem Aufsatz über das Psalmengebet: "Das Alte Testament ist kein erbauliches Buch für uns Christen und es ist uns fremd, weil wir kaum mehr etwas wissen über die Welt, in der die einzelnen Texte geschrieben worden sind. Wenn es auch für uns zum Heiligen Buch geworden ist, so einzig und allein, weil nach seinen eigenen Worten darin von unserem Herrn und Heiland Jesus Christus die Rede ist. Die Auslegungsmethode der Kirchenväter bestand denn auch darin, in dem Buch nach diesen versteckten Hinweisen auf ihn zu forschen. Daß sie fündig geworden und zu diesem Zweck manchmal recht großzügig mit den alten Texten umgegangen sind, versteht sich von selbst und hat auch früher niemanden gestört - außer vielleicht die Juden, denen man dann beibringen wollte, daß sie ihr eigenes Heiliges Buch ja gar nicht richtig lesen können. - Anders die historisch-kritische Methode der modernen Bibelforschung, für die das Vorgehen der Kirchenväter so ziemlich genau das ist, was man eben nicht tun darf. Ihr Ziel ist es, dem antiken Text wieder so gerecht zu werden, wie er damals von seinen jüdischen Verfassern gedacht und geschrieben worden war. Und damit arbeitet diese Methode unserem Wunsch nach Erbauung meist diametral entgegen, denn was da zum Vorschein kommt, wenn man sie konsequent anwendet, ist für unsere Bedürfnisse selten noch aufbauend. Was ich damit sagen will? Psalmenbeten als Teilnahme am Gebet der Kirche und der Mönche - wieso nicht! Das ist gut und richtig und legitim. Es aber unter der Devise 'Zurück zu den Quellen' anzupreisen, halte ich für betrügerisch. Geht man tatsächlich zu den Quellen zurück und liest man das Alte Testament als antike Literatur, so ist es ein wildes und erregendes Zeugnis der Auseinandersetzung eines intelligenten Volkes mit seinem Gott. Dieser Gott trägt aber nur ganz selten und schwer erkennbar die Züge des Vaters unseres Herrn Jesus Christus. Ihn dann einfach, wie das oft geschieht mit dem Zuckerguß pietistischer Frömmigkeit zu überkleistern, damit er für uns genießbar wird, ist eine Beleidigung." 2.) Spichtig, aus seinem Vorlesungsunterlagen über Vaticanum II: "Trotz teils heftiger Diskussionen und trotz der Verunsicherung mancher Katholiken darf gesagt werden, dass die liturgische Erneuerung von der grossen Mehrzahl der Gläubigen (gut) aufgenommen und dass der Gottesdienst lebendiger wurde. Wenn die Teilnehmerzahl an den Gottesdiensten trotzdem unübersehbar gesunken ist, liegen die hauptsächlichen Gründe dafür auf anderer Ebene; sie sind vor allem vor dem Hintergrund
der gesellschaftlichen und - damit verbunden - der gesamtkirchlichen Entwicklung zu suchen ... Es darf nicht übersehen werden, dass die Liturgiereform längst nicht alle Gläubigen mit Zufriedenheit erfüllt. Sie wird uns als ein ständig aufgebener Prozess begleiten müssen. ... Auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil hat die klassische Unterscheidung zwischen Klerus und Laien eine ganz beachtliche Revision erfahren ... Das neue Kirchenrecht mit seinen insgesamt restriktiv ausfallenden Bestimmungen über den Ort der Laien in der Kirche ist nicht übertrieben ermutigend. In unseren Gemeinden müssen wir von einem blossen 'Mitsorgen' und 'Mitdenken' wegkommen zu einem Miteinander-Denken und Miteinander-Entscheiden, Miteinander-Verantworten. ... Faktisch werden heute Laientheologen/innen (übrigens auch Diakone) aufgrund der Macht des Faktischen meist als Ersatzpriester eingesetzt. Sie tun von morgens bis abends lauter Dienste, die früher die Priester taten (insbesondere ist dies in Pfarreien ohne ortsansässigen Priester der Fall). Ich bezweifle, dass wir der heute vorliegenden pastoralen Situation noch adäquat beikommen können mit der klassischen Unterscheidung von Klerus und Laien. Laientheologen/innen sind in dieser Situation sowohl ein "Krisensymptom" wie eine "Chance". ... Johannes XXIII. sah als wichtigste Aufgabe des Konzils, die Wiederherstellung der Einheit der Christen zu fördern." Zitation und Hervorhebungen von den jeweiligen Autoren. Hier wird in schönen Worten Ungeheuerliches gesagt, hier sind Wölfe im Schafspelz am Werk. Am teuflischsten erscheint mir jedoch der Trick mit den "Weihbischöfen", die - obwohl sie von Rom keine Sondervollmachten erhalten haben - den Pseudobischof Haas angeblich in Ketten gelegt haben sollen. Mit ihrer Hilfe können nun die extrem Progressiven problemlos ordiniert werden und im Amt bleiben, ohne daß der Verdacht auf Haas als Ursache des Übels fällt. Er klagt nur, daß er nichts ändern könne, obwohl sein Lizenziat in Kirchenrecht doch erwarten lassen müßte, daß er es besser weiß, denn - wie gesagt - die "Weihbischöfe" haben keine Sondervollmachten, und auch im Antikirchenrecht bleibt der Bischof alleinverantwortlich. Hier ein Auszug aus einem Interview mit dem Pseudodiakon lic. theol. Adrian Lüchinger, einige Wochen vor seiner Ordination zum Pseudopriester: "Kirchenzeitung forum, Zürich: 'Mitstudenten können durch Heirat oder Geschlecht nie Priester werden. Schmerzt Sie das?' A. L.: 'Ja. Meiner Ansicht nach sollte der Sendungsauftrag des Priesters nicht zwingend an die Ehelosigkeit gebunden sein. Die Frage stellt sich, ob nur ein zölibatär lebender Mensch die Berufung zum Priester wahrnehmen kann. ... Ich hoffe sehr, dass unsere Kirche in Zukunft Frauen das Amt der Diakonin zugänglich machen wird.'" Wird Haas einmal von Rom abgesetzt? Möglich, dann läge mutatis mutandis die gleiche Situation vor wie bei Gaillot/Evreux oder Vogel/Basel: Der Modernist kommt sich als Märtyrer vor und findet eine Masse, die ihn als solchen betrachtet und verehrt. Ihrem Ziel des vollständigen Chaos wären die Modernisten in Rom dann wieder ein Stück näher. Natürlich könnte man über Haas, seine Gefolgschaft und seine Gegner Bücher füllen, doch hier soll nur davor gewarnt werden, einem trügerischen Optimismus zu verfallen und das Heil von Haas zu erwarten. Ich hoffe, das in den Saka-Informationen erwähnte Interview läßt sich nun etwas besser verstehen.

24.05.2019: | |

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