Studie: Weltweiter Trend zu Neuro-Enhancement

Länger wach bleiben, konzentrierter lernen und effektiver arbeiten – Millionen von Deutschen greifen zu rezeptpflichtigen Mitteln, die ihre Denkfunktionen zur Höchstform auflaufen lassen sollen. Die Wirkmechanismen sind vielfach ungeklärt, die Gefahren jedoch immens. Trotzdem zeigen wissenschaftliche Studien, dass der Medikamentenmissbrauch zunimmt.

Das tägliche Hirndoping (Neuro–Enhancement) mit legalen Substanzen wie Kaffee oder Energy-Drinks ist in der heutigen Zeit eine Selbstverständlichkeit. Doch manchen Menschen ist der Koffeinkick nicht stark genug. Diese nutzen eine Reihe weiterer Substanzen, die sich zum Hirndoping eignen. Neben illegalen Drogen wie Kokain oder Speed existieren auch zahlreiche verschreibungspflichtige Arzneimittel, die man – mit einem entsprechenden Rezept vom Arzt – legal in der Apotheke erwerben kann.

Ein Forschungsteam der University of California in San Francisco wollte herausfinden, welche Wirkstoffe bei den Konsumenten am beliebtesten sind und in welcher Menge sie verwendet werden. Sie befragten zwischen 2015 und 2017 in 15 Industrienationen 100.000 Personen im Rahmen einer anonymen Umfrage.

Wie sich herausstellte, sind die drei am häufigsten verwendeten rezeptpflichtigen Wirkstoffe der ADHS-Wirkstoff Methylphenidat, das Narkolepsie-Medikament Modafinil, sowie das Antidepressivum Fluoxetin. In den USA steht an der Spitze der Rangliste das Kombinationspräparat „Adderall“, das aus einer Amphetamin/Dexamphetamin-Mischung besteht. In Europa nimmt diesen Platz das Methylphenidat-Präparat Ritalin ein und in Großbritannien Modafinil.

Bei Ritalin wird die höhere Leistungsfähigkeit mit Persönlichkeitsveränderungen, Verschlechterung der Kreativität, Depressionen, Schwindel und Sehstörungen teuer erkauft. Zudem macht der Wirkstoff körperlich und seelisch abhängig.

Ähnlich sieht es bei Modafinil aus. Zwar ist das Abhängigkeitsrisiko hier geringer; Nebenwirkungen wie Schlafstörungen, Panikattacken, manische Störungen, Halluzinationen und Herzrhythmusstörungen machen es jedoch zu einem Risiko für jeden, der es ohne ärztliche Überwachung verwendet.

Im Vergleich zu den beiden zuvor genannten sind die körperlichen Risiken des Serotonin-Wiederaufnahmehemmers Fluoxetin eher überschaubar. Allerdings besteht auch hier die Gefahr von Persönlichkeitsveränderungen und Abhängigkeit. Zudem sind die Effekte auf die kognitive Leistungsfähigkeit so gering, dass es sich kaum lohnt, die damit verbundenen unerwünschten Wirkungen in Kauf zu nehmen.

Zu ähnlichen Ergebnissen wie die amerikanischen Forscher kam – auf Deutschland bezogen – schon im Jahr 2015 die DEKA-Studie „Doping am Arbeitsplatz“. Wie ihre kalifornischen Kollegen stellten auch die Autoren dieser Studie fest, dass die erhoffte Wirkung der gängigen Neuro-Enhancer nur kurzfristig ist, auf lange Sicht jedoch die unerwünschten Nebenwirkungen überwiegen.

Quelle: Neuro-Enhancement weltweit immer beliebter

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