Stern-Reporter: Deutscher Sozialstaat ist die größte Erfolgsgeschichte unserer Zeit

Der Streit um die Höhe des Hartz IV Regelsatzes bewegt und erhitzt seit je her die Gemüter entlang aller Systeme. Der Stern-Autor Walter Wüllenweber stellt nun drei steile Thesen auf, warum es den Armen des Landes doch eigentlich ganz gut geht.

These 1: Der deutsche Sozialstaat sei "eine der größten Erfolgsgeschichten unserer Zeit". Weil in den 50-igern ging es uns schließlich schlechter als heute und mit Ausnahme von Norwegen und Schweden habe Deutschland überhaupt den "besten Sozialstaat" überhaupt.

These 2: Die Tafeln in Deutschland vermitteln angeblich ein falsches Bild von der sozialen Realität in diesem Land. So seien die Tafeln nicht aus Mangel, sondern aus Überfluß entstanden, weil so viele Supermärkte so viel wegwerfen und der Müll ja irgendwo hin muss.

Quelle: https://www.stern.de/politik/deutschland/armut--jens-spahn-und-hartz-iv-...

(VL) Wüllenweber will erkannt haben, dass in Deutschland "niemand existenziell angewiesen ist" auf die Tafeln. So versorge der Staat insgesamt acht Millionen Bedürftige in Deutschland, aber nur 1,5 Millionen besuchen eine Tafel. Eine interessante Rechnung.

Abgehoben und weit weg von der Realität

Als "abgehoben und ziemlich weit weg von der Realität" bezeichnete der SWR-Reporter Dirk Rodenkirch neulich Jens Spahn´s Vorstoß, Hartz IV wäre nicht gleichbedeutend mit Armut. Für einen Technokraten aus dem Bundesfinanzministerium wie Spahn, der vermutlich keine Geldsorgen hat, möge das so sein und für Nicht-Betroffene wie Spahn ist es sicherlich leicht, so daher zu reden. Ob er je selbst ausprobiert, wie man mit so wenig Geld auskommt, ist zu bezweifeln, also kenne er auch nicht das Gefühl, für Essen anstehen zu müssen, um die eigenen Kinder durchzubringen.

Quelle: https://www.tagesschau.de/kommentar/spahn-armut-101.html

Mehr Empathie braucht dieses Land!

(VL) newsforum.info

Foto: Screenshot / Stern

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