Bildungsgerechtigkeit Flöha: Einfluss des sozialen Hintergrundes bleibt bedeutend

Am vergangenen Freitag endete für die Schüler in Sachsen das Schuljahr mit der Zeugnisausgabe. Vor allem für die Viertklässler, die ihren Bildungsweg nach den Ferien an den weiterführenden Schulen fortsetzen, steht eine spannende Zeit in einer neuen Schulumgebung bevor. ‘ Wer die eigene Schulkarriere an Gymnasium oder Oberschule fortsetzt, hängt dabei offenbar immer noch stark mit dem sozialen Hintergrund zusammen. Dies bestätigt jedenfalls die Untersuchung „Bildungsgerechtigkeit Flöha“ für die große Kreisstadt Flöha bei Chemnitz.

„Es fehlt an politischem Reformwillen“, heißt es im Fazit der Untersuchung. Trotz dessen, dass das Problem seit Jahren bekannt sei, bestätigen sich die Resultate der großen Bildungsstudien auch auf lokaler Ebene in Flöha, wo die Untersuchung im vergangenen Jahr an Gymnasium, Oberschule und Außenstelle des Beruflichen Schulzentrums stattfand. Die Ergebnisse zeigen auf, dass Kinder bildungsnäherer und wohlhabenderer Familien immer noch bis zu dreimal größere Chancen haben, den Bildungsweg am Gymnasium fortzusetzen. Die Zusammensetzung der Schülerschaft zeige dabei für jede untersuchte Schulart in Flöha typische soziale Disparitäten. So sei die soziale Herkunft potentiell „das ewige Stigma einer Bildungsbiografie“.

Flöhaer Eltern, Schüler und Lehrer sowie Interessierte erhalten umfangreiche Hintergrundinformationen auf www.bildungsgerechtigkeit-floeha.de. Die Untersuchung wurde von Mai bis Juni 2015 am Samuel-von-Pufendorf-Gymnasium Flöha, der Außenstelle Flöha des Beruflichen Schulzentrums „Julius Weisbach“ sowie der Oberschule Flöha-Plaue durchgeführt.

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