Kollegiale Fallberatung

Hoher praktischer Nutzen, vielseitige Anwendbarkeit, leichte Verständlichkeit und die schnelle Verfügbarkeit sind die Qualitäten der Kollegialen Fallberatung, die immer wieder von Managern, Personalentwicklern, Organisationsentwicklern und Prozessbegleitern, von Trainern und Coaches bestätigt worden. Das sehr gute Abschneiden in neutralen Rankings machte eine systematische Darstellung notwendig, die jetzt endlich vorliegt: das Spektrum der verschiedenen Formen, Einsatzmöglichkeiten und Vorgehensweisen wird beschrieben.

Kollegiale Fallberatung
State of the art und organisationale Praxis
von Hans-Werner Franz
EHP Verlag Andreas Kohlhage
http://www.new-ebooks.de/ebooks/42941

Die Kollegiale Fallberatung ist eine Form der Kollegialen Beratung. Beruflich Gleichgestellte suchen gemeinsam nach Lösungen für ein konkretes Problem (für einen "Fall"). Der "Fallgeber" schildert den "Beratern" die Situation und lässt sich von diesen beraten. Die Berater müssen dabei nicht direkt mit dem Fall zu tun haben.
In der Schule wurde kollegiale Fallberatung in informeller Form schon immer praktiziert. Derzeit wird von Meta-Pädagogen ein formalisierter Beratungsprozess propagiert, der an Methoden der Supervision angelehnt ist. Wenn ein Problem auftritt (zum Beispiel Konflikte unter Schülern, zwischen Schüler(n) und Lehrer, zwischen Lehrer und Schulleitung), wendet sich der Kollege an den Beratungslehrer oder die Beratungsgruppe. Vielleicht gibt es auch an der Schule eine Gruppe, die sich regelmäßig trifft, um Fälle zu lösen. Der Prozess der Beratung kann sich beispielsweise in folgende Phasen aufteilen:

Die Gruppe benennt einen Moderator, und jemand meldet sich, der "Beratung" wünscht. Moderation kann nach dem Fall wechseln.
Der Fall wird vom Ratsuchenden dargestellt.
Durch Rückfragen von der Gruppe werden Unklarheiten beseitigt.
Die Gruppe bearbeitet den Fall. Hier arbeitet der Ratsuchende nicht mit.
Eine kurze Pause zwischendurch kann den Kommunikationsprozess fördern. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Bearbeitung. Zum Beispiel
Eine Identifikationsrunde: Jeder Kollege versetze sich in einen der am Konflikt Beteiligten und paraphrasiert dessen vermutete Sicht der Dinge: "Ich als .. denke/fühle/würde/ ..."
Ein Rollenspiel oder ein Standbild
Zwischenrückmeldung des Ratsuchenden, in dem dieser erklärt, was ihm besonders wichtig erschien.
Lösungssuche ohne Beteiligung des Betroffenen. Dies kann mit einem Brainstorming geschehen. Die Lösung kann im Rollenspiel vorgeführt werden.
Zum Schluss erklärt der Ratsuchende, was er von den Lösungsvorschlägen annehmen will und welche Erkenntnisse er gewonnen hat.


Über Erhard Coch

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Erhard Coch ist Autor verschiedener Bücher und Essays.