Buchbesprechung

Das kürzlich erschienene Buch „Der Wortschatzexpander“ basiert auf Jahrelanger Erfahrung mit Schüler und der zu geringen Lesekompetenz bei Erwachsenen.
Spätestens seit PISA wissen wir, dass es mit dem Bildungsniveau Deutschlands bergab geht. Gleichzeitig aber steigen die Anforderungen. Das geschriebene Wort war nie so dominierend wie heute. Formulare und Verträge bestimmen in zunehmendem Maße unser Leben. Wer da einen Mangel an Lesekompetenz hat, wird leicht zum Opfer von Irrtümern oder gar von Betrügern. Einer Untersuchung zur Folge ist eine durchschnittliche Lesekompetenz der Stufe drei oder darunter nicht mehr ausreichend, um wirklich für ein Leben in unserer Gesellschaft gewappnet zu sein. Laut dem letzten Bildungsbericht betrifft es 80% der bundesdeutschen Bürger. Rund 20% darf man aufgrund ihrer Lesekompetenz getrost als Analphabeten bezeichnen.
Da trotz der Anstrengungen der Kultusbehörden die Lesekompetenz der Schulabgänger nur unwesentlich gestiegen ist, wird uns das Phänomen noch geraume Zeit erhalten bleiben. Der ständig steigende Zustrom von Einwanderern verschärft zudem die Situation. Man muss tiefer ansetzen, an der Wurzel, sowohl bei den Schülern und Schülerinnen, als auch bei den Erwachsenen.
Im Rahmen einer Studie hat der Autor des kürzlich erschienenen Buches „Der Wortschatzexpander“ bei Probearbeiten von Schülern aller Klassen und Schultypen die Hauptursachen für falsch- oder halb beantwortete Aufgaben heraus isoliert. Es ist in der Tat ein Mangel an Lesekompetenz; die Schüler verstehen die Aufgabestellung nicht. Erschwerend kommt noch hinzu, dass viele Texte weit über den Wortschatz der Schüler hinausgehen. Besonders benachteiligt sind Kinder mit Migranten Hintergrund und solche aus dem Arbeitermilieu. Der Autor hat in Zusammenarbeit mit dem renovierten Nachhilfeinstitut „Die Nachhilfe mit Herz“ in München Abhilfen für die Probleme entwickelt und getestet. Ein für die Schule zu geringer Wortschatz wurde als Hauptproblem herauskristallisiert. Mithilfe des Wortschatzexpanders lässt sich in kurzer Zeit und mit wenig Mühe eine enorme Erweiterung des Wortschatzes erreichen.
Das Buch beginnt mit den Regeln für Zusammensetzungen und den Bausteinen der Worte. Da der überwiegende Teil der Worte aus Zusammensetzungen besteht, erlaubt ein Verstehen der einzelnen Elemente, auch Worte die man nie zuvor gehört oder gelesen hat zu verstehen. Basierend auf dieser Erkenntnis enthält das Buch Definitionen von Vor- und Nachsilben, sowie übliche Wortteile fremdsprachlicher Worte, aus denen Fachausdrücke gebildet wurden. Damit ist der Wortschatzexpander auch eine wertvolle Hilfe für Studienanfänger.
Weitere Bücher zum Thema Lesefähigkeit sind geplant. Wenn es nach dem Willen des Autors geht, wird dem Analphabetentum in Deutschland – zu mindestens langfristig der Gar ausgemacht. Die Sprache ist ein wesentlicher Teil unseres Kulturerbes. Ist es nicht eine Schande für das Land der Dichter und Denker, wenn es seine (Sprach)kultur verkommen lässt? Mehr zum Thema Lesekompetenz finden Sie in der Homepage des Autors (richardmoritz.de).