Nichts Neues vom Opferfonds für ehemalige Heimkinder: Erst 2,74% der Opfer angemeldet

Die „Neue Osnabrücker Zeitung“ berichtet in ihrer Onlineausgabe vom 22.05.2014, 05:59 Uhr:
„Fonds für ehemalige Heimkinder reicht nicht aus ...
Osnabrück. Nach dem Fonds für ehemalige DDR-Heimkinder hat auch der Fonds für Opfer der Heimerziehung im Westen erhöhten Kapitalbedarf. Das bestätigte gestern auf Anfrage eine Sprecherin des Bundesfamilienministeriums. ...
‚Die Inanspruchnahme des Fonds ist höher als erwartet’, so die Ministeriumssprecherin in Berlin. Bis zum 30. April haben sich nach ihren Angaben 10919 Betroffene in den Anlauf- und Beratungsstellen des Fonds Heimerziehung West registrieren lassen. 7236 von ihnen haben bereits Vereinbarungen über Hilfeleistungen aus dem Fonds geschlossen.“
http://www.noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/476942/fonds-fur-ehem...

Kurzkommentar:
Waren es in meinem Onlinebeitrag vom 11. Mai 2014
http://helmutjacob.over-blog.de/article-heimopferfonds-west-floppt-weite...
laut „Die Zeit“ Onlineausgabe vom 30. Januar 2014 noch 6.320 Opfer, die sich bei den Anlaufstellen gemeldet haben, so sind es laut Auskunft des Bundesfamilienministeriums zum 30. April 2014 10.919 ehemalige Heimkinder, die Leistungen beanspruchen. Ob alle Anträge durchkommen, ist noch nicht absehbar. Bei Zugrundelegung der Gesamtzahl der Meldungen beanspruchen jetzt 2,74% der noch 400.000 lebenden westdeutschen Heimopfer Leistungen. Das ist kein Ruhmesblatt für den ehemaligen „Runden Tisch Heimerziehung“ unter Leitung von Antje Vollmer. Ende dieses Jahres wird der Fonds geschlossen.
Natürlich muss auch an dieser Stelle ein Skandal zu diesem Thema angeprangert werden: In die Psychiatrie oft grundlos zwangseingewiesene Jugendliche, behinderte Kinder, die vielen Säuglinge und Kleinkinder, die in den Heimen Gewalterfahrungen unterschiedlichster Art ertragen mussten (auch Liebesentzug und fehlende Zuwendung ist Gewalt), erhalten nach wie vor nicht einen Cent Opferhilfe.