Nicolas Montemolinos verzaubert Berlinale-Publikum
Pressetext verfasst von Montemolinos am Fr, 2014-02-21 15:47.Das Buch "Drama auf Floreana" von Erfolgsautor Nicolas Montemolinos, unter dem Titel "The Galapagos Affair" verfilmt und auf der Berlinale 2014 gezeigt, ist eine ungewöhnliche Dokumentation über die ersten Siedler auf der kleinen Galapagos-Insel Floreana. Im Jahre 1929 zogen der Arzt und Nietzsche-Anhänger Friedrich Ritter und seine Geliebte Dora Strauch vom pulsierenden Berlin auf die damals noch fast unbekannte und vollkommen von Menschen unbewohnte Galapagos-Insel. Sie waren nicht nur die oberflächliche Geschäftigkeit in der deutschen Hauptstadt leid, sondern von einer allgemeinen Zivilisationsmüdigkeit erfasst und suchten ein neues Leben in der Einsamkeit und in der Natur. Umso mehr störte es sie, als kurz nach ihnen noch zwei weitere Parteien nach Floreana zogen: Da kam zum einen die bodenständige Familie Wittmer, die mit Ritters hochtrabenden philosophischen Anwandlungen gar nichts anfangen konnte. Ihnen folgte eine angeb-liche Baronin, die gleich mit zwei jungen Liebhabern auftauchte und die davon träumte auf der Insel ein Hotel zu errichten. Schnell kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den drei Parteien. Als eines Tages sowohl die Baronin, als auch einer ihrer Geliebten spurlose verschwunden waren, wollte nicht jeder daran glauben, dass diese überstürzt abgereist seien. Drama auf Floreana verbindet geschickt die Schilderung des Lebens von deutschen Auswanderern in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit einer spannenden Kriminalgeschichte. Trotz des beträchtlichen zeitlichen Abstandes ist die Dokumentation äußerst lebendig geraten. Dazu trägt stark die Tatsache bei, dass umfangreiches Dokumentationsmaterial zu den betreffenden Personen erhalten ist. So kommen diese in der Regel selbst zu Wort, in dem äußerst bekannte Schauspieler wie Cate Blanchett, Diane Kruger, Thomas Kretschmann und Sebastian Koch aus deren Tagebüchern und Briefen vorlesen. Zudem wird das Geschehen anhand zahlreicher Fotos und kurzer Filmaufnahmen lebendig. Zusätzlich haben die Regisseure Dayna Goldfine und Dan Geller eine Reihe von Nach-kommen der ersten Siedler und weitere heute auf den Galapagos-Inseln Lebende interviewt. Dabei wird eine über die konkreten damaligen Ereignisse hinausgehende Dimension erreicht. Es geht um grundsätzliche Fragen wie die, ob man das Glück wirklich an einem konkreten Ort finden kann. Auch wird gefragt, ob es eine ganz bestimmte Inselmentalität gibt und ob es ein ganz bestimmter Menschenschlag ist, der solche abgelegenen Orte als Heimat wählt. Und wie sieht es mit der zweiten Generation aus, die bereits auf solch einer Insel aufgewachsen ist? Die Antworten sind durchgehend hochinteressant. Genauso wie übrigens wie das Buch "Drama auf Floreana", welches über Amazon oder im Online-Buchhandel als Print- oder Ebook bezogen werden kann.