Durchgeknallt im Weltall - Sternenpiraten Episode I

Prügelnde Blumen, blutrünstige Berserkerfurien und ein kleines Männchen mit kölschem Dialekt. Was sich anhört wie die Zusammenfassung eines überaus skurrilen Traumes, ist für die Bewohner des Waldmondes Andora Alltag. Denn hier tummeln sich die bizarrsten Wesen, die die intergalaktische Flora und Fauna je hervorgebracht haben. So macht auch der junge Leto die Bekanntschaft mit den seltsamsten Kreaturen auf seiner Flucht vor dem Imperium. Das hat man wohl davon, wenn man ein Nachfahre berühmter Rebellen ist.
In seinem Erstlingswerk „Sternenpiraten – Episode I“ vereint der Kölner Sebastian Platten viele Science-Fiction- und weitere Genres, sodass ein gänzlich neues daraus entsteht. Seine Mixtur aus „Star Wars“ und „Per Anhalter durch die Galaxis“, ergänzt mit Fantasy-Elementen und einer gehörigen Portion Ironie ist dabei vor allem eines: wahnsinnig komisch.

Der junge Leto wächst bei Waldmönchen auf dem Mond Andora auf, ohne genaue Kenntnis über seine Herkunft. Klar ist nur, dass er ein Mensch ist – und damit im Gegensatz zu den Mönchen auch mal Gefühle und Emotionen zeigt. Als ihn sein Meister eines Tages über seine Vergangenheit aufklärt, verändert sich Letos Leben schlagartig. Weil er der Sohn eines berühmten Sternenpiratenpaares ist, scheint es nur eine Frage der Zeit, bis das Imperium ihn findet. Denn seine Gefangennahme oder sein Tod wäre ein schwerer moralischer Schlag für die Rebellen. Um die Waldmönche nicht in Gefahr zu bringen, stiehlt sich Leto davon. Sein ursprünglicher Plan, bei einem Kräuterweib unterzukommen, wird jedoch schnell durchkreuzt und schon bald sieht er sich einer Gefahr nach der nächsten gegenüber und von einem Schlamassel in den nächsten taumeln. Gegen Schlabberspeispinnen und Kehlenripperinnen muss er sich zur Wehr setzen, von lebenden Raumschiffen und wütenden Bäumen wird er gefangen genommen.
Die ungewöhnlichste Begegnung hat Leto allerdings mit einem winzigen Männchen, das unentwegt darüber jammert, kein „Jesöff“ dabei zu haben. Im wunderbarsten kölschen Dialekt liefert es sich mit dem Jungen die irrwitzigsten Wortgefechte und versucht alles, um ihn zum Schlafen zu bringen. Denn nur dann kann es in seine Welt zurückkehren. Und endlich wieder herrliches, gülden schäumendes Jesöff trinken ...

Sebastian Plattens „Sternenpiraten – Episode I“ schafft eine noch nie dagewesene Welt – oder vielmehr unzählige noch nie dagewesene Welten. Denn in seinem Debütroman kreiert der Autor nicht nur ein Universum, sondern gleich mehrere. Welch immense Fantasie hinter dem Buch steckt, macht vor allem auch die Fülle an Kreaturen deutlich, die der Leser kennenlernen darf. Wer hat nicht schon einmal von Gewissenlosen Prügelblumen gehört, die sich von kuscheldei’ischen Kamasutra-Nacktschnecken kraulen lassen? Oder von hypnotisch lilafarbenen Balkontümpelrosen, die an der Seite der Sumpftomatenfrösche in den Krieg ziehen? Eben.

„Sternenpiraten – Episode I“ ist ein Buch, das in keine Schublade passt, aber in keinem Bücherregal fehlen sollte. Die spannende und abenteuerliche Geschichte von Leto hat so viel Witz und einen ganz eigenen Charme, wer sie nicht selbst gelesen hat, kann sich kein Bild davon machen.

Raphael Milker

Das Buch ist beim Verlag, über den Online-Shop – und natürlich über den Buchhandel erhältlich.

Der Autor:
Sebastian Platten wurde in der Heidi-Klum-Stadt Bergisch Gladbach geboren und wohnt nun in der Lukas-Podolski-Stadt Köln, wo er an der Universität für die Studienfächer Philosophie, Klassische Literaturwissenschaft sowie Pädagogik eingeschrieben ist. Die größte Chance, ihn auf dem Universitätsgelände anzutreffen, hat man jedoch in der gut bekochten Mensa. Obwohl er schon früh eine vehemente „Schulallergie“ verspürte und sich in „literarischen Ärger“ mit seiner in Buchstaben karikierten Schwester verstrickte, nahmen seine Geschichten immer weiter Gestalt an: erst klassisch per Stift zu Papier, dann per Tastendruck als Datei. Und nun bewacht von einem hier wohlbekannten papierfressenden grünen Drachen.

Sebastian Platten
Sternenpiraten – Episode I
Papierfresserchens MTM-Verlag
ISBN: 978-3-86196-305-9
Taschenbuch, 268 Seiten
13,90 Euro

Hinweis für Redaktionen: Gerne übersenden wir ein Rezensionsexemplar

Über Papierfresserchens MTM-Verlag:
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