Thomas Filor: Die „grauen Immobilienmäuse“ ziehen nach

Magdeburg, 11.12.2013. In den begehrten Metropolen Hamburg, Berlin und München steigen die Mieten rasant. Doch auch in kleineren Städten hält der Immobilienboom so langsam, aber sicher Einzug.

Wolfsburg zählt knapp 120.000 Einwohner auf einer Fläche von 204,02 km². Die Stadt ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich der Immobilienboom nun auch in die kleineren Städte verlagert. Laut „Immobilienreport“ 2013 des Portals Immobilienscout 24 stiegen die Mieten in den vergangenen fünf Jahren um knapp 38 Prozent. Zum Vergleich: In der bayerischen Hauptstadt München lag der Anstieg nur bei 15 Prozent, im Bundesdurchschnitt bei knapp elf Prozent.

Eine Studie der Beratungsfirma Ernst & Young bestätigt dieses Beispiel. Sie sagt den sogenannten „B-Städten“ höhere Mietrenditen und eine stabilere Mietpreisentwicklung vorher. Politische Reformen wie die Mietpreisbremse wirken in der Provinz - allerdings anders als geplant. „Die generelle Attraktivität der B-Städte und B-Lagen wird durch die voraussichtlichen politischen Maßnahmen zusätzlich erhöht“, erklärt Immobilienexperte Thomas Filor. Professionelle Investoren haben nämlich schon lange die B-Städte für sich entdeckt und investieren. Bei steigenden Kaufpreisen steigt die Miete. Wer sich als Mieter in wirtschaftlich prosperierenden Mittelzentren vor den Auswüchsen des Immobilienbooms sicher fühlte, könnte in einigen Jahren eines besseren belehrt werden.

Laut einer Analyse der Immobilienberatung Wüest & Partner bieten unter 81 Standorten vor allem kleine, so genannte B-Städte die höchsten Anfangsrenditen. Diese bilden das Verhältnis von anfänglichen Mieteinahmen zum investierten Kapital ab. „Die deutlich höheren Renditen rühren daher, dass Käufer bislang diese Märkte meiden. Sie fürchten, die kleineren Städte würden langfristig Einwohner an die großen Ballungszentren mit ihrem breiten Angebot an Arbeitsplätzen verlieren“, bestätigt Thomas Filor. Verringere sich die Nachfrage, würden automatisch die Mieten und Immobilienpreise fallen.

Wer jetzt in eine andere Stadt umzieht, muss nicht nur mit höheren Mieten rechnen. Die Nebenkosten für Strom, Gas und Abfall steigen seit Jahren. Im Zuge der Mieterhöhungen erhöhen sich auch die Abschläge an den Makler. Maximal zwei Monatsmieten plus Mehrwertsteuer und ohne Nebenkostenvorauszahlung dürfen Makler berechnen.
In der Regel übernehmen Mieter die Kosten. Jedenfalls solange, bis die neue Regierung die geplanten Änderungen im Koalitionsvertrag umsetzt. Nach diesen Plänen soll in Zukunft der Auftraggeber den Makler zahlen.

Weitere Informationen unter http://www.eh-filor.de