FLS FertigungsLeitSysteme nennt Trends der Produktionsplanung für 2014

Eschweiler, 3. Dezember 2013 – FLS gibt einen Ausblick auf Trends und Herausforderungen Entwicklungen im Bereich der Produktionsplanung und -steuerung (PPS) für das Jahr 2014: Die Vielfalt der Produkte steigt durch den Wandel im Konsumverhalten weiter. Unternehmen sind gefordert, Prozesse zu verbessern, um die Poolposition vor dem Wettbewerb zu sichern. Denn wer zuverlässiger und günstiger liefern kann, gewinnt, gerade bei Engpässen.

Nach Einschätzung von FLS, einem Anbieter von Software für Manufacturing Execution Systeme (MES) in der Fertigungsindustrie, werden produzierende Unternehmen mit folgenden Entwicklungen und Herausforderungen konfrontiert:

Produktionsunternehmen stehen unter steigendem Druck, der Nachfrage und den Anforderungen ihrer Kunden gerecht zu werden. Diese erwarten ständige Lieferbereitschaft bei einem vermehrt wechselnden Sortiment und sinkenden Stückzahlen je Artikel. Erkennbar wird dies besonders zu Zeiten hoher Nachfrage, wie zum Beispiel einer Hitzewelle im Sommer, einem frühen Wintereinbruch oder auch saisonalen Ereignissen im Jahr. Die Produktion schafft es dann mit herkömmlicher Planung nicht, auf kurzfristige Aufträge, Änderungen, Engpässen oder Ausfällen schnell genug zu reagieren.
Unternehmen müssen in Ihrer Produktion anpassungsfähiger werden und dennoch weiterhin kostengünstig produzieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Eine Optimierung der Produktionsplanung muss auf der Prioritätenliste ganz oben stehen.

Folgende Trends für die Produktionsplanung sind erkennbar:

1. Steigerung von produktiven Zeiten durch Rüstzeitoptimierung.
Einsparpotential in der Produktionsplanung bieten die hohen Rüstzeiten und Rüstkosten. Diese werden durch den Umbau der Maschinen und damit verbundenem Stillstand der Produktionsanlagen und hohen Personalkosten verursacht. Im Fokus der Produktionsplanung steht die Berechnung und Reduzierung der Rüstzeiten und –kosten. Ziel ist es, durch eine sinnvolle Reihenfolgeplanung die kostenintensiven Rüst-, Warte- und Liegezeiten zu vermeiden.
Die Verwendung einer Rüstzeitmatrix ist ungeeignet, da das erste Füllen und der spätere Pflege mit einem hohen Aufwand verbunden sind. Schon nach relativ kurzer Zeit kann kaum noch nachvollzogen werden, wie die einzelnen Werte zustande gekommen sind. Ein erfolgreicher Ansatz ist hier die Nutzung von Artikelmerkmalen. Der Kerngedanke ist dabei, die eigentlichen Ursachen für das Entstehen einer Rüstzeit herauszuarbeiten, denn die Gesamtzeit für das Rüsten setzt sich aus mehreren Anteilen zusammen. Planungssysteme helfen, die Reihenfolge in der Produktion so anzuordnen, dass Aufträge wirtschaftlicher erfüllt werden.

2. Planungssysteme müssen die Abläufe im Betrieb und deren Abhängigkeiten abbilden können.
Ein Planungssystem kann nur dann einen Plan erarbeiten und darstellen, wenn dieses Planungssystem den Betrieb und seine Abläufe kennt. Das System muss die innerbetrieblichen Abläufe abbilden und diese der Planung zugänglich machen. Gemeint sind die technologisch oder organisatorisch bedingten Abhängigkeiten zwischen zwei Fertigungsaufträgen oder die Beschreibung von Ausweichmanövern im Engpassfall. Ziel ist es, Pläne zu erstellen, die realistisch und umsetzbar sind, und Überblick über den Status aller Aufträge, Engpässe, Wartezeiten und Ursachen zu haben.

3. Unternehmen sehen sich stärker bei dem Thema Haltbarkeiten unter Druck gesetzt.
In der Lebensmittelindustrie wird von Lieferanten erwartet, dass die gelieferten Produkte die geforderte Restlaufzeit bis zum Mindesthaltbarkeitsdatum aufweisen. Haltbarkeit ist aber auch ein Thema, was sich nicht nur auf die Lebensmittelindustrie beschränkt. In metallverarbeitenden Industrien ist zum Beispiel zu beachten, dass Metallteile zwischen zwei Verarbeitungsschritten nur eine beschränkte Liegezeit haben dürfen, weil die Oberflächen sonst wieder Rost ansetzen.
Dies bedeutet, dass Unternehmen nur begrenzt Produkte vorzuproduzieren können. Ein Planungssystem muss Haltbarkeitsgrenzen bei Rohstoffen und bei der Produktion für Zwischenprodukte und Fertigprodukte berücksichtigen.

4. Moderne Produktionsplanung macht Trennung in Grob- und Feinplanung überflüssig.
In vielen Betrieben wird immer noch zwischen einer Grob- und einer Feinplanung unterschieden. Die Grobplanung zeigt, für welchen Zeitraum schon Aufträge vorhanden sind, die Feinplanung findet z.B. für die kommende Woche statt und legt die Reihenfolge der Aufträge und ihre Zuordnung auf die Arbeitsplätze fest. Bei dieser Unterteilung entdeckt der Planer häufig Schwierigkeiten jenseits der kommenden Woche erst zu spät und kann nicht mehr frühzeitig reagieren. Bei einem modernen Planungssystem ist die Trennung in Grob- und Feinplanung nicht mehr nötig. Drohende Engpässe werden frühzeitig erkannt und durch Zusatzarbeitszeiten oder geeignete Alternativen ausgeräumt.

5. Zukünftige Planungssysteme nutzen Alternativen
Ein wesentliches Know-how in Produktionsbetrieben liegt in der Kenntnis, welche Alternativen genutzt werden können, wenn die übliche Lösung nicht machbar ist. Dies soll durch zwei Beispiele verdeutlicht werden, alternative Arbeitsplätze und alternative Stücklistenkomponenten.

Alternative Arbeitsplätze
Die meisten Planungssysteme können für einen Vorgang nur einen Arbeitsplatz oder eine Arbeitsplatzgruppe hinterlegen. Das deckt aber die Realität selten ab. Einerseits sind es meist mehrere Arbeitsplätze, die in Frage kommen könnten, andererseits geht ein Vorgang häufig aber nicht auf allen Arbeitsplätzen einer Gruppe. Die Kenntnis, welche Maschinen tatsächlich alternativ für einen Vorgang genutzt werden könnten, ist besonders dann wichtig, wenn Engpässe aufgelöst werden müssen. Fortschrittliche Planungssysteme nutzen heute bereits die Möglichkeit vorzuschlagen, dass ein Engpass auch durch Auslagerung auf einen alternativen Arbeitsplatz beim Unterlieferanten beseitigt werden kann.

Alternative Stücklistenkomponenten
Ebenfalls bei Engpässen, hier meist bei Rohstoffen, sind alternative Stücklistenkomponenten hilfreich. Ist das Originalmaterial nicht verfügbar, so lässt sich in Stücklisten beschreiben, welcher alternative Rohstoff ebenfalls eingesetzt werden könnte. Diese Alternativen kommen zunehmend zum Einsatz, wenn z. B. in der Kunststoffverarbeitung günstigere Materialien an Spotmärkten eingekauft werden. Diese sollen dann bei bestimmten Produkten vorrangig gegenüber ihren teureren Originalmaterialien eingesetzt werden.

6. Anwender brauchen intuitiv bedienbare Planungstools.
Ein Planungssystem muss dem Planer auf einem Blick die beste Option zeigen. Möglich ist das mit einem grafischen Leitstand. Die farbliche Darstellung ermöglicht es dem Planer, sofort Engpässe oder Schwierigkeiten zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Dabei kann der Planer schnell die Situation überblicken, ohne in Listen Zahlen vergleichen zu müssen. Der Planer entscheidet durch Drag und Drop eine neue Auftragsreihenfolge und das System übernimmt die Rechenarbeit im Hintergrund. Bei jeglicher Änderung werden die für alle Aufträge erforderlichen Verfügbarkeitsprüfungen in Sekunden durchgeführt und deren Auswirkungen angezeigt. Der Planer hat alles auf einem Bildschirm im Blick und wird zum Regisseur der Aufträge.

7. Erfolgreiche Unternehmen erwarten eine schnelle Implementierung und Integration eines Planungssystems in die bestehende Systemumgebung.
Ein Standardsystem bietet den Vorteil, dass es schnell zu implementieren ist und das einführende Unternehmen sofort davon profitiert. Während der Implementierung lassen sich die Gegebenheiten jedes Unternehmens einfach aufnehmen und verarbeiten. Flexible Standardschnittstellen müssen einen bidirektionalen Datenfluss zu allen notwendigen Daten gewährleisten. Durch einen Datenaustausch in beide Richtungen wird ein Informationsaustauch mit allen Systemen erreicht und dem Unternehmen Transparenz und Kontrolle der Abläufe ermöglicht.

Dr. Hanns Jürgen Hüttner, der die FLS FertigungsLeitSysteme gegründet hat, betont: auch in 2014 wird der Termin- und Kostendruck weiter zunehmen. Die Kunden erwarten von ihren Lieferanten terminliche Zuverlässigkeit, Reduzierung der Preise und ein Höchstmaß an Flexibilität, auch und gerade bei sinkenden Stückzahlen und steigender Artikelvielfalt. Für Produktionsunternehmen wird der Stellenwert von Planungssystemen zunehmen, weil die Komplexität der Materie – Koordination von Maschinen, Personal, Material und Hilfsmitteln – ohne Rechnersysteme nicht mehr gemeistert werden kann.

Autor: Dr.-Ing. Hanns-Jürgen Hüttner, Geschäftsführer,
FLS FertigungsLeitSysteme GmbH & Co. KG, Eschweiler

Über FLS
Dr. Hanns Jürgen Hüttner hat die FLS FertigungsLeitSysteme GmbH & Co. KG im Jahr 1979 in Aachen gegründet. Das heute in Eschweiler bei Aachen ansässige Unternehmen ist spezialisiert auf Manufacturing Execution Systeme (MES) in der Fertigungsindustrie.
Kernprodukt ist die Feinplanungssoftware Fekor für die Fertigungskoordinierung, die mit einem eigenen Materialfluss-Erfassungssystem (MFE) und einem Betriebsdatenerfassungssystem (BDE) kombiniert werden kann.
Fekor ist eine Standardlösung, die die speziellen Gegebenheiten ausgewählter Branchen umsetzt. Das System ist in zahlreichen, überwiegend mittelständischen Betrieben der Nahrungsmittel- und Kunststoffindustrie im Einsatz. Zu den Kunden von FLS zählen führende Unternehmen wie Ceralia, Hachez, sowie AS Tech, Brück, Eaton, MöllerTech oder MöllerFlex.

Kontakt:
FLS FertigungsLeitSysteme GmbH & Co. KG
Stefan Bastian
Gartenstraße 38
52249 Eschweiler
Tel.: +49.2403.5564-0
Fax: +49.2403.5564-10
www.fls.de
E-Mail: s.bastian@fls.de

Ansprechpartner für die Presse:
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