Borkum setzt auf die Powerline-Lösung der mottai GmbH, Hilden

Borkum, 24. September 2013 – Die Nordseeinsel Borkum ist ihrem Ziel die grünste Insel Ostfrieslands zu werden einen wichtigen und großen Schritt näher gekommen.

Seit Jahresanfang arbeiten die Borkumer Stadtwerke und die Hildener mottai unter Hochdruck an einem richtungweisenden Pilotprojekt, das nun erstmals erfolgreich die Bereiche Smart Metering, Smart Grid und Smart Home zu einem integrierten System verknüpfen konnte.

Die Insel Borkum ist mit ca. 5400 Einwohner und rund 31 km² die größte der ostfriesischen Inseln. Das Segment Stadtwerke Borkum der Wirtschaftsbetriebe der Stadt NSHB Borkum GmbH versorgt als kundenorientiertes Dienstleistungsunternehmen die Einwohner mit Strom, Wasser und Fernwärme. Seit 1980 machen sich die Stadtwerke gemeinsam mit anderen Unternehmen für die Erzeugung regenerativer Energie stark und produzieren bereits jetzt rund 50% des gesamten Strombedarfes der Insel durch Windkraft- und Photovoltaikanlagen. Um diese Energie optimal im Borkumer Stromnetz zu regeln, suchten die Stadtwerke eine Möglichkeit, den Zähler einerseits als auch den Kunden selbst mit seinem individuellen Verbrauchsverhalten zu erreichen.

Mit dem Einsatz der Technik der Firma mottai konnte diese Frage nach der wechselseitigen sprich bidirektionalen Kommunikation gelöst werden.

Hier sollen die Bereiche Smart Grid, Smart Meter und Smart Home zu einer Einheit verschmelzen.
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Mit der Kommunikation durch Powerline über das stadtwerkeeigene Stromnetz und der Technik der Firma mottai ist man dem Ziel die grünste Insel Ostfrieslands zu werden, einen wichtigen und großen Schritt näher gekommen.

Professionelle Zustimmung
Weitere Projektbeteiligte sind zum Beispiel Spezialisten von Texas Instruments aus Dallas, die dem System kürzlich vor Ort reibungslose und stabile Funktion bescheinigten. Darüber hinaus stellt das mottai®-System für die VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH unter der Leitung von Dr. Pongratz eine relevante und zukunftweisende Möglichkeit der Standardisierung von Datenübermittlung in diesem Segment dar.

Die Datenübertragung im mottai®-System basiert auf G3-PLC Standards unter der Berücksichtigung der im BSI Schutzprofil vorgeschriebenen Faktoren.

Eine echte Innovation
Während sich herkömmliche Systeme bislang nur mit dem Einzelbereich Smart Metering beschäftigten, können in Zukunft nicht nur Messdaten, sondern auch Steuerdaten (bidirektional) übermittelt werden. Das diese Entwicklung für Stadtwerke generell ein modernes Lastenmanagement ermöglicht und eine weitere Reihe erfolgversprechender Businessmodelle eröffnet, ist nur ein kleiner Auszug aus der langen Liste der Vorteile der mottai®-Lösung.

Die nahtlose Verknüpfung von Smart Grid, Smart Metering und Smart Home, also die Automatisierung des Hauses und die Aufnahme von Messwerten bieten auch für die Kunden der Stadtwerke eine Reihe von Vorteilen; nicht zuletzt wird damit eine Menge Strom gespart.

Hintergrund
Grundsätzlich wird bei der G3-PLC–Technologie zwischen der „letzten Meile“, dem Ortsnetz und den „letzten Metern“ zum Gebäude unterschieden. Die Anforderungen und damit die Lösungsansätze insbesondere in Bezug auf die Datenrate oder der Reichweite sind entsprechend mit hoher Relevanz zu berücksichtigen.
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Eine weitere Anforderung an die Kommunikationslösung im Ortsnetz ist, neben dem Niederspannungsnetz auch im Mittelspannungsnetz zu arbeiten. Eine Kopplung an die Trafostationen muss daher gegeben sein.

Alle Daten werden nahezu in Echtzeit an die Leitstellenrechner der Stadtwerke übermittelt und geben so eine hohe Transparenz der aktuellen Verbrauchsdaten und der Netzauslastung wieder. Ein intelligentes Lastenmanagement ist für die Stadtwerke Borkum ein wesentlicher Schritt in Richtung Zukunft.

Sicherheit hat erste Priorität
„Um auf hohe und niedrige Stromverbräuche zu reagieren wird das Lastenmanagement künftig unverzichtbar und gewährleistet die Datenhoheit über das eigene Netz. Für unsere Kunden resultiert daraus eine erhöhte Netzstabilität. Über ein Passwort geschütztes Web-Portal kann der Kunde direkt und einfach auf seine Daten zugreifen und kontrolliert so zusätzlich sein Energienutzungs-verhalten.“, erläutert Axel Held, Werksleiter der Wirtschaftsbetriebe der Stadt NSHB Borkum GmbH.

Aus der Vergangenheit direkt in die Zukunft
Im Zuge des Projektes wird übrigens das gesamte Stromnetz, das im Jahre 1895 mit der ersten privaten Gleichstromzentrale entstand, analysiert und kartographiert. Dieser Kenntnisstand ist eine wesentliche Voraussetzung, um künftig die nahtlose Verknüpfung aller Smart Technologien zu vereinen.

Neue Geschäftsmodelle und Tarifoptionen werden die Kundenbindung fördern und sichern zunehmend den ökonomischen Erfolg der Wirtschaftsbetriebe Borkum.

In einem nächsten Schritt dieses zukunftweisenden Projektes wurde die intelligente Verbindung von der privaten Steckdose über die Trafostation bis hin zu den Leitstellen der Stadtwerke realisiert. Diese neuartige Technologie findet bei ca. 100 Borkumer Haushalten ihren Einsatz. Für die teilnehmenden Haushalte dieses Testlaufs ergeben sich schon erste Vorteile. Der eigene Stromverbrauch kann kontrolliert und optimiert werden. Auch Haushaltsgeräte, wie Lampen oder die Heizung können über das System ein- und ausgeschaltet werden. Nach erfolgreichem Abschluss des Projektes könnte das mottai®-System auf der gesamten Insel zum Einsatz kommen.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass auf der Nordseeinsel Borkum ein Projekt mit starkem Vorbildcharakter in die Wege geleitet worden ist.