Liebe geht DOCH durch den Magen: Die Mutigen und die Feigen

Liebe macht blind, so sagt man. Vermutlich trifft das auch mitunter zu. Allerdings bewirkt sie sehr viel mehr als das: Liebe macht vor allem mutig.

Es ist soweit. Du hast alles gepackt: die wenige verbliebene saubere Wäsche, die zu einem annähernd unüberwindlich erscheinenden Berg angewachsene gebrauchte Wäsche, die vielen kleinen Erinnerungsstücke und Kinkerlitzchen, die in Koffer und Tasche noch Platz hatten. All die mehr oder minder dauerhaften Erinnerungsstücke an einen Urlaub in Frankreich sind nun nicht mehr sichtbar.
Und ebenso unsichtbar ist, was Du noch gepackt hast – all Dein Mut, den Du zusammengenommen hast an diesem letzten Tag, in diesen letzten Stunden, um ihr zu sagen, dass Du sie liebst.

Eigentlich macht es keinen Unterschied. Du wirst gehen, so oder so. Sie wird in Frankreich bleiben, wo ihre Familie ist, ihr Leben … und vielleicht sogar ein Mann, den sie liebt. Vermutlich gibt es diesen Mann, nein, es ist höchst wahrscheinlich, dass es ihn gibt. Die Franzosen sind schließlich weder dumm noch blind. Warum sollten sie dieses unglaubliche Wesen übersehen haben, diese wunderbare Frau?

Nein, ein Mensch wie sie muss nicht auf einen deutschen Touristen warten. Schon gar nicht auf einen, dessen französische Sprachkenntnisse seit der immerhin schon jast zwanzig Jahre zurückliegenden Schulzeit nur rostig und ganz gewiss nicht besser geworden sind. Chansons von Jacques Brel oder Edith Piaf zu hören, ist die eine Sache, sie zu verstehen eine andere. Auch wenn Du sie mitgesungen hast – das hilft Dir nicht, eine Unterhaltung zu führen.
Das waren Deine Bedenken gewesen, von Anfang an. Es waren auch Deine Argumente gewesen – oder richtiger: Entschuldigungen – ihr gar nicht erst zu nahe zu kommen. Doch in einem kleinen Ort kann man sich nicht wirklich aus dem Weg gehen, schon gar nicht, wenn der Mensch, den man meiden möchte, in einem Restaurant arbeitet und man hin und wieder Appetit auf gutes Essen hat.

Ihr Name ist Corinne. Sie arbeitet dort nur während der Ferien. Ansonsten studiert sie … Es war schwierig genug, so viel zu erfahren. Nicht, weil sie nicht mit Dir hätte reden wollen. Ganz im Gegenteil. Aber es wurde eine wilde Mischung aus Französisch und Englisch und Deutsch, vermengt mit einer rudimentären Zeichensprache und viel Gelächter.

Corinne lachen zu hören und sich nicht in sie zu verlieben, ist unmöglich. Da bist Du Dir absolut sicher. Du hast es nicht gewollt. Es war unvermeidlich. Sie könnte beinahe Deine Tochter sein. Einmal hast Du tatsächlich darüber nachgedacht, wie wohl Deine Partnerin aussehen würde, wenn Ihr zusammen Eltern einer solchen Frau geworden wärt.
Was für eine Schönheit müsste das sein. Denn mit Dir hatte Corinne nicht viel gemein. Die Farbe der Augen, ja. Gut. Nur dass dieses etwas matte Khaki bei ihr durchsetzt war mit kleinen goldenen Einsprengseln und selbst dann, wenn sie müde war, wohl noch viel lebendiger wirkte als Du Dich in Deinem ganzen bisherigen Leben je gefühlt hast.

Es war so sinnlos wie zwangsläufig, sich in sie zu verlieben. Es wäre ebenso sinnlos, es ihr einzugestehen. Trotzdem hast Du Dir vorgenommen, das zu tun. Was Dich dazu treibt, ist ein Gedanke, der etwa zu gleichen Teilen romantisch, ritterlich und lächerlich ist. Die Wahrheit Deines Gefühls ist alles, was Du ihr geben kannst und Du glaubst, Du bist es ihr schuldig, vor allem aber auch Dir selbst.

Nachdem Du Dein Gepäck schon im Wagen verstaut hast, atmest Du tief durch und gehst hinüber zum Restaurant. Du setzt Dich dorthin, wo Du immer sitzt, mit dem Rücken zur Hauswand, an der hinauf sich Rosen ranken. Alles sieht aus wie zuvor und doch anders. Es liegt am Licht, erkennst Du. Die Sonne scheint zwar, so wie an den Tagen zuvor, doch irgendwie sind ihre Strahlen gedämpft, verhangen, verschleiert. Oder vielleicht liegt es an Deinen Augen.

Du bestellst einen Milchkaffee und ein Croissant und Du versuchst mit Deinem stümperhaften Französisch eine Unterhaltung zu beginnen, in die Du – wie zufällig – die Frage nach Corinne einbauen kannst. Wenigstens ist das der Plan. Ein guter Plan, dessen Ausführung leider hinter der Genialität des Gedankens weit zurückbleibt.
Immerhin erfährst Du, dass Corinne nicht da ist. Es ist ihr freier Tag. - Bon. Das war's also. All der aufgestaute Heldenmut in Dir fällt mit einem fast hörbaren Plumps in sich zusammen. Du trinkst den Kaffee, ohne ihn zu schmecken.

Gerade als Du Dich dazu durchgerungen hast, erleichtert zu sein und in Dein Croissant beißt, kommt sie auf Dich zu. Woher sie aufgetaucht ist, weißt Du nicht, Du hast es nicht gesehen. Es spielt auch keine Rolle mehr. Corinne ist da. Das erfordert Deine ganze Aufmerksamkeit. Die junge Frau kommt schnurgerade auf Dich zu. Sie trägt etwas in der Hand. Als sie den Stuhl Dir gegenüber erreicht hat, bleibt sie stehen und fragt auf Englisch, ob sie sich setzen darf. Ihr Englisch ist nicht wirklich besonders gut, aber immerhin besser als Dein Französisch.

Für einen Moment lächelt Ihr einander an. Dein Herz schlägt bis zum Hals. Sie ist es, die das Wort ergreift. In der üblichen Mischung aus zwei Sprachen erklärt sie Dir, dass sie Dir ein Geschenk mitgebracht hat. Nun stellt sie es vor Dich auf den Tisch. Es ist ein Glas mit einer bräunlichen Substanz. „Marmelade aus Feigen“, sagt sie auf Englisch. „Von meiner Großmutter“, fügt sie auf Französisch hinzu und um zu zeigen, dass Du verstanden hast, wiederholst Du in ihrer Sprache „Großmutter“, dann nickst Du, „Ich verstehe“.
Du würdest Dich wie ein Idiot fühlen, wenn Du Dich beobachten und Dir zuhören könntest. Doch das kannst Du nicht. Dieser eigenartige und in diesem Fall überaus gnädige Zauber, der von Corinne ausgeht, verhindert es. Er lässt es nicht zu, etwas anderes zu sehen oder zu denken als eben „Corinne“.

„Merci“, sagst Du, „Danke.“ Wieder lächelt Ihr. Eine kleine Ewigkeit lang. Gut, dass gerade in diesem Moment die Zeit stehenbleibt. Das gibt Dir die Gelegenheit, Deinen Mut noch einmal zusammenzukratzen und aufzubauen.
„Ich muss abreisen“, stellst Du fest, wobei Dir der Gedanke an diese Tatsache fast die Luft abschnürt. Du wiederholst es in Französisch. Und als wäre das nicht genug, deutest Du nun mit Deiner Rechten auf Dich, dann lässt Du Zeige- und Mittelfinger Deiner linken Hand über die Tischplatte laufen.
Ohne es zu wollen, sagst Du plötzlich auf Englisch: „Ich will nicht“ und schüttelst traurig den Kopf. ...

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