Anatomie eines Hedgefonds-Zusammenbruchs
Pressetext verfasst von Erhard Coch am Mo, 2013-08-19 11:24.Um den drastischen Rückgang der Renditen diverser Hedgefonds-Strategien - unter anderem als Resultat des gestiegenen Wettbewerbs zwischen den einzelnen Strategien - zu verhindern verstärken Hedgefonds-Manager üblicherweise ihre Renditen durch den Einsatz eines Leverage, damit die Renditeerwartungen der Investoren erfüllt werden.
Ein angesetzter Leverage kann zwar dazu führen, dass kleine Profite zu großen Profiten gehebelt werden, jedoch kann daraus auch resultieren, dass aus kleinen große Verluste werden.
Die meisten Hedgefonds-Manager vertrauen jedoch auf das Prinzip des Leverage, was dazu führt, dass der Betrag der gehandelten Positionen bedeutend größer ist, als der Betrag der Sicherheiten, welche dazu benötigt werden um die gehandelten Positionen zu finanzieren.
Tritt nun der Fall ein, dass eine ungünstige Marktänderung zu sinkenden Marktwerten der Sicherheiten führt, dann werden Kredite rasch gestrichen. Daraus resultierende plötzliche Liquidierungen großer Positionen der Hedgefonds über einen relativ geringen Zeitraum führen zu einer allgemeinen Panik an den Finanzmärkten. Dies hat signifikante Auswirkungen auf die Long/Short-Equity-Strategie.
Hedgefonds und die Finanzkrise
Anatomie eines Hedgefonds-Zusammenbruchs
Sven Paulsen
Diplomica Verlag
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Die Tatsache, dass die durchschnittlichen täglichen Rendite der „Contrarian-Strategy“ kontinuierlich gesunken ist, lässt darauf schließen, dass die Leverage-Rate im Jahr 2007 vergleichbar ansteigen muss, damit die gehebelten Renditen dem Niveau von 1998 entsprechen.
Bei der Betrachtung verschiedener Tabellen, welche ebenfalls die durchschnittliche tägliche Rendite der „Contrarian-Strategy“ (angewendet auf alle US-Stammaktien mit einem Aktienpreis zwischen fünf USD und 2000 USD) zeigt, wird diese Annahme bestätigt. Der direkte Vergleich der durchschnittlichen täglichen Rendite der „Contrarian-Strategy“ des Jahres 1998 mit der Rendite des Jahres 2007 zeigt, dass die Rendite auf das annähernd 0,228-fache von 0,57 Prozent auf 0,13 Prozent gesunken ist. Damit nun im Jahr 2007 dieselbe Rendite wie im Jahr 1998 erzielt werden kann, muss die Rendite für das Jahr 2007 mit dem angenäherten Faktor 4,5 gehebelt werden, was einer Leverage-Rate von 9:1 entspricht.
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