„Freie Arbeitsgruppe JHH 2006“ fordert: Bezahlt die Opfer direkt

Opferfonds der Bundesregierung und der Kirchen für ehemalige Heimkinder
Behinderte Heimopfer erhalten keine Mittel aus dem Opferfonds

Von 2008 bis 2010 tagte der „Runde Tisch Heimerziehung“ (RTH) unter Vorsitz der Pastorin Antje Vollmer. Die meisten Opfer, die sich öffentlich zu Wort melden, fühlen sich von ihr und dem RTH „über den Tisch gezogen“ und erneut gedemütigt. 120 Millionen Euro wurden auf Empfehlung des RTH vom Bund, den Ländern und den Kirchen in den Opferfonds eingezahlt, 10% davon für die Verwaltung des Fonds wieder einkasssiert. Auch diese Lösung findet unter den Opfern nur geringe Zustimmung. Die Gruppe der behinderten Heimopfer war am „Runden Tisch“ unerwünscht und wurde schriftlich abgewiesen. Sie erhält aus diesem Fonds keine Mittel.
In einem Schreiben an den Bundesverband Diakonie, mit ähnlich lautendem Inhalt an die Evangelische Stiftung Volmarstein, verlangt die „Freie Arbeitsgruppe JHH 2006“ die Rückforderung der in den Opferfonds eingezahlten Gelder. Diese Opferinitiative vertritt körperbehinderte Kinder, die nach dem Krieg bis 1965 physischer, psychischer und sexueller Gewalt ausgesetzt waren. Die Vorgängerorganisation des Diakonischen Werkes, die „Innere Mission“, war Trägerin der meisten Evangelischen Behinderteneinrichtungen. Wortlaut dieses Schreibens:

Diakonie Deutschland - Evangelischer Bundesverband
Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V.
Herrn Johannes Stockmeier
10115 Berlin
Telefax: 030 65211-3333

Sehr geehrter Herr Stockmeier,
sehr geehrte Damen und Herren!

Inzwischen zeichnet sich immer deutlicher ab, dass für behinderte Heimopfer aus dem Opferfonds des Bundes, der Länder und der Kirchen keine Gelder zu erwarten sind. Es ist Ihnen bekannt, dass wir auch diesen Opferfonds ablehnen, weil er eine weitere Demütigung der Heimopfer darstellt.
An mehreren Stellen haben Sie darüber informiert, dass Sie und die Behinderteneinrichtungen in den Opferfonds eingezahlt haben.

Es ist nach unserem Empfinden nicht mehr zumutbar, dass die Opfer der Einrichtungen unter dem Dach der Diakonie (damals der Inneren Mission) weiter hingehalten werden. Nach und nach stirbt ein Mensch, ohne auch nur eine symbolische Entschädigung von Ihrem Haus erhalten zu haben. Inzwischen mehren sich die Stimmen, die dieses „auf die lange Bank schieben“ als moralisch unanständig betrachten.
Wir fordern Sie darum auf, die von Ihnen eingezahlten Gelder und die anteiligen Gelder der Behinderteneinrichtungen zurückzufordern und sie direkt den Opfern der Einrichtungen und der Diakonie zukommen zu lassen.
Eventuelle Rechtsstreitigkeiten in der Frage der Rückforderung sollten nicht auf den Rücken der Opfer ausgetragen werden. Darum sind Sie aufgefordert, bis zur Klärung des Sachverhaltes in Vorleistung zu treten.

Ihre Zahlungen entbinden Sie jedoch nicht von unseren sonstigen klaren Forderungen nach einer Opferrente. Sie können allerdings damit verrechnet werden.

Gleiches Schreiben geht in ähnlichem Wortlaut an die Evangelische Stiftung Volmarstein. Ihre Stellungnahme werden wir in gewohnter Weise auf unserer Homepage veröffentlichen.
Damit wir Ihre Stellungnahme an unsere ehemaligen Mitschüler/innen weiterleiten können, bitten wir Sie, Ihr Schreiben an Helmut Jacob, Anschrift oben, zu senden.

Mit freundlichen Grüßen
Klaus Dickneite
31.05.2013

Homepage der Freien Arbeitsgruppe JHH:
1. http://gewalt-im-jhh.de/
2. http://www.gewalt-im-jhh.de/hp2/index.html
Behinderte Heimopfer unerwünscht:
http://gewalt-im-jhh.de/Runder_Tisch_-_Informationen_u/Runder_Tisch_2104...