Moderne Beruflichkeit - Untersuchungen in der Energieberatung

Während in der Fachöffentlichkeit noch darüber diskutiert wird, ob eine Entberuflichung schon stattfindet oder Berufe die angemessene Form von Erwerbsarbeit sind, befasst sich die anwendungsbezogene Forschung längst mit dem Thema der Professionalisierung von Dienstleistungsarbeit im Sinne einer „modernen Beruflichkeit“ (Prof. Rita Meyer, Universität Trier). Hier schließt der Förderschwerpunkt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung „Dienstleistungsqualität durch professionelle Arbeit“ an, in dessen Rahmen das Verbundprojekt „ESysPro – Energieberatung Systematisch Professionalisieren“ gefördert wird. Wie in einem Brennglas zeigen sich im Projekt die Veränderungen und Herausforderungen, vor die sich Dienstleistungsarbeit gestellt sieht.
Neue Dienstleistungen und neue Tätigkeitsfelder – wie die Energieberatung – werfen beispielhaft Fragen auf, welche Qualifikations- und Kompetenzanforderungen sich mit der Erbringung dieser anspruchsvollen Dienstleistung verbinden und ob und ggf. wie diese Qualifikationen und Kompetenzen zu Berufs- oder Professionsprofilen gebündelt werden können. Hier steht die Analyse von erforderlichen Kompetenzen und „typischen“ beruflichen Profilen und Rollen noch in den „Kinderschuhen“. Energieberatung erfordert nicht nur Fachlichkeit sondern auch eine gehörige Portion Interaktionskompetenz. Neben profunden technischem Wissen muss auch mit Kunden angemessen kommuniziert werden, so dass sich hier Fachlichkeit und der Umgang mit Personen überlagern. Sie ist eine Dienstleistung mit intensivem Kundenkontakt, so dass hier auch von einer personenbezogenen Dienstleistung mit offenem Ergebnis gesprochen werden kann. Da die Qualität der Dienstleistung erst im Prozess der Leistungserbringung erkennbar wird, ist Vertrauen in die Professionalität der beteiligten Akteure unabdingbar. Die Beherrschung von extern gesetzten sachbezogenen Anforderungen ist ebenso wichtig wie die Fähigkeit und Bereitschaft, immer neue Interaktionssituationen professionell und kompetent interpretieren und ausbalancieren zu können.
Der Förderschwerpunkt des BMBF ist Teil des Forschungsprogramms „Innovationen mit Dienstleistungen“. Es schafft die Voraussetzung für die Befassung mit Fragen der Professionalisierung der Dienstleistungsarbeit, da im Programm mit dem Handlungsfeld „Menschen in Dienstleistungsunternehmen – Gestaltung von Dienstleistungsfacharbeit“ dieser Bereich für die Dienstleistungsforschung geöffnet wurde.
Das Thema des Verbundprojektes befindet sich mitten im Diskurs zu den Voraussetzungen und Bedingungen für Innovationen mit Dienstleistungen. Wir wissen aus dem Produktionssektor, dass professionelle Belegschaften (Facharbeiter, Meister, Techniker und Ingenieure) das „Rückgrat“ des Innovationssystems sind.
(Ingeborg Bootz/Klaus Zühlke-Robinet)

Moderne Beruflichkeit
Untersuchungen in der Energieberatung
Martin Frenz
Verlag: W. Bertelsmann Verlag

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