Alternative Geldanlagen für Investoren

Für Anleger und Investoren sind die Zeiten unsicher, die Zinsen niedrig, die Aktien schon auf Rekordständen. Dr. Lutz WERNER, Herausgeber des www.Investoren-Brief.de und von www.Anleger-Beteiligungen.de erläutert alternative Geldanlagen für Investoren.

Die Hausse am deutschen Aktienmarkt mit Rekordständen über 8.000 im Dax wirft die Frage nach Gründe und Hintergründe auf.

Was sind die Gründe für diese Hausse? Wer sind die Aktienkäufer? Welche Anlagealternativen bestehen?

Als wesentlicher Grund für die Hausse gilt nicht eine vermeintlich gute Konjunktur oder die Wirtschaftslage der Unternehmen sondern die expansive Geldpolitik der Zentralbanken weltweit. Sie stellen massenweise Geld zur Verfügung, welches die Aktienkurse befeuert. Mit der expansiven Geldpolitik sind auch niedrigste Zinsen verbunden. Da Anleihen guter Bonität keine ausreichende Rendite mehr ergeben (Realzinsfalle), werden alternativ zunehmend auch Aktien gekauft.

Als Käufer deutscher Aktien treten nicht etwa deutsche Anleger und Investoren auf, sondern ausländische Großinvestoren wie Pensions- und Investmentfonds sowie Banken und Versicherungen. Sie halten nach neusten Untersuchungen 55 % der Aktien von Dax-Unternehmen (2005 lag der Anteil noch bei 45 %).

Deutsche Privatanleger befinden sich seit Jahren auf dem Rückzug und halten nur noch deutlich unter 10 % der Dax-Aktien. Zu bitter waren ihre Erfahrungen nach dem letzten Rekordhoch deutscher Aktien 2001 wie auch bei dem scharfen Kursrückgang 2007. So sank die Zahl deutscher Aktienbesitzer von 12,8 Mio. auf dem Höchststand 2000 um 30 % auf aktuell 8,8 Mio.

Die unablässige Berichterstattung in den Medien über die Krisen in Europa veranlasst viele Privatanleger aus Gründen der Sicherheit ihr Geld in sehr niedrig verzinsliche Bundesanleihen anzulegen oder auf Spar- und Termingeldkonten zu parken. Dies unter bewusster oder unbewusster Inkaufnahme von negativen Realzinsen und damit verbundenen Vermögensverlusten.

Deutlich anders sehen das offensichtlich ausländische Anleger und Investoren. Deutschland und die deutschen Unternehmen gelten bei ihnen als die Gewinner der aktuellen prekären wirtschaftlichen Lage in Europa. Deutschland gehe es vergleichsweise gut, während in den meisten anderen Ländern des Euro-Raumes Rezession herrscht. Mit dieser optimistischeren Grundeinstellung waren die ausländischen Großanleger und Investoren am Dax-Anstieg in den letzten 12 Monaten um immerhin 27 % beteiligt.

Der deutsche Anleger und Investor sollte überlegen, ob er seine Enttäuschungen der letzten Jahre abschütteln und den deutschen Unternehmen wieder mit mehr Zuversicht begegnen kann. Nach sorgfältiger Prüfung sollten sich Investitionen in deutsche Unternehmen, mögen es Aktien, Anleihen oder andere Beteiligungs- und Finanzierungsformen (www.Finanzierung-ohne-Bank.de) sein, wieder lohnen.