Finanzierung am Kapitalmarkt - Die Anlegerverwaltung

von Dr. jur. Lutz WERNER (www.anleger-beteiligungen.de)

Eine informative und gut organisierte Anlegerverwaltung ist von herausragender Bedeutung und zugleich aussagefähige Visitenkarte des Unternehmens. Außerdem ist eine gut funktionierende Anlegerverwaltung ein exzellentes Bindeglied zwischen Anleger und Unternehmen.

Bedeutung einer reibungslosen Anlegerverwaltung

Wer als Privatanleger in ein Unternehmen investiert oder als Vertriebspartner für ein Unternehmen tätig ist, erwartet zu Recht eine reibungslose Information und problemlose Abwicklung sämtlicher geschäftlicher Abläufe. Die Anlegerverwaltung stellt angesichts der Möglichkeiten moderner Software auch bei einer Vielzahl von Anlegern kein Problem mehr dar. Mit einer entsprechenden Software können sämtliche Aufgaben wie Vertriebsprovisionsabrechnungen, Erstellung von Platzierungsstatistiken, Serienbriefe, Lastschrifteneinzüge von Anlegergeldern, Gewinnberechnungen und dergleichen mehr schnell und effizient erfüllt werden.

Der Vertrieb hat die ordnungsgemäß ausgefüllten, vom Anleger und vom Vertriebspartner selbst unterschriebenen Zeichnungsscheine zeitnah (z.B. alle zwei Wochen) dem Emissionsunternehmen zur Gegenzeichnung zu übersenden. Nach Ablauf einer Widerrufsfrist wird sodann der
Beteiligungsvertrag wirksam und nach Eingang des Anlegergeldes auf dem Konto des Emittenten die Provision an den Vertrieb ausgezahlt.

Die Dauer der Platzierung
Die Dauer der Platzierung hängt von verschiedenen Faktoren ab, vor allem natürlich von dem Emissionsvolumen. Erfahrungsgemäß liegen zwischen den ersten Vertriebsgesprächen und dem Vertriebsstart drei bis sechs Monate. Insgesamt sollten für die Platzierung sechs Monate bis zwei Jahre angesetzt werden. Abhängig von Emissionsvolumen, Platzierungskraft der Vertriebspartner und natürlich der Produktqualität kann die Platzierung auch wesentlich weniger, aber auch mehr Zeit in Anspruch nehmen.

Was auf den ersten Blick als Nachteil erscheinen mag, entpuppt sich bei genauer Betrachtung als vorteilhaft für das Unternehmen: Es kann während der gesamten Platzierung auf die äußeren Rahmenbedingungen reagieren und die Beteiligungskonditionen jederzeit den Anforderungen des Marktes anpassen. Auch können – anders als beim Börsengang – jederzeit individuell ausgehandelte Verträge mit einzelnen Investoren geschlossen werden. Das Unternehmen genießt beim Private Placement auch in der Platzierungsphase eine große Unabhängigkeit und Flexibilität.

Erfolgsvoraussetzungen bei der Platzierung
Für einen dauerhaften Platzierungserfolg ist neben einem stimmigen Emissionskonzept und einer professionellen Vertriebsstrategie entscheidend, dass das Unternehmen nur mit seriösen und erfahrenen Partnern zusammenarbeitet. Eine reibungslose Anlegerverwaltung schafft zusätzliches Vertrauen bei den Anlegern. Hinter jedem Finanzprodukt steht das Unternehmen selbst. Für eine erfolgreiche Emission muss das Management „lernen“, in Zukunft „Emissionsunternehmer“ zu sein. Es muss dem Markt kommunizieren können, warum es vorteilhaft ist, gerade in das eigene Unternehmen zu investieren.