Systematische Ansätze in der Beratung von Patienten/Kunden mit chronischen Schmerzen

Sehr geehrte/r Leser/in,
ich möchte Ihnen in mehreren Teilen meine Seminararbeit im Rahmen der Ausbildung zum „Systemischen Berater“ INSYS® mit dem Titel „Systematische Ansätze in der Beratung von Patienten/Kunden mit chronischen Schmerzen“ vorstellen.
Teil 5
3. Die Kommunikationstypen
Virginia Satir hat sich intensiv mit der Kommunikation innerhalb der Familie
gewidmet und beschreibt in ihrem Buch Kommunikation Selbstwert Kongruenz
4 Kommunikationstypen. Diese kann man bei Patienten mit chronischen Schmerzen
Wiederfinden.

3.1 Der Beschwichtigte Typ:

Die von Virginia Satir beschriebene Opfer- und Märtyrerhaltung kommt in der
gesamten Körpersprache zum Ausdruck. Die Wirbelsäule ist gekrümmt, es fehlt an
Spannung der Muskulatur. Der Kopf ist oft geneigt. Der Blick geht nicht nach vorne,
sondern ist eher Richtung Boden orientiert.
Diese Klienten geben sich selbst die Schuld, suchen nach Fehlern, die sie z.B.
während der Rehabilitation gemacht haben könnten. Sie suchen nach eigenen
Versäumnissen.
Oft haben sie wenig Hilfe in Anspruch genommen, trauen sich innerhalb der Familie
Nicht zu klagen, da diese ja im Vordergrund steht und kaum Zeit zum „Jammern“ ist.
Die tatsächlichen Sorgen und Schmerzen werden heruntergespielt.

Es fällt schwer die angebotene Hilfe anzunehmen.

3.2 Der Anklagende Typ:

Dieser Klient sucht die Schuld für seine Situation bei den mangelnden Fähigkeiten
der Ärzte, dem Kassensystem, seinem Beruf, der Umwelt usw.

Er ist ungeduldig und befolgt Ratschläge nicht, da er es ja besser weiß oder nicht
Richtig zuhört.
Er ist oft bei mehreren Therapeuten und Ärzten gleichzeitig in Behandlung und spielt
diese auch gerne gegeneinander aus, nach dem Motto Dr. X hat aber das gesagt…
oder Prof. Sowieso ist aber der Meinung …

3.3 Der Rationalisierende Typ:

Dieser Klient führt oftmals Buch über den Verlauf der Krankheit. Er notiert genau
wann er bei welchem Arzt in Behandlung war und mit welchem Ergebnis. Er
verschafft sich umfangreiche Informationen im Internet und liest die entsprechende
Fachliteratur . Er führt Statistiken und Diagramme über seine Befindlichkeiten und
deren Medikation. Er fachsimpelt gerne über seine Krankheit.

3.4 Der Ablenkende Typ
Der Satz „Mach einfach das Beste draus!“ passt hervorragend zu diesem
Kommunikationstyp. Es fehlt die Krankheitseinsicht, er überanstrengt sich
Regelmäßig, führt empfohlene Trainingseinheiten zu oft und zu ungenau aus.
Allerdings wundert er sich dabei auch nicht, dass ihm hinterher möglicherweise
schlechter geht. Er gibt z.B. voller Stolz offen zu, am Vortag bei einem Umzug
geholfen zu haben. Der Rücken ist heute zwar deutlich schlechter und die Schmerzen
stärker, aber dank eines Schmerzmittels ist die nachmittägliche Golfrunde gesichert.
Auftragsklärung, eigene Ziele formulieren ist für diesen Patienten schwierig.

Vielen Dank für Ihr Interesse.
Mit freundlichen Grüßen
Sissi Tiedemann

Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
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