EBS Universität für Wirtschaft und Recht in wirtschaftlicher Schieflage

Knapp 100 private Hochschulen gibt es in Deutschland. Ein erfolgreiches Führen einer privaten Hochschule ist offenbar nicht so einfach.

Bereits 1971 wurde die privat geführte „EBS European Business School“, seit Juli 2012 nur noch unter dem deutschen Namen „EBS Universität für Wirtschaft und Recht“ firmierend, in Oestrich/Winkel gegründet und hat heute als gGmbH (gemeinnützige GmbH) ihren Hauptsitz in Wiesbaden. Im Jahr 2009 beschloss die damalige hessische Landesregierungskoalition CDU/FDP die EBS mit 24,7 Mio. EUR Steuergeldern zu fördern, damit diese Hochschule eine wirtschaftsnahe juristische Fakultät aufbauen könne. Damit sollte die EBS Universitäts-Status erhalten. Die Stadt Wiesbaden stellte weitere 10 Mio. EUR für einen Neubau in Aussicht. Das Land Hessen wollte 21 Mio. EUR beisteuern zur Sanierung leer stehender Gerichtsgebäude für die juristische Fakultät dieser Universität. Das macht zusammen 56 Mio. EUR. Tatsächlich erhielt die EBS im Jahr 2011 den Status einer Universität. Jetzt bzw. seit mehreren Monaten wird geraunt, die EBS sei überschuldet und müsse womöglich Konkurs anmelden.

Treibende Kraft dieses ambitionierten Zieles der EBS, Wirtschafts- und Rechtswissenschaftsfakultät unter einem Dach zu vereinen, um einen Universitäts-Status zu erhalten, soll der Wiesbadener FDP-Fraktionsvorsitzende und heutige hessische Wirtschaftsminister Florian Rentsch gewesen sein sowie der Wiesbadener Oberbürgermeister Helmut Müller (CDU). Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden hat gegen den ehemaligen EBS-Präsidenten Christopher Jahns im Frühjahr 2011 Anklage wegen angeblicher Untreue erhoben. Unabhängige Wirtschaftsprüfer empfahlen der hessischen Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) vor kurzem die Rückforderung von 1 Mio. EUR Fördergelder wegen Zweckentfremdung. Kritisiert wurde jetzt, praktisch Jahrzehnte später, auch die Finanzplanung der EBS über ihre ersten acht Jahre, es sollen hier bereits von Anfang an 36 Mio. EUR gefehlt haben. Der hessische Landesrechnungshof konstatierte im Dezember 2012, weder der Bedarf für eine wirtschaftsnahe Juristenausbildung sei geprüft worden noch die Bonität der EBS, obwohl es bereits im Laufe des Jahres 2012 erste Hinweise auf eine finanzielle Schieflage dieser Hochschule gegeben habe. Zudem hätte mit den bisher geflossenen staatlichen Fördergeldern nur der Aufbau der „Law School“ unterstützt werden dürfen, doch es seien auch die bestehenden Strukturen der EBS finanziert worden.

Die hessische Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann setzte die Überweisung der letzten 700.000 EUR Fördergelder erst kürzlich aus, weil sie nach eigenen Angaben keine Information über die Liquidität der EBS habe. Der neue EBS-Präsident Prof. Dr. Rolf D. Cremer bezifferte das derzeitige Defizit auf ca. 5 Mio. EUR und versicherte, dieses Defizit könne in Kürze geschlossen werden. Er begründete dieses Defizit allerdings auch damit, die Zahl der Studenten sei hinter den Erwartungen zurück geblieben. Dies ist im Falle der EBS auch nicht unbedingt verwunderlich. Ein 6-semestriges Bachelorstudium kostet dort ab ca. 33.000 EUR Gesamtkosten (die Bachelorausbildung der „Law School“) aufwärts, während mit dem seit gestern in Bayern begonnenen Volksbegehren gegen maximal 500 EUR Studiengebühren pro Semester womöglich auch die Studiengebühren im zweitletzten deutschen Bundesland neben Niedersachsen fallen werden.

Bewahrheitet sich das Schlimmste und muss die EBS Insolvenz anmelden, stehen derzeit angeblich 25 Mio. EUR Steuergelder auf dem Spiel.

Das Unternehmen Ghostwriter.nu und die Autoren und Ghostwriter von Ghostwriter.nu sind auch privatwirtschaftlich organisiert – und agieren seit vielen Jahren schon höchst erfolgreich, ohne staatliche Millionenzuschüsse.

Harald Bahner

Quellen dieser News:

Dirner, Nico: Volksbegehren gegen Studiengebühren in Bayern startet. In: Südwestpresse vom 16.01.2013, swp.de/ulm/lokales/kreis_neu_ulm/Volksbegehren-gegen-Studiengebuehren-in-Bayern-startet;art4333,1806746 (Stand 18.01.2013)

Holl, Thomas: „Die Sehnsucht einer Hauptstadt nach eigenen Studenten“. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 09.01.2013, S. 4.

Hetrodt, Ewald: „Die Wiesbadener Millionen sind noch da“. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 05.01.2013, faz.net/aktuell/rhein-main/ebs-untersuchungsausschuss-die-wiesbadener-millionen-sind-noch-da-12014666.html (Stand am 16.01.2013).

EBS Universität für Wirtschaft und Recht: www.ebs.edu.

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