„Türkisches Fieber – Lebensbericht aus reinem Herzen“

Nach einer Reihe von Schicksalsschlägen verliebt Reni sich bei einem Urlaub in Antalya in einen jungen Türken. Sie lernt ihn in einer Hotelbar kennen, hält ihn für 35, und er sie für 45, während er 26 ist und sie 56 – älter als seine Mutter. Sie sehnt sich nach Ismail und seiner unverbrauchten Welt, die sie nach mehreren Aufenthalten kennen gelernt hat. Es gelingt ihr, ihn unter Schwierigkeiten nach Deutschland zu holen. Kurz vor dem Ablauf seines Visums heiraten sie. Seine Verbundenheit zu den anatolischen Wurzeln und der islamischen Kultur erschwert ihnen das gemeinsames Leben und die Zukunft in Deutschland. Nach finanziellen Schwierigkeiten entschließen sie sich, in die Türkei umzusiedeln. Dort versuchen sie sich ein gemeinsames neues Leben aufzubauen. Reni wird nach Beratungen der Familie Aksay liebevoll aufgenommen, Sie hinterfragt sich aber manchmal, ob es auch wegen des Geldes ist, mit der sie die türkische Großfamilie unterstützt. Sie reflektiert auch darüber, warum sie die Liebe mit dem jungen türkischen Mann ausleben will, wo es doch in ihrer Welt genügend andere Männer gibt. Bald äußert Ismail seinen Kinderwunsch, den Reni ihm nicht erfüllen kann, und er spricht davon, Kinder zu adoptieren oder gemeinsam eine zweite Frau für ihn auszusuchen, die seine Kinder gebärt. Er will zehn Monate im Jahr mit Reni verbringen und zwei „zum Kindermachen“ bei der anderen im Dorf. Die Ehe scheitert schließlich an seinem Kinderwunsch und der Zweitfrau, einer Cousine ersten Grades. Ismail hat nicht anders handeln können, immer wäre es ihm quälend durch den Kopf gegangen: Was ist mit seiner Zukunft und Alterssicherung? Fällt er der Familie mit ihren Kindern und Kindeskindern zur Last? Was wird mit seinem Ansehen? Wie im Buch HERBSTMILCH von Anna Wimschneider wird hier aus einer archaischen Welt erzähle von einer doppelt ambivalenten Welt, „einer Welt in der Welt“: von einem eher homogenen Westdeutschland und von einer Türkei mit teils westlichem, teils orientalischem Charakter. Z. B. wurde in Ismails Dorf ein Mann erschossen. Ismail sagt: „Bei großem Ärger wird mit Blut gerächt. In Deutschland habe ich mich sicher gefühlt. Wenn du hier einen Fehler machst, und die Frau hat Brüder, Allah, Allah, dann wird es gefährlich...“
Hier wird aus einer völlig anderen Welt berichtet. Über das türkische Landleben, das geprägt ist von Einfachheit, Untertänigkeit und Arbeitsfleiß. Von Menschen denen westliche Werte fremd sind. Dieses Buch verschafft einen Einblick in das wechselvolle Leben der Autorin und der Menschen, denen sie begegnet ist und mit denen sie gelebt hat – in zwei ganz unterschiedlichen Kulturen.
Link zum Buch: http://www.amazon.de/T%C3%BCrkisches-Fieber-ebook/dp/B006OF8JSK/ref=sr_1...