"Die Großmachtfantasien Erdogans gefährden den Weltfrieden"

Der stellvertretende Bundesvorsitzende der Bürgerrechtspartei DIE FREIHEIT, Philipp Wolfgang Beyer, warnt vor einer Eskalation des Syrienkonfliktes durch die Türkei.

12. Oktober 2012. "Wenn man den Frieden will, muss man sich auf den Krieg vorbereiten" – mit diesen Worten hat sich der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan in den Augen von Philipp Wolfgang Beyer als Kriegstreiber entlarvt. Die aktuellen Nachrichten von der türkisch-syrischen Grenze geben dieser Einschätzung Recht.
"Erdogan sieht die Türkei als regional expandierende Großmacht. Bezeichnete er Männer wie Assad und Gaddafi früher als seine Brüder, hat er nun auf Grund der Islamisierung Nordafrikas die Seiten gewechselt. Er will weiterhin Einfluss in dieser Region gewinnen. Das zeigt sich übrigens auch darin, dass Erdogan den Ton gegenüber Israel verschärft hat."
Beyer ist der Überzeugung, dass Erdogan versucht, die noch zögernde Nato in den Krieg gegen Assad mit hereinzuziehen. Da passt es gut, dass der Präsidentschaftskandidat der Republikaner Romney öffentlich verkündet hat, die syrischen Rebellen mit Waffen zu beliefern.
Philipp Wolfgang Beyer: "Ich befürchte eine Instabilität im Nahen Osten, die sich zu einem Flächenbrand ausweiten und auch Europa erreichen könnte. Dazu zählen auch die Drohungen des Irans, einen Präventivschlag gegen Israel auszuführen."
Die Gründe für Erdogans aggressives Verhalten liegen für Philipp Wolfgang Beyer klar auf der Hand: "Die Türkei steht wie einige europäische Länder kurz vor einem Finanzkollaps, die Immobilienblase wird in absehbarer Zeit – vergleichbar mit der damaligen, dramatischen Entwicklung in Spanien – platzen. Die türkischen Banken verwalten Milliarden von Geldern, die seit 40 Jahren von Gastarbeitern, vorwiegend aus Deutschland, nach Hause geschickt worden sind, um später eine gute Altersversorgung zu haben. Diese Gelder wurden in Immobilien investiert. Mit der Folge, dass nun überall leerstehende Häuser, Anlagen und unverkaufte Wohnungen herumstehen und viele Investoren wohl ihr Geld verlieren werden. Beyer: "Wenn das passiert, werden die Türken ihn bei der nächsten Wahl abstrafen. Sein türkisches Islamisierungsprojekt wäre dann wohl vorläufig beendet. Ich gehe davon aus, dass das der tatsächliche Grund ist, warum Erdogan um jeden Preis einen Krieg mit Syrien provozieren will."
Noch sind 70 Prozent der Türken gegen einen Krieg mit Syrien, doch Erdogan schwört sein Volk seit einigen Wochen auf eine mögliche Intervention ein. Gleichzeitig heizt er den Konflikt mit den Kurden ständig an, der sich mehr und mehr nach Deutschland verlagern könnte.
Philipp Wolfgang Beyer: "Ich befürchte, dass Deutschland – im Falle eines Krieges mit Syrien – Erdogans Austragungsort für Konflikte mit den Kurden werden könnte." Für ihn sind seine Landsleute "meine Soldaten in Deutschland". Von Erdogan stammt übrigens auch der Satz, dass die "Moscheen … unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette", … "die Kuppeln unsere Helme" … und … "die Gläubigen unsere Soldaten“ seien.
Deshalb kann es keinen klar denkenden Menschen verwundern, dass die Demokratie für Erdogan nur "der Zug" ist, auf den " … er … aufspringt …", bis er am Ziel ist. Parallel zu dieser Steigerung seiner Machtgelüste hat sich Erdogan von der EU abgewandt und verzichtet lieber auf eine Mitgliedschaft, statt die von der EU verlangten, dringend notwendigen demokratischen Reformen in der Türkei voranzutreiben.
Philipp Wolfgang Beyer: "Erst kürzlich hat die EU-Kommission in ihrem Jahresbericht zur Türkei ein hartes Urteil gefällt und die zunehmende Verletzung der Menschenrechte gerügt. In der Türkei gibt es keine Pressefreiheit, dafür eine exzessive Polizeigewalt und eine korrupte Justiz. Erdogan sollte in seinem eigenen Land für Gerechtigkeit und Ordnung sorgen, als mit seinen 'Bajonetten' Syrien, Deutschland und die Welt zu bedrohen."

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