Das Dirndl ist eine Damenbekleidung, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Bayern und Österreich in Anlehnung an klassische Trachten und die Uniformen des Dienstpersonals entstand. Da das Dirndl rustikalen Landhauscharme mit einer gewissen Frivolität verbindet, wurde es schnell zum beliebten Kleidungsstück für Damen jeden Alters.

In den dreißiger Jahren erreichte das Dirndl dank der Operette "Im weißen Rössl" Weltruhm und wurde daraufhin zum Symbol deutsch-österreichischer Lebensart.
Heute findet man das Dirndl nicht nur in Trachtenvereinen, vor allem im Rahmen des Oktoberfestes in München gehört es zur Standardbekleidung. So wurde das klassische Dirndl in den letzten Jahrzehnten vielfach kopiert, verändert und dem modernen Modegeschmack angepasst.

Doch trotz aller Wandlungen haben sich die Grundbestandteile des Dirndls nicht verändert:
Ein enges Mieder, das geschlossen oder ausgeschnitten sein kann und meist geschnürt und kunstvoll verziert ist, schließt unterhalb der Taille an einen weit fallenden Faltenrock an. Rock und Mieder sind heutzutage meist als ein Kleid gestaltet, können aber auch getrennt sein.

Auf dem Faltenrock liegt die Schürze auf, die in der Taille gebunden wird. Die Ausrichtung der Schürzenschleife war in früheren Zeiten eine Aussage über den Familienstand der Trägerin und auch heute achten einige Damen, vor allem zur Wiesn, noch auf diese Bedeutung. Ist die Schleife rechts gebunden, heißt das, die Trägerin ist fest vergeben. Die Schleife auf der linken Seite zeigt an, dass die Dame ledig ist.

Unter dem Mieder wird eine kurze Bluse getragen, die knapp unter dem Busen abschließt. Die Ärmel können sowohl lang als auch kurz sein, oft sind es sogenannte Puffärmel. Bei sehr sommerlichen Dirndln kann die Bluse auch entfallen.

Heute gibt es neben dem traditionellen langen Dirndl in gedeckten Farben auch farbenfrohe und mittellange, sowie kurze Varianten. Auch einige Designer haben sich diesem beliebtem Kleidungsstück angenommen und entwerfen sehr edle und extravagante Dirndl der gehobenen Preisklasse.