Meldepflicht für Borreliose?

Sie sitzen im Unterholz, im Gebüsch und auf Wiesen, im kniehohen Gras. Hier warten die winzigen Blutsauger auf ihre Opfer. Vor zwei Jahren hat eine Zecke Stefan Hornischer in den Arm gestochen. Er hat sie damals einfach selbst entfernt.

Doch fünf Monate später wird er plötzlich krank.

“Die ersten Symptome der Krankheit waren Beschwerden im Knie, dann im Kopf benebelt, Konzentrationsschwierigkeiten, Leseschwierigkeiten, Gleichgewichtsprobleme waren sehr schnell mit dabei”, erinnert sich Hornischer. Und es kam es noch schlimmer: Neben starken Schmerzen im ganzen Körper waren dann auch noch seine Beine gelähmt.

Borreliose – das ist eine heimtückische Krankheit, die überall in Deutschland auftritt. Doch nur einige Bundesländer tun etwas. In den ostdeutschen Ländern müssen die Ärzte Borreliose-Fälle den Gesundheitsbehören melden. Seit einem Jahr wird das auch im Saarland und Rheinland-Pfalz praktiziert. Bayern und Baden-Württemberg wollen jetzt nachziehen.

Doch NRW ist gegen eine ärztliche Meldepflicht.

“Es nützt den Patientinnen und Patienten nichts, weil eine Meldepflicht keine Infektion verhindern kann, weil Borreliose nicht von Mensch zu Mensch zu übertragen ist”, erklärt NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne).

“Und das Zweite ist, es hilft auch nichts, weil dadurch, dass die Diagnose bei Borreliose sehr schwierig ist, haben wir immer die Situation, dass man den Zeitpunkt der Infektion und damit auch den Ort der Infektion gar nicht so einfach nachweisen kann.”

Die Sendung Westpol vom WDR hat sich mit dem Thema beschäftigt. Sehen Sie sich dazu das Video an.
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