Die Nuklearmedizin verbessert Diagnosen und Therapien

Funktionsstörungen erkennen und Schmerzen behandeln

Wenn die Gelenke schmerzen, das Herz aus dem Takt ist, die Nieren Probleme machen oder die Schilddrüse überreagiert, dann sind Untersuchungsmethoden gefragt, die die Ursachen schnell aufspüren. Mithilfe der Nuklearmedizin können Abnormalitäten in der Funktion eines Organs im Körper oft früh erkannt werden. Dr. Martina Christ, Fachärztin für Radiologie und Nuklearmedizin im „radiologicum münchen“ (Leopoldstraße 82), die auf eine 15-jährige Erfahrung zurückblicken kann, erklärt das Verfahren:

Schmerzfreies bildgebendes Verfahren

Bei der Nuklearmedizin handelt es sich um die Anwendung kleinster, radioaktiver Substanzen zur Diagnostik der Funktion der Organe oder von Gewebe mittels eines Radiopharmakons, dessen ausgesendete Gammastrahlen von außen gemessen werden können (Szintigraphie). Weil krankes Gewebe die Substanz anders speichert als gesundes, werden krankhafte Veränderungen vom gesunden Gewebe differenziert dargestellt. Im Gegensatz zu Röntgenbildern geht es hierbei jedoch nicht um die Abbildung der Struktur eines Organs, sondern um die bildhafte Darstellung der Organfunktion. „Man sieht also, wie der wichtige Stoffwechselprozess verläuft, was eine sehr genau Diagnose zulässt“, betont Dr. Christ. „Die ganze Untersuchung selbst dauert zwischen einer halben und – bei einer Knochenszintigraphie – circa drei Stunden.“

Sinnvolle Ergänzung in der Diagnostik

Die Nuklearmedizin ist keine Konkurrenz zu anderen bildgebenden Untersuchungen, sondern eine sinnvolle Ergänzung im diagnostischen Ablauf. „Eine Diagnose wird auch oft im Verbund mit anderen Untersuchungen wie zum Beispiel dem Ultraschall gestellt oder bei einer Arthrose zusätzlich per Computer- oder Magnetresonanztomographie (MRT). Der Nuklearmediziner sieht in Form von Bildschwärzungen, wo die Gelenkschmiere fehlt und die Gelenkflächen aneinander reiben. So lässt sich zum Beispiel eine Arthrose sicher darstellen. Die anschließende Computertomographie oder Kernspintomographie kann dann gezielt zur Therapieplanung eingesetzt werden“, betont Dr. Christ.

Nuklearmedizinische Therapien zur Schmerzbekämpfung

Neben der Diagnostik liegt ein anderer Schwerpunkt des „radiologicum münchen“ in der Therapie, zum Beispiel von Gelenkentzündungen oder -schmerzen mittels der Radiosynoviorthese (RSO). Bei diesem schonenden Verfahren bilden sich durch gezielte Verödung der Gelenkinnenhaut mit radioaktiven Substanzen Entzündungen und Schmerzen in den meisten Fällen dauerhaft zurück. In der lokalen Therapie von Gelenkentzündungen wird das radioaktive Medikament lediglich punktuell eingesetzt. Es wirkt also nur an der betroffenen Stelle und beseitigt dort schädliche Wucherungen, die durch die Entzündung hervorgerufen wurden.

Individueller Nutzen für Patienten

Die Strahlenbelastung mittels eingeschleuster Radionuklide ist gering. „Durch die Optimierung der Kameratechnik sowie Verbesserungen bei den verwendeten radioaktiven Substanzen liegt die Strahlenbelastung bei den häufigsten nuklearmedizinischen Untersuchungen unterhalb der jährlichen natürlichen Strahlenbelastung. Die einzige Ausnahme, bei der die Nuklearmedizin nicht angewandt wird, sind Schwangere“, ergänzt die Fachärztin für Radiologie und Nuklearmedizin. Das radioaktive Arzneimittel ist nicht giftig und in der Regel gut verträglich.


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