Wie wird man Dolmetscher?

Die Auskunft, man arbeite als Dolmetscher, ruft meist sehr gegensätzliche Reaktionen hervor – oft große Bewunderung, oft aber eben auch die Antwort, das können ja wohl jeder, der zwei Sprachen beherrscht. Die Wahrheit liegt wie so oft irgendwo dazwischen. Was macht eigentlich ein Dolmetscher genau, und wie wird man einer?

Dolmetschen gilt als zweitältestes Gewerbe der Welt. Doch obwohl davon auszugehen ist, dass schon kurz nach der Entstehung der Sprachen vor etwa 100.000 Jahren erstmals Dolmetscher gebraucht wurden, fand eine wirkliche Professionalisierung dieses Berufsbilds erst im 20. Jahrhundert statt. Namentlich mit den Nürnberger Prozessen hielt erstmals die moderne Technik des Simultandolmetschens Einzug.

In Deutschland bieten eine gute Handvoll Hochschulen, unter anderem in Köln, Germersheim, Heidelberg und München, Konferenzdolmetschen als Studiengang an. Die Aufnahmekriterien sind meist streng, die Jahrgänge klein. Vermittelt werden natürlich die verschiedenen Dolmetschmodi – Simultandolmetschen (den meisten durch „Wetten dass...?!“ bekannt), Konsekutivdolmetschen, Flüsterdolmetschen und Gesprächsdolmetschen – sowie die für das Dolmetschen längerer Redeabschnitte unentbehrliche Notizentechnik, aber auch Stimmführung und Rhetorik. Darüber hinaus lernen die Studenten, wie Einsätze angemessen vorbereitet werden sollten und was später auf dem freien Markt auf sie zukommt.

All das deutet schon darauf hin, dass der Beruf des Konferenzdolmetschers keinesfalls etwas ist, das man sich selbst aneignen kann. Gerade das Simultandolmetschen, bei dem der Dolmetscher die Rede in eine andere Sprache überträgt, noch während er sie über Kopfhörer hört, ist echte Übungssache.

Organisatoren von mehrsprachigen Veranstaltungen oder Konferenzen sollten bei der Wahl des Dolmetschers deshalb auf eine entsprechende Qualifikation achten – also ein Hochschuldiplom oder einen Masterabschluss. Ein weiteres Qualitätsindiz ist die Mitgliedschaft in einem Berufsverband, etwa dem BDÜ (Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer). So kann sich der Veranstalter sicher sein, einen Dolmetscher zu bekommen, der sein Handwerk versteht und sich – egal, ob das Themengebiet Turbinentechnik, die Bilanz des letzten Geschäftsjahres oder Energiewirtschaft ist – gründlich und kompetent vorbereitet.

Weitere Informationen rund um das Thema Dolmetschen gibt es beim Übersetzungsbüro SATZGEWINN in Köln sowie Wissenswertes rund um das Thema Übersetzen, Lektorat Korrektorat und beglaubigte Übersetzungen: www.satzgewinn.com