USA erleben: The Wave – Die Farbpalette der Natur

„Mein schöner Wilder Westen“ (ISBN 978-3842359055) heißt die Neuerscheinung des Journalisten Wolfgang Förster. Das Buch, das mit 75 durchgehend farbigen Fotos kein normaler Reiseführer sein will, soll Erinnerungen wach halten und die Neugier wecken. Die Erinnerungen an eine einzigartige Landschaft und Neugier auf den noch unbekannten Südwesten der USA. Eines der Wunder des Wilden Westen, das er beschreibt, ist

The Wave – Die Farbpalette der Natur

Bis vor einigen Jahren nur ein Geheimtipp unter Insidern, wurde die Wave als Titelbild eines auflagenstarken Kalenders schlagartig in Deutschland berühmt. Die ausgewaschene, farbintensive Gesteinsformation im Gebiet der North Coyote Buttes, zwischen Kanab und Page, an der Grenze der US-Bundesstaaten Utah und Arizona, entwickelte sich damit zum „Wallfahrtsort“ zahlreicher europäischer Landschaftsfotografen.

Um die fragile Natur zu schützen, gibt das verantwortliche Bureau of Land Management (BLM) für jeden Tag nur 20 Besucherpermits aus. Diese werden zur Hälfte vier Monate im Voraus im Internet verlost, während die restlichen am Vortag in der Ranger Station zur Verlosung kommen. Mit dem Permit (5$ pro Person) erhält man eine gute Wegbeschreibung inklusive topografischer Karte, GPS Koordinaten und Bildern von markanten Wegpunkten.

Schon der Weg zum Trailhead führt durch sehenswerte Landschaften. Vom Hyw. 89 biegt man auf die House Rock Valley Road ab und erreicht nach rund 13 km auf der Schotterpiste den Parkplatz am Wire Pass Trailhead. Bei schlechtem Wetter ist hier ein SUV von Nöten - so kann es nach Regenfällen vorkommen, dass man einen 30-40 cm tiefen Wash durchqueren muss. Für die Wanderung zur Wave sollte man gut 1,5 bis 2 Stunden einplanen. Neben der obligatorischen Wanderausrüstung helfen eine Kopfbedeckung, Sonnencreme und 3-4 Liter Wasser pro Person, um die Sommertemperaturen von bis zu 40 Grad gut zu überstehen.

Passagen im tiefen Sand und steile Steigungen erschweren den Trail. Aber die einmalige Landschaft, die versteinerten Sanddünen, die pure Wildnis - all das belohnt den Wanderer für die Strapazen. Hat man dann, nach einem letzten steilen Anstieg, das Ziel erreicht, steht man plötzlich mitten in der bizarren Sandsteinformation, die „The Wave“ genannt wird. Mit ein wenig Glück hat man das Objekt der Begierde ganz für sich alleine, die Sonne steht richtig und die Kamera kann zum Einsatz kommen. Immer wieder neue Blickwinkel, neue Eindrücke, neue Perspektiven. Ein Paradies für ambitionierte Fotografen, besonders im verzaubernden Licht der Morgen- und Abendstunden.

Bei aller Euphorie für das einmalige Fotomotiv sollte man aber nicht das nahegelegene Umfeld vernachlässigen. Fast hinter jeder Ecke finden sich weitere sehenswerte Naturereignisse. Der Hamburger Rock oder die Second Wave zum Beispiel, aber auch zahllose unbenannte Felsformationen warten darauf, abgelichtet zu werden. Bei der Orientierung kann ein GPS gute Dienste leisten, auch um den Rückweg wieder zu finden.

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Über Wolfgang Förster