Lioba Willerich veröffentlich ihr vegetarisches Kochbuch mit mehr als hundert Rezepten

Gekocht hat Lioba Willerich schon immer gerne. Aufgewachsen in einem Weingut in Flemlingen, geprägt durch riesige Obst- und Gemüsegärten konnte sie den halbjährlichen Hausschlachtungen wenig abgewinnen. „Ich habe schon früh gemerkt: Fleisch und Wurst tuen meinem Körper nicht gut.“ Seit acht Jahren kocht die patente Hauswirtschafterin für den Haßlocher Waldorfkindergarten. Selbstverständlich vorwiegend vegetarisch. Ihre besten Rezepte liegen nun als Buch vor.Vegetarisches Essen ist deutlich mehr als ein Fleischgericht ohne die Hauptkomponente, weit mehr als Askese für dröge Müslis. Wer hört, mit welcher Leidenschaft Lioba Willerich von ihren Gaumenfreuden spricht, bekommt eine Ahnung vom Suchtfaktor ihrer gesunden Küche. Abwechslungsreich und vielfältig sind ihre Gerichte, das druckfrische Kochbuch so durchstrukturiert wie der Speiseplan des Kindergartens. Montags etwa ist immer Suppenund Mehlspeisetag. Nach deftigen Suppen werden dann Vollkornwaffeln oder Dampfnudeln aufgetischt, mit „Weinsauce“ aus Traubensaft. Vegetarische Cevapcici, Polentaecken oder Reispfannen gibt es tags drauf am „Getreidetag“. Mittwochs ist Pastatag mit Nudelgerichten wie Lasagne oder Cannelloni, donnerstags – wenn die Kinder in den Wald ausfliegen – gibt es pikante Teilchen, die sich aus der Hand essen lassen. Und freitags dreht sich alles um die Kartoffel, vom Gratin über die Ofenpommes bis zum guten alten Grumbeerbrei. Immer dabei: schmackhafte Saucen, Beilagen und viel Frisches. Fleisch spielt im Waltdorfkindergarten eine verschwindend kleine Nebenrolle. Zum einen aus wirtschaftlichen Gründen, denn wenn es doch mal der Speck in homöopathischen Dosen auf den Flammkuchen schafft, dann muss der aus artgerechter Haltung sein: „Das ist deutlich teurer.“ Zum anderen sollen Kinder Respekt vor der Natur bekommen. Schon von Anfang an, erzählt die 55-Jährige, haben immer wieder Eltern nach Rezepten gefragt. „Bei Lioba schmeckt's einfach besser“, hätten deren Kinder gesagt, die gute Kost auch zuhause eingefordert. „Der Renner sind Rigatoni in Limonensauce“, sagt die quirlige Altdorferin, aber auch Rezepte für Grünkernbratlinge oder Reispfanne mussten fotokopiert werden. Vor fünf Jahren habe dann die Kindergartenleiterin Andra Tränkle vorgeschlagen: „Schreib doch ein Rezeptbuch.“ Eine Idee, die sofort einschlug, aber Zeit zum Umsetzen benötigte. Zwei Jahre verbrachte Lioba Willerich nur mit dem Sammeln der Rezepte, dann begann sie, von jedem Rezept ein passendes Foto zu arrangieren. „Ohne jegliche Hilfsmittel wie Lack oder Farbe“, versichert sie. Kochen, Knipsen, Korrekturlesen: alles in Eigenregie. Nur das Layout übernahm die Lingenfelder Druckerei Maier. Mehr als 100 Rezepte umfasst ihr druckfrisches vegetarisches Kochbuch. Gaumenfreuden wie Bärlauchsüppchen, Erdbeer-Trifle oder Rote-Bete-Birnen-Carpaccio machen schon beim Lesen Lust aufs Ausprobieren. Und der Vollwert-Laie staunt über Zutaten wie Kamut, eine uralte Weizensorte, Ghee, ein ayurvedisches Butterfett, Roh-Rohrzucker, der nur teilraffiniert ist und Ur-Salz, naturbelassenes Steinsalz. Jedes Gericht, betont Willerich, habe sie 30 bis 40 mal zubereitet. Leckere vollwertige Küche, nach Jahreszeiten sortiert, ein Variationsreichtum an bodenständigen Zutaten, auch für Küchenlaien durchaus nachvollziehbar. Und für die Gäste immer ein Genuss.Sie ist zufrieden mit dem properen, spiralgebundenen Baby und ganz aufgeregt. Vorerst, meint sie lachend, sei ihr Bedarf, Bücher in Eigenregie herauszubringen, völlig gedeckt: „Aber man soll nie nie sagen.“

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