Kommentar: Zur Sinnhaftigkeit von Kommunikationstrainings

Den Sinn und Zweck von gruppendynamischen Trainings haben Unternehmen schon seit einigen Jahren erkannt, und dennoch wird betriebsinterne Kommunikation im Rahmen von Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen immer noch stiefmütterlich behandelt. So lassen sich manche Firmen mit 30+ Mitarbeitern oft nur widerwillig auf interne Kommunikationsschulungen ein; stets mit dem Argument: „Wieso? Wir haben doch Rhetorik- und Verkaufsseminare für unsere Außendienstler!“
Aber eine serviceorientierte Schulung von Vertrieblern und Außendienstmitarbeitern reicht m.E. nur in den seltensten Fällen aus. Klar, Vertriebler stehen im direkten Kundenkontakt und dies eben nicht nur via Telefon. Vor allem face-to-face müssen sie als versierte, sympathische Kommunikationsspezialisten erscheinen, um ihr Unternehmen nach außen hin professionell und charmant zu vertreten. Soweit so gut.
Aber was geschieht mit dem „Rest“? Hat nicht jeder ein Recht auf ein versiertes Auftreten, auf eine souveräne innerbetriebliche Kommunikation? Ist es nicht sogar die Pflicht eines jeden guten Arbeitgebers, die kommunikativen und damit auch die sozialen Kompetenzen des Personals zu schulen?

Diese metaphysischen Fragen zu stellen, macht durchaus Sinn. Doch jenseits davon, machen sie sich auch unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten „bezahlt“. Denn souveränes Kommunizieren hilft, innerbetriebliche Abläufe effizienter zu gestalten und steigert die Produktivität auf allen Hierarchieebenen.
Gerade im mittleren und oberen Management ist Kommunikation das A und O. Und zwar nicht nur, weil strategische Richtungsweisungen besprochen und Entscheidungen gefällt werden, sondern eben auch, weil die „Direktiven“ an die Mitarbeiter kommuniziert werden müssen, damit sie entsprechend umgesetzt werden können. Dabei hängen wiederum die erforderlichen Anwendungs- und Umsetzungsfähigkeiten von den kommunikativen Kompetenzen aller Mitarbeiter ab. Man denke bspw. an Verständnisfragen oder Verbesserungsvorschläge.
Darüber hinaus – und das ist das schlagendste Argument – lassen sich interpersonell und organisatorisch bedingte Konflikte durch Kommunikationstrainings deutlich entspannen, bisweilen sogar nachhaltig lösen. In den überwiegenden Fällen wird am Arbeitsplatz nämlich nicht nüchtern, objektiv und unvoreingenommen über Sachverhalte diskutiert. So ist erwiesen, dass wir nur zu 20% über Sachinhalte reden - ja dass wir nur 20% tatsächlich verbal kommunizieren. Der restliche Teil unserer Kommunikation entfällt auf das Zwischenmenschliche, auf das Implizite und Nonverbale. Dies gilt auch für das Arbeitsleben – auch wenn die Erkenntnis dem ein oder anderen analytisch-veranlagten Distanzmenschen widerstreben mag!
Nichtsdestotrotz: Unsere Einstellung zu uns selbst, zu unserem Gegenüber, zu den Sachlagen spiegeln sich auch in unseren Kommunikationsmustern wider. Wenn wir andere Grundüberzeugungen als unser Gesprächspartner haben, ist es selbst unter Kollegen oft nicht leicht, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Meist sogar mit dem Ergebnis, dass man sich missverstanden oder zu wenig wertgeschätzt fühlt.
Solche Fälle von Fehlkommunikation, die in Missverständnissen und Missdeutungen münden, rauben nicht nur Nerven. Nein, Sie schmälern die Konzentrationsfähigkeit. Sie sind ineffizient und absorbieren wertvolle Energien, die anderweitig besser eingesetzt werden könnten – nämlich arbeits- und projektbezogen.

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