Die große Liebe eines großen Mannes

"Stupor Mundi" – das Staunen der Welt, so wird Friedrich II. oft genannt. Mit seiner Weltoffenheit und religiösen Toleranz war der Stauferkaiser seiner Zeit weit voraus. Politisches Kalkül und rationales Denken vereinten sich in seiner Person mit der Liebe zu den schönen Dingen, wie etwa Architektur und Poesie – und natürlich zu Frauen. Doch es gab nur eine, die er zärtlich "Unica" nannte, die Einzige.

In "Bianca Lancia. Die Buhle des Kaisers" (Verlag Philipp von Zabern) erzählt Siegfried Obermeier die Geschichte der Liebe eines großen Mannes zu einer außergewöhnlichen Frau. Aus einem einfachen pisanischen Adelsgeschlecht stammend, setzt Bianca Lancia schon jung ihren Willen durch, um den Kaiser zu treffen. Eine schicksalhafte Begegnung, die sie zuerst zur Geliebten und später zur Ehefrau Friedrichs II. werden lässt. Ihr gegenüber ist er nicht der Kaiser, sondern ihr geliebter "Falcone", ein Mann mit all seinen Sorgen und Nöten. So ist sie die einzige Frau, mit der er eine längerfristige, nicht der Politik geschuldete Beziehung führt. Eine Tatsache, die nicht allen Mitmenschen geheuer ist.

Dem Autor gelingt es, dank seiner reichen Kenntnisse der Epoche, den Leser in eine spannende Zeit zu entführen und gleichzeitig eine beeindruckende Liebesgeschichte lebendig werden zu lassen.

Siegfried Obermeier
Bianca Lancia
Die Buhle des Kaisers
Verlag Philipp von Zabern
416 Seiten. Flexicover
€ 19,90 (D) / sFr 30,50
ISBN: 978-3-8053-4276-6