Präimplantationsdiagnostik und Juden

Am 06.01.2011 meldete die "Ärzte Zeitung" ("Jüdische Ärzte wollen sich mehr einmischen"): »Jüdische Ärzte wollen ihre Standpunkte zu ethischen Fragestellungen in die innerärztliche Debatte in Deutschland einbringen. Der neu gegründete Bundesverband Jüdischer Mediziner soll ihnen dabei helfen, sich Gehör zu verschaffen. [...] Aus jüdischer Sicht sei etwa die PID positiv zu sehen. Es sei besser, einen Embryo vor dem Einsetzen in die Gebärmutter auf einen Gendefekt zu testen, als einer Frau einen späteren Schwangerschaftsabbruch oder eine Totgeburt zuzumuten. "Bei uns ist es einstimmige Meinung, dass das Verfahren humaner ist." Die Rabbinerkonferenz habe die PID aus ethischer Sicht als positiv bewertet.«
Die Debatte um die Präimplantationsdiagnostik (PID) ist ähnlich der Debatte um die Abtreibung: Objektiv gibt es nichts zu debattieren, denn es geht um innerlich schlechte Handlungen, bei denen das Leben Unschuldiger der menschlichen Willkür unterworfen wird.
Zur Abtreibung s. Papst Pius XI., Enzyklika "Casti Connubii" (über die Ehe), 31.11.1930: »Dann muß man auch, Ehrwürdige Brüder, ein anderes sehr schlimmes Verbrechen erwähnen, durch das ein Anschlag auf das Kind im Mutterschoß geschieht. [...] Doch wo könnte es einen hinreichenden Grund geben, irgendwie die direkte Tötung unschuldigen Lebens zu erlauben? Denn darum handelt es sich hier. Ob man das der Mutter antut oder dem Kinde, es ist gegen Gottes Gebot und die Stimme der Natur: "Du sollst nicht töten (Ex. 20,13; vgl. Decr. S. Off., 4.5.1898, 24.7.1895, 31.5.1884). Denn beider Leben ist gleich unverletzlich, und es zu töten, kann auch der Staatsgewalt nicht erlaubt sein.«
Was immer man sich an "Indikationen" ausdenkt, Mord bleibt Mord. Die Verurteilung der Abtreibung gehört zur oft formulierten, einhelligen kirchlichen Lehre.
Zugegeben, speziell zur PID hat sich bislang noch kein Papst geäußert. Allerdings wurde die PID erstmals 1990 durchgeführt, und der bislang letzte Papst, i.e. Pius XII., war bereits 1958 gestorben. Trotzdem ist klar: Sofern die PID nicht nur an einer unbefruchteten Eizelle, sondern an einem Embryo vorgenommen wird, ist das Opfer auch hier wieder unverletzliches menschliches Leben. Zudem werden bei einer PID mehrere Eizellen im Labor befruchtet (In-vitro-Fertilisation, IVF), und die Embryonen mit "unerwünschten" Anlagen werden vernichtet. Dieses Aussortieren von "unwertem Leben" ist genauso zu verurteilen wie eine Abtreibung. Natürlich kann man verschiedene Aspekte bei Abtreibungen und PID nennen, z.B. gesundheitliche Gefahren für die Mutter. Aber letztlich bleibt die Unverletzlichkeit des menschlichen Lebens immer die unüberwindbare Barriere.
Und hier noch ein weiterer Ausschnitt aus dem eingangs zitierten Ärztezeitung-Artikel: "Die Verbandsmitglieder wollen an die große Rolle anknüpfen, die jüdische Ärzte in Deutschland bis zum Nationalsozialismus gespielt haben."
Leider gibt es - erst recht in Deutschland - fast gar keine Aufklärung über den Nationalsozialismus, während diesbzgl. Lügenpropaganda - wenn überhaupt - normalerweise nur äußerst selten und äußerst spät öffentlich aufgedeckt wird, s. z.B. Misha Defonseca und Herman Rosenblat. Wenn also der Bundesverband Jüdischer Mediziner den Nationalsozialismus erwähnt und die PID als "humaner" anpreist, so sei an Adolf Hitler und seine Rassen-Ideologie in "Mein Kampf" erinnert:
"Auch dies ist nur ein Prüfstein des Rassenwertes - die Rasse, welche die Probe nicht besteht, wird eben sterben und gesünderen oder doch zäheren und widerstandsfähigeren den Platz räumen. Denn da diese Frage in erster Linie den Nachwuchs betrifft, gehört sie zu denen, von welchen es mit so furchtbarem Recht heißt, daß die Sünden der Väter sich rächen bis in das zehnte Glied; eine Wahrheit, die nur von Freveln am Blut und an der Rasse gilt. Die Sünde wider Blut und Rasse ist die Erbsünde dieser Welt und das Ende einer sich ihr ergebenden Menschheit. [...] Es ist eine Halbheit, unheilbar kranken Menschen die dauernde Möglichkeit einer Verseuchung der übrigen gesunden zu gewähren. Es entspricht dies einer Humanität, die, um dem einen nicht wehe zu tun, hundert andere zugrunde gehen läßt. Die Forderung, daß defekten Menschen die Zeugung anderer ebenso defekter Nachkommen unmöglich gemacht wird, ist eine Forderung klarster Vernunft und bedeutet in ihrer planmäßigen Durchführung die humanste Tat der Menschheit. [...] Ein Staat, der im Zeitalter der Rassenvergiftung sich der Pflege seiner besten rassischen Elemente widmet, muß eines Tages zum Herrn der Erde werden."
Eine der ersten Amtshandlungen Hitlers war die weitgehende Legalisierung der Abtreibung. Man mag nun spekulieren, wie Hitler zur PID stehen würde.


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