Pal Dragos: Integrationsfalle – Biologismus – Verblendungsfalle der Soziologie

Thilo Sarrazin, bis jetzt noch im Vorstand der Bundesbank, stellt sich gegen die meisten deutschen Politiker. Diese meinen Deutschland vor den Taliban in Afghanistan retten zu müssen. Sarrazin fand für die Gefährdung Deutschlands eine neue Quelle: die arabischen und türkischen Migranten mit islamischem Hintergrund. Auf Grund dieser Angst zählt er jetzt nicht mehr das Bargeld, er zählt die „Kopftuchmädchen“.
Sehr zum Ärger der Politik zählen immer mehr Menschen mit!

Sarrazin geht dabei mit soziologischen Fragen in der Manier eines Buchhalters um. So wie „kreative“ Buchhalter ihre Bilanzen erstellen, kombiniert er die Zahlen und Begriffe und versucht mit einem kombinatorischen Denken, die Ängste um eine Gefährdung Deutschlands zu begründen. Solche Denkoperationen sind allerdings nicht neu in der Postmoderne. Seitdem viele Soziologen ihren Beruf zugunsten von Meinungsforschungsinstituten und Statistikern abgetreten haben, werden auf diese Weise verschiedene Ideologien fabriziert. Jedoch kann weder eine Religion noch die Genetik als Ursache für eine Bedrohung Deutschlands ausgemacht werden, wie die Provokation von Sarrazin es uns nahe legen möchte.

Es gibt aber eine andere Quelle der Bedrohung, die ich als Integrationsfalle bezeichnen möchte. Die deutsche Gesellschaft versuchte in den letzten vierzig Jahren die individuelle Lebensgestaltung an die Stelle von Tradition und Religion zu stellen, um die Freiheit gegenüber einer kollektiven Orientierung und Sinnfindung zu stärken. Eine vaterbezogene autoritäre Erziehung wurde abgeschafft, die Gleichberechtigung der Frauen unterstützt. Anders bei den meisten türkischen und arabischen Migranten. Da blieben die Tradition und der patriarchalische Moralanspruch meist unverändert. Eine derart statische Position macht die Integration dann unmöglich. Weil die Politik sich bis heute nicht ausreichend mit dieser Frage auseinandersetzte, kann Sarrazin die Integrationsfalle als Provokation nutzen.

Zum Thema einer angemessenen Betrachtung der Genforschung siehe vom Autor auch die Pressemitteilung:
Pal Dragos: Gibt es doch eine Heilung der „unheilbaren Krankheiten“? datiert vom 20. 07. 2007 unter www.wachstumstrend.de in der Rubrik: „Weitere Pressemitteilungen“.

07.09.2010:

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Integrationsfalle

So richtig diese Kommentierung in Teilen ist,so geht sie aber auch ein wenig am Thema vorbei und setzt auf die falschen Prioritäten. Denn die Kernaussage ist eine andere als die genetische Betrachtung, die übrigens auch bei Genforschern nachzulesen ist und nicht so neu, nur weil Herr Sarrazin auch davon spricht. Das Kernproblem sind eben die vielen Integrationsunwilligen, die auf Kosten der Sozialkassen hier leben und eine falsche Familienzusammenführungspolitik uvm. das es in Neuseeland z.B. so nicht gäbe. Bei dieser Diskussion geht es um Paradigmenwechsel und Sortierung, nicht um Rassenhass, Ausgrenzung oder Aufhetzung. Alles Unsinn. Sortiert werden muß, ein Paradigmenwechsel muß auch erfolgen und es müssen die ausgesucht werden und erlaubt werden, die nicht auf Staatskosten leben müssen, Deutsch können oder lernen und beruflich einsetzbar sind. Das hat etwas mit Ökonomie eines Staatswesen zu tun, ohne das auch ein Deutschland, egal unter welcher Führung es stehen mag, nicht auskommt.

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