Pal Dragos: Strukturdefizit im Gesundheitswesen (Teil II) - Perspektivenwechsel oder Geldverschwendung

Der postmoderne Wille zur Macht in der Schulmedizin, der das Ziel verfolgt, unerwünschte Symptome zu beseitigen, ist wie ein Rad, das durch einen inneren Motor, einer Suchttendenz gleich, ständig in Bewegung gehalten und immer mehr beschleunigt wird. Will man sich aus der Einseitigkeit dieser Machtstrategie befreien, muss man sich mit dem Kraftpotenzial des Individuums, mit seiner eigenen Lebenskraft, verbünden.

Der Perspektivenwechsel besteht darin, dass man sich von dem Widerspruch frei macht, mit einer kollektiven, allgemein verbindlichen Methode, die in den Algorithmen der Therapieansätze der Schulmedizin zum Ausdruck kommt, einen individuellen Menschen heilen zu wollen. Heilen bedarf einer individuellen und keiner kollektiven Orientierung.

Daraus folgt die Notwendigkeit einer kopernikanischen Wende in der medizinischen Versorgung! Da die Erfahrung zeigt, dass eine Privatversorgung der Patienten weit individueller sein kann, als die kassenärztlich organisierte Form der Medizin, muss die Mehrheit der Bevölkerung privatärztlich versorgt werden. Die privaten Versicherungen können dann individualisierte, das Risikopotenzial des Einzelnen berücksichtigende, Vereinbarungen treffen. Nur jene, die sich eine Privatversicherung nicht leisten können, sollten auf Kosten des Steuerzahlers bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert werden. Dazu braucht man nur eine einzige gesetzliche Krankenkasse, womit gleichzeitig überflüssige Kosten der Administration vermieden werden.

Der Perspektivenwechsel bedeutet, das bisherige System scheinbar auf den Kopf zu stellen. Man muss jedoch davon ausgehen, dass das bisherige System schon lange auf dem Kopf steht und damit erst durch die kopernikanische Wende realistisch auf die Füße kommt. Als man sich in den siebziger Jahren von der gesellschaftlich verbindlichen kollektiven Lebensweise verabschiedet hat, ermöglichte man dem Individuum die eigene, freiheitliche Lebensgestaltung. Mit dieser Entwicklung muss auch die Gesundheitsversorgung Schritt halten, wenn sie kein Geld verschwenden will. Kollektive Verwaltung der individuellen Lebensweise bedeutet ein Strukturdefizit. Die Aufrechterhaltung einer solchen Illusion ist bereits heute unbezahlbar.

Lesen Sie zu diesem Thema vom Autor: „Das homöopathische Denken - Was bedeutet Pseudohomöopathie?“, Norderstedt, 2009
Kostenfreie Leseproben: www.pal-dragos.de
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23.06.2010:

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