Spekulationen über Friedrichs Hertha-Abschied

Noch zwei Spiele – dann ist die Ära Bundesliga für Berlins Tabellen-Schlußlicht Hertha BSC wohl erst einmal beendet. Zwar kann die Klasse noch gehalten werden, aber bei den gegnern Leverkusen und Bayern München, sowie sechs nötigen Punkten ist das eher eine rechnerische Möglichkeit. Daher wird in der Hauptstadt längst eifrig über den personellen Ausverkauf diskutiert. Wer gehen will, muß, darf und wird. Am Montag wurde es wieder mal konkret: angeblich steht Kapitän Arne Friedrich vor dem Wechsel zum Hamburger Sportverein (HSV).

Für den Innenverteidiger – so wird in Zeitungsberichten spekuliert – überweisen die Hamburger das Sümmchen von drei Millionen Euro an Herthas Finanz-Boss Ingo Schiller. Ob den Hauptstädtern dies als Abstand für ihren Nationalspieler ausreicht, wird vielfach bezweifelt.

Aber in Hamburg wird man wissen – Hertha steht unter Verkaufsdruck. Ebenfalls drei Millionen soll der Innenverteidiger in Berlin als Jahresgehalt verdienen. Dazu kommen wohl Punkt-Prämien. In der zweiten Liga könnte der Verein derartige Einkommen kaum stemmen.

Deshalb würde der HSV Friedrich offenbar gerne billig übernehmen – nebst seinem Vertrag bis 2012 und einer Option auf Verlängerung um ein Jahr. Angeblich soll schon ein Vorvertrag unterzeichnet worden sein. Vielleicht kann über die Ablöse ja noch nachverhandelt werden.

Friedrich selbst dementierte die Gerüchte im übrigen sofort. „Das ist nicht wahr. Ich habe keinen Vorvertrag und mit niemanden gesprochen". Aber bevor der Abstieg perfekt ist, würde er einen Vertrag, sofern vorhanden, ohnehin nicht einräumen. Allerdings sagt der Kapitän auch: so gerne er nebst Freundin in der Hauptstadt lebt, so sehr möchte ein Fußballer eben „so hoch wie möglich“ spielen. Mit anderen Worten – in der Bundesliga gegen Spitzenvereine. Aber jetzt werde man erst mal die nächsten Begegnungen abwarten und dann den Kopf darüber zerbrechen, so Friedrich. Sprich: Wechsel verschoben bis Mitte Mai.

Martin Müller-Mertens

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26.04.2010: