Wird aus der globalen Finanzkrise der Dritte Weltkrieg?

von Helga Zepp-LaRouche

In der Geschichte gibt es eine ganze Reihe von Beispielen dafür, daß sich aus großen Wirtschafts- und Finanzkrisen Kriege oder sogar, wie im 20. Jahrhundert, Weltkriege entwickeln. Während es immer deutlicher wird, daß eine Serie von drohenden Staatsinsolvenzen das Ende des Finanzsystems einläutet, droht die Kombination einer Eskalation des Afghanistankrieges und eines sich abzeichnenden Militärschlags gegen den Iran eine Kettenreaktion auszulösen, die die Welt in ein neues finsteres Zeitalter zu stürzen droht.

Zuverlässigen Quellen zufolge waren sowohl ein geplanter Irankrieg als auch die bereits gestartete Frühlings-/Sommer-Großoffensive in Afghanistan Gegenstand zahlreicher Diskussionen während des Gipfeltreffens zur nuklearen Sicherheit, das soeben in Washington stattfand, um die Koalitionen für diese Militäroperationen festzuzurren. Darüber hinaus wird ein Umfeld aufgebaut, in dem die Bedrohung durch eine angeblich bald zur Verfügung stehende iranische Atombombe den Kontext für den baldigen Militärschlag abgeben soll - ganz wie seinerzeit die britische Propaganda über die „Massenvernichtungswaffen“ des Irak. Bekanntermaßen waren diese Waffen dann nirgendwo zu finden, und auch heute bleibt der amerikanische National Intelligence Estimate (NIE), die Zusammenfassung der Einschätzungen der verschiedenen US-Geheimdienste durch den Nationalen Geheimdienstrat, bei der Einschätzung, daß der Iran noch 3-5 Jahre von der Möglichkeit des Baus einer Atomwaffe entfernt ist.

Sowohl die New York Times als auch die israelische Zeitung Ha’aretz berichteten, daß der Chef des World Jewish Congress, Ronald Lauder, vor der Veröffentlichung eines Offenen Briefes an Präsident Obama in der Washington Post und im Wall Street Journal sich die Zustimmung des israelischen Premierministers Netanjahu zum Inhalt dieses Briefes einholte. Darin wird vor den „atomaren Ambitionen“ eines iranischen Regimes gewarnt, das keinen Zweifel an seinen völkermörderischen Absichten gegenüber Israel lasse. Ferner werden die USA daran erinnert, daß sie sich verpflichtet hätten, nicht zuzulassen, daß der Iran über Atomwaffen verfügen könne.

Zu dem Aufbau eines Klimas für einen Militärschlag gehört weiterhin der Versuch der amerikanischen UN-Botschafterin Susan Rice, in einer dreistündigen Sitzung am 14. April von den Vertretern Chinas, Rußlands, Frankreichs, Großbritanniens und Deutschlands die Zustimmung für die Verschärfung von Sanktionen gegen den Iran seitens des UN-Sicherheitsrats zu bekommen. Zu den verlangten Maßnahmen gehören ein Waffenembargo, das Recht, Schiffe zu beschlagnahmen, in denen Materialien vermutet werden, die etwas mit dem Atomprogramm zu tun haben, Verhinderung von neuen Investitionen im Energiesektor, Maßnahmen gegen führende Mitglieder der Revolutionären Garde sowie gegen Firmen und Finanzinstitute des Iran.

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