Mitte oder Peripherie

Alle Religionen sind sich darin einig, dass es als Gegengewicht zur materiellen Schöpfung die Einheit gibt. In der Einheit ist die Polarität, die in dieser materiellen Welt vorherrscht, aufgehoben. Darum ist die Einheit letztlich das Ziel von religiösem oder spirituellem Streben.
Als Mensch können wir die Einheit nur in unserem Bewusstsein erleben. Dann sind wir in unserer Mitte. Je mehr wir uns von der Mitte, also von der Einheit, entfernen, desto mehr kommen wir in unser Ich, und wir erleben unser Ego.

Wie geht es einem, wenn man in seiner Mitte ist? Und wie geht es einem, wenn man an der Peripherie ist, also im Ego?

Obwohl wir wohl alle unser Ich pflegen, bringt es uns erstaunlich wenig Angenehmes: Vielleicht mal das Gefühl, erfolgreich zu sein, besonders wichtig zu sein, ein Held zu sein, ein Könner zu sein, bedeutend zu sein, gut oder lieb zu sein. Es ist angenehm, im Mittelpunkt zu stehen, bewundert zu werden, angehimmelt zu werden, Komplimente zu bekommen…
Und doch hat alles keinen richtigen Tiefgang, ist oberflächlich, und man ist nie so recht zufrieden. Immer droht der Gegenpol: der Misserfolg, die Abwertung, die Erfolglosigkeit… Der Rivale wartet! Man muss ständig für seinen Erfolg kämpfen, seinen Ruf verteidigen, Angriffe abwehren oder auf Gegenangriff gehen. Man muss sich behaupten. Die Angst sitzt einem im Nacken. Man muss sich gut zureden, Selbstbewusstsein entwickeln, Strategien aushecken. Manchmal macht man sich was vor. Man ist wütend, zornig, verbissen, hart, ärgert sich, macht sich Sorgen, und man richtet so schnell einen großen Schaden an. Man tut anderen weh und zieht sich dessen Wut und Zorn auf sich. Streit, Kampf, Krieg, Hass, Rache sind bald da! So richtig glücklich ist man eigentlich nie oder nur sehr kurzfristig. Und man hofft auf die Zukunft, dass es dann besser wird. Oder man zerrt von der schönen Vergangenheit, wo alles besser war.
Jeder kann wohl recht schnell diese Aufzählung noch ergänzen.
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Und wie fühlt sich die Mitte an?
Die Mitte kennt nur das Hier und Jetzt – also den Augenblick! Und wie geht es einem in der Mitte?
• Man darf sein und muss nichts müssen.
• Man fühlt sich behütet und geborgen.
• Man ist frei und nichts und niemand bedrängt einem.
• Man ist erfüllt.
• Man fühlt sich mit allem verbunden.
• Man wünscht sich nichts anderes, als das, was ist.
• Man genießt den Augenblick.
• Man lebt aus sich selbst heraus.
• Man schwingt mit dem Fluss des Lebens.
• Man ist zufrieden und glücklich.
• Man ist tief dankbar.
• Man ist voller Freude.
• Man ist ruhig und entspannt.
• Man lebt in der Stille.
• Man ist voller Hoffnung.
• Man erfasst den Sinn und die Schönheit des Augenblicks.
• Die Mitte bringt Frieden.
• Die Mitte schafft Versöhnung.
• Die Mitte verbindet.
• Die Mitte löst.
• Die Mitte bringt die richtigen Worte.

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