„Liebe zu Volk, Heimat und Vaterland eine Christenpflicht“

Priesterbruderschaft St. Pius X. erinnert an unverzichtbare Tugend.

„Die Liebe zu Volk, Heimat und Vaterland ist eine Christenpflicht.“ Dieses klare Bekenntnis des Distriktoberen der Priesterbruderschaft St. Pius X., Peter Franz Schmidberger, ist in der Februar-Nummer des Mitteilungsblattes dieser religiösen Gemeinschaft für den deutschen Sprachraum zu lesen.

Auf Zeitgeist-Christen muss derartiges geradezu provozierend wirken. Dies gilt noch mehr für die Konkretisierungen, die Pater Schmidberger vornimmt: „Wir sind als Deutsche darüber empört, dass Gutmenschen und Globalisten uns seit dem Zweiten Weltkrieg unablässig das Rückgrat des nationalen Bewusstseins, besser gesagt der Vaterlandsliebe, brechen wollen und tatsächlich brechen. Wir wissen um die Gräuel des Naziregimes, die übrigens neben unzähligen Juden auch viele katholische Geistliche und Laien das Leben gekostet haben … Ohne ein Unrecht gegen ein anderes aufwiegen zu wollen, dürfen wir auch nicht die Verbrechen an Deutschen, insbesondere in den ehemaligen deutschen Ostgebieten, vergessen. Millionen hatten Vertreibung, Elend und Tod zu erdulden. Schließlich kann unser Gewissen nicht schlafen angesichts der Ermordung von wenigstens neun Millionen unschuldiger deutscher Kinder im Mutterschoß seit der Freigabe der Abreibung 1974.“

GOTTES- UND NÄCHSTENLIEBE

Pater Schmidberger steht mit seiner Bejahung des Vaterlandes in der philosophisch-theologischen Tradition der Scholastik und ihres bedeutenden Vordenkers Thomas von Aquin. Für diesen hochmittelalterlichen Theologen und Philosophen sind Gottes- und Nächstenliebe aufeinander bezogen. Zur Nächstenliebe rechnet er die Liebe zu Vater und Mutter und kommt von daher zur Vaterlandsliebe. Hierzu sagt der hl. Thomas von Aquin: „Die Eltern haben uns ja das Leben geschenkt, uns erzogen, genährt und insbesondere uns den heiligen Glauben mit auf den Lebensweg gegeben. Vom Vaterland haben wir Sprache und Kultur empfangen; es hat uns ernährt, erzogen und beschützt. Folglich müssen wir es ehren, aber auch schützen, verteidigen und ihm dienen.“

Die gut katholische Auffassung ist keineswegs eine Privatmeinung Schmidbergers, sondern wird von den Priestern und Anhängern der Bruderschaft geteilt. Dies wurde z. B. auf einem Akademiker-Kongress der Pius-Brüder im vergangenen Jahr in Bonn deutlich. Das der Bruderschaft nahe stehende Civitas-Institut befasste sich dort mit den geistigen Grundlagen des Abendlandes. Pater Schmidberger referierte über „Gottesliebe und Vaterlandsliebe“ und wurde wiederholt von lebhaftem Beifall des Publikums unterbrochen.

Papst Benedikt XVI. scheint erkannt zu haben, welch großes Potenzial an Glaubenstreue und Glaubenskraft bei den Pius-Brüdern zu finden ist. Ihn schmerzt die kirchenrechtliche Trennung der Pius-Brüder, die aus dem Konflikt des verstorbenen französischen Erzbischofs Marcel Lefebvre mit dem Vatikan wegen bestimmter Beschlüsse und Erklärungen des II. Vatikanischen Konzils herrührt. Daher hat der deutsche Papst die Exkommunikation der vier Weihbischöfe der Bruderschaft aufgehoben.

WEITGEHEND FARBLOS

Wäre ein Priester wie Pater Schmidberger am 20. Jahrestag des Mauerfalls Erzbischof von Berlin gewesen, hätte die Kritik des profilierten Journalisten Peter Scholl-Latour an den Berliner Feierlichkeiten keinen Anhaltspunkt gefunden, was das Verhalten der katholischen Kirche anbelangt. Scholl- Latour hatte den banal-infantilen Stil der Feier rund um das Brandenburger Tor bemängelt. Dieser Journalist, der an den Pius-Brüdern lediglich deren Eintreten für die altehrwürdige, lateinisch geprägte tridentinische Liturgie schätzt, hätte erwartet, dass der Berliner Kardinal ein feierliches Hochamt mit Tedeum gehalten hätte. Stattdessen gab es einen ökumenischen Gottesdienst von Protestanten und Katholiken, weitgehend farblos, da man sich hier ja immer nur auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zubewegt.

Wie Scholl-Latour bei den Katholiken die klangliche Schönheit und Kraft der uralten gregorianischen Gesänge erwartete, hätte er sich bei den Protestanten zu diesem Festtag protestantisch-deutsche Choräle gewünscht. Man denke da an „Nun danket alle Gott“ (Choral von Leuthen), Luthers „Ein feste Burg ist unser Gott“ und an das so aktuell wirkende „Wach auf, wach auf, du deutsches Land, du hast genug geschlafen“.

Die Pius-Brüder gaben durch das Bekenntnis zu Volk, Heimat und Vaterland einen wichtigen Anstoß, aus der bundesdeutschen Schläfrigkeit aufzuwachen. Noch einmal Pater Schmidberger: „Entfachen wir darum in uns die Liebe zum Vaterland mit seiner Kultur und Geschichte, zu Volk und Heimat, damit dadurch auch die Gottesliebe in uns wieder erglühe und Früchte der Heiligkeit trage!“

Manfred Müller


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